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Eulenspiegel

Eulenspiegel

Titel: Eulenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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Der Typ paßt mit seinem Vortragsstil perfekt ins neue Raster.
    »Klaus!« Er schaute van Gemmern an. »Was ist mit Fingerspuren?«
    Wenn van Gemmern irritiert war, daß Toppe ihn plötzlich mit dem Vornamen ansprach, dann ließ er es sich nicht anmerken. »Es gab unzählige im und am Postauto, wie man sich denken kann. An der Beifahrertür, im Innenraum und an den hinteren Türen haben wir alle Abdrücke genommen, die was taugten. Wir haben auch bereits angefangen, sie mit den Spuren der Postbeamten abzugleichen, die nach der letzten Wagenwäsche am Auto waren, aber das dauert noch. Wenn zum Schluß was übrig bleibt, schicken wir es rund.«
    »Also, eigentlich tote Hose«, faßte Toppe zusammen. »Das sieht bei mir auch nicht großartig anders aus. Hoymanns Gedächtnis ist leider nicht besser geworden. Der Mann an der Ampel hat eine dunkle Pudelmütze aufgehabt. Die Strumpfmasken waren hautfarben. Es könnte sein, daß die Täter Handschuhe getragen haben, aber hundertprozentig sicher ist er nicht.«
    »Soviel zu den Fingerspuren«, brummelte van Gemmern.
    »Mich hat dann hauptsächlich interessiert, wer denn nun von dem regelmäßigen Geldtransport wußte. Hoymann sagt, es seien sechs oder acht Kollegen, die den Transport in verschiedener Kombination fahren, je nachdem, wer Dienst hat. Hoymann selbst hat seiner Frau und seinen drei halbwüchsigen Kindern davon erzählt, und mit wem die darüber gesprochen haben, könne er nicht sagen. Er habe sich nichts weiter dabei gedacht. Schließlich hätten die Kollegen auch ganz offen darüber geredet. Es sei doch auch nie was passiert.«
    »Schöner Mist«, schimpfte Heinrichs.
    »Das kannst du laut sagen. Die Schiene können wir schon mal vergessen.«
    »Sind wir jetz’ dran?« rief Ackermann.
    Toppe nickte.
    »Dat is’ ga’ nich’ so einfach an ’nem Samstag, kann ich euch sagen. Wenn ich da nich’ so meine Pappenheimer kennen würd’ … , ich mein’, Vitamin B un’ so. Aua! Is’ ja gut, Norbert. Wenn du et lieber erzählen willst.«
    Van Appeldorn nahm seinen Fuß von Ackermanns Schuh. »Wir haben da wohl ein schwebendes Verfahren erwischt, der Wirtschaftsstaatsanwalt war jedenfalls ganz schön zugeknöpft. Er sagt, er hätte Tips bekommen und ein paar Stichproben gemacht. So wie es aussieht, beschäftigen, mehrere Unternehmen im Kreis Kleve Schwarzarbeiter. Es handelt sich da um zwei Bauunternehmen in Goch und Uedem, eine Kiesbaggerei und einen Landschaftsgärtner. Die Namen dieser Leute haben wir dem Staatsanwalt nur mit ganz viel Überredung abluchsen können. Ich gebe sie euch gleich. Fakt ist anscheinend, daß diese Schwarzarbeiter über einen einzigen holländischen Unternehmer aus Ubbergen vermittelt werden.«
    »Warte mal«, unterbrach Toppe ihn. »Hab ich das richtig verstanden? Deutsche Unternehmer beschäftigen Arbeiter, die sie bei einem holländischen Koppelbaas buchen?«
    »Koppelbaas hast du gesagt. Der Typ schimpft sich Geschäftsmann. Bei den Arbeitern handelt es sich wohl hauptsächlich um Polen, Engländer und Russen, die hier für einen Hungerlohn arbeiten. Ich wette, der Holländer kassiert eine saftige Vermittlungsgebühr, aber für die Deutschen muß es sich trotzdem noch rechnen.«
    »Und was ist nun mit den 750.000 Mark im Postauto?« wollte Toppe wissen.
    »Keine Ahnung«, antwortete van Appeldorn unzufrieden. »Vielleicht waren das wirklich die Lohngelder für die Schwarzarbeiter, wie Hoymann gesagt hat.«
    »Hat der Staatsanwalt sich denn dazu nicht geäußert?«
    »Nein.«
    »Tja«, meldete sich Ackermann. »In unserem Geschäft geht dat nich’ so easy ab wie bei euch: zack, da hasse den Mörder un’ ab innen Bau!« Er schob seine schwere neongrüne Brille, die ihm bis auf die fettige Nasenspitze gerutscht war, wieder hoch. »Bei uns is’ dat nämlich vertrackt mit de Beweise, kapiert ihr?«
    Van Appeldorn verzog das Gesicht. »Ich bin wirklich dankbar, Ackermann. Endlich gibt mir mal jemand eine exakte Beschreibung meiner Tätigkeit. Übrigens, leuchtet dein Nasenfahrrad eigentlich im Dunkeln?«
    Charlotte Meinhard sah van Appeldorn mißbilligend an und machte sich eine Notiz.
    »Jaa«, meinte Walter Heinrichs, »dann will ich mal. Hat ganz gut geklappt mit dem Computer und mir. Ich hab ihn gefüttert, und netterweise hat der auch was ausgespuckt. In den letzten Monaten hat es zwei ähnliche Überfälle gegeben, einen in Dormagen und einen in Grevenbroich. Beide Male trugen die Täter Strumpfmasken und schwarze Pudelmützen.

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