Eternity
verwandeln, und sie soll seine Vampirbraut werden.«
Sy zeigte auf Shoshona.
»Vampirbraut!«, rief er. »Das gefällt mir. Besser noch – es wird CDI gefallen!«
Meena überlegte, ob sie aufstehen und aus Sys Bürofenster springen sollte.
»Und das Beste hast du ja noch gar nicht gehört«, sagte Shoshona. »Gregory Bane kann mir dabei helfen …«
Sy keuchte und beugte sich vor. »Ja?«
Meena ließ stöhnend den Kopf in die Hände sinken. Gregory Bane spielte den Vampir in Lust. Und es gab keine Person auf der ganzen Welt, die Meena mehr zuwider war als Gregory Bane.
Und dabei kannte sie ihn noch nicht einmal.
»… Stefan Dominic für die Rolle des Vampirs zum Vorsprechen zu bewegen«, fuhr Shoshona fort.
Sy sank enttäuscht zurück.
»Wer zum Teufel ist Stefan Dominic?«, bellte er.
Shoshona lächelte.
»Gregory Banes bester Freund«, sagte sie. »Ich meine, sie machen fast jedes Wochenende zusammen Party. Du hast doch bestimmt das Foto von ihm mit Gregory in US Weekly gesehen. Die Presseresonanz wird riesig sein, wenn wir ihn engagieren. Ich weiß gar nicht, warum ihn uns nicht schon einer weggeschnappt hat. Und weißt du, was das Beste ist? Er kann am Freitag zur Textprobe mit Taylor kommen.« Shoshona sah aus wie die sprichwörtliche Katze, die den Kanarienvogel verspeist hat. »Ich habe schon mit ihm darüber geredet. Er geht ins gleiche Studio wie ich.«
Und plötzlich wusste Meena genau, warum Shoshona so viel Zeit auf dem Laufband verbrachte. Es hatte gar nichts mit kleinen Kleidergrößen zu tun.
»Ich glaube nicht«, sagte Meena mühsam beherrscht, »dass Taylor …«, Taylor Mackenzie war die Schauspielerin, die die Tabby spielte, »… eine Vampirbraut spielen möchte.«
Taylor hatte kürzlich mit einer makrobiotischen Diät begonnen und einen Personal Trainer engagiert, um sich auf Shoshonas Kleidergröße herunterzuhungern. Sie genoss die Aufmerksamkeit, die die Regenbogenpresse ihr seitdem schenkte, aber sie würde aufpassen müssen, dass sie nicht in einem Sarg endete. Meena hatte versucht, sie zu warnen, indem sie ihr dick belegte Sandwiches in die Garderobe legte. Das war nicht besonders subtil, aber mehr konnte Meena nicht tun.
»Wenn der Sender es ihr sagt, wird es Taylor schon gefallen«, erwiderte Shoshona. »ABN will es eben so.«
Meena hätte am liebsten mit den Zähnen geknirscht. Ihr Zahnarzt hatte sie schon gerügt, weil sie es so oft im Schlaf machte, und er hatte ihr eine Schiene dagegen verschrieben. Meena trug sie allerdings nur ungern. Sie war nicht gerade das romantischste Accessoire fürs Bett. Sie sah damit aus wie ein Hockeytorwart.
Entweder die Schiene, hatte der Zahnarzt gesagt, oder ein weniger stressiger Job.
Aber den gab es nicht. Zumindest nicht beim Fernsehen. Und da Meena gerade Single war, spielte es sowieso keine Rolle, wie sie aussah.
»Cheryl wird das gar nicht gefallen«, warnte sie. Cheryl spielte Victoria Worthington Stone schon seit dreißig Jahren. »Du weißt doch, dass sie dieses Jahr darauf hofft, endlich einmal den Emmy zu bekommen.«
Dreißig Jahre in der Serie, zehn Ehen, vier Fehlgeburten, eine Abtreibung, zwei Morde, sechs Entführungen und eine böse Zwillingsschwester – und Cheryl Trent hatte noch nie einen Emmy gewonnen.
In Meenas Augen war das ein Verbrechen. Nicht nur weil sie eine von Cheryls größten Fans war und es als Auszeichnung empfand, ihre Dialoge schreiben zu dürfen, sondern weil Cheryl eine der nettesten Frauen war, denen Meena je begegnet war.
Und in dem Exposé, das sie Sy angeboten hatte, hatte Meena sich ausgedacht, dass Victoria Worthington Stone sich in den Vater von Tabbys neuem Freund verlieben sollte, einen verbitterten Polizeichef, den Victoria wieder mit seinem verlorenen Sohn zusammenbringen würde … das würde Cheryl mit Sicherheit die langersehnte vergoldete Statuette eintragen. Sy jedoch stand ja mehr auf Shoshonas Vampirplot, weil Consumer Dynamics Inc. der Sender gehörte und anscheinend lieber was mit Vampiren wollte, und was CDI wollte, wollte auch ABN.
Aber eine Vampirgeschichte? Niemand verleiht Emmys für eine Vampirgeschichte!
»Weißt du, was?«, sagte Shoshona und sah Meena aus zusammengekniffenen Augen an. »Cheryl kann mich mal.«
Meena fiel der Unterkiefer herunter. Das war der Dank dafür, dass sie Shoshona so oft mit ihren verspäteten Drehbüchern den Arsch gerettet hatte?
Warum hatte sie sich überhaupt darum gekümmert?
»Ich liebe es«, erklärte Sy und schnipste mit
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