Europa-Handbuch - Europa-Handbuch
des Centrums für angewandte Politikforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München. Mitglied des Präsidiums der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh.
WOLFGANG WESSELS, Dr., Professor am Forschungsinstitut für Politische Wissenschaft und europäische Fragen der Universität zu Köln, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Institutes für Europäische Politik, Bonn, Vorsitzender der Trans European Policy Studies Association (TEPSA), Brüssel.
Redaktion und Lektorat : Nicole Schley, Literatim Text + Redaktion, Erding.
Band 2: Die Staatenwelt Europas
Inhalt
Vorwort 9
1. Deutschland in Europa 13
WERNER LINK
Deutschland als europäische Macht 15
ELISABETH NOELLE-NEUMANN/THOMAS PETERSEN
Die Bürger in Europa 32
2. Die Staatenwelt Europas 53
FABIAN SCHMIDT
Albanien 55
WICHARD WOYKE
Belgien 63
MARTIN BRUSIS
Bosnien-Herzegowina 71
IVANKA PETKOVA
Bulgarien 77
BERTEL HEURLIN
Dänemark 86
JÜRGEN GROS
Deutschland 95
DZINTRA BUNGS
Estland 113
TUOMAS FORSBERG
Finnland 124
HENRI MENUDIER
Frankreich 131
HEINZ-JÜRGEN AXT
Griechenland 146
SIMON BULMER/HELEN WALLACE
Großbritannien 156
J. J. LEE/FIONA CREED
Irland 172
GUNNAR HELGI KRISTINSSON
Island 184
CARLO MASALA
Italien 192
MARTIN BRUSIS
Kroatien 205
DETLEF HENNING
Lettland 212
JOACHIM TAUBER
Litauen 221
MARIO HIRSCH
Luxemburg 231
PAVLOS TZERMIAS
Malta 240
WIM VAN MEURS
Mazedonien 247
WICHARD WOYKE
Niederlande 252
DAG HARALD CLAES
Norwegen 257
PAUL LUIF
Österreich 269
CORNELIUS OCHMANN
Polen 279
ÄLVARO DE VASCONCELOS
Portugal 291
WIM VAN MEURS
Rumänien 300
ANN-CATHRINE JUNGAR
Schweden 310
HEINRICH CHRISTEN
Schweiz 319
MARTIN BRUSIS
Serbien und Montenegro 329
JOSEFINE WALLAT
Slowakische Republik 341
PETER STANOVNIK
Slowenien 349
MARC CARRILLO
Spanien 360
JOSEFINE WALLAT
Tschechische Republik 373
UDO STEINBACH
Türkei 382
ANDRÁS INOTAI
Ungarn 392
PAVLOS TZERMIAS
Zypern 402
3. Die EU in Zahlen 411
1. Fläche und Bevölkerung 413
2. Beschäftigung 415
3. Wirtschaft und Handel 418
4. Die Organe 421
5. Zeittafel der europäischen Integration 427
Anhang 449
Bibliographie 449
Personenregister 468
Sachregister 470
Abkürzungsverzeichnis 475
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 479
Vorwort
Die Europäische Union hat im Jahr 2004 die größte Erweiterungsrunde ihrer Geschichte vollzogen. Die Einigung Europas hatte von Beginn an stets mehr im Sinn als die reine Maximierung des Nutzens einzelner Mitglieder: Sie wollte wirtschaftlichen Aufschwung und politische Stabilität mit Strukturen des Ausgleichs der Interessen aller Mitglieder verbinden. Integration bedeutet Teilnahme an einer Schicksalsgemeinschaft. Zum Grundgedanken dieser Schicksalsgemeinschaft gehört das Konzept europäischer Solidarität. Ein konstitutiver Bestandteil dieses Solidarkonzeptes ist dessen Offenheit für weitere Mitglieder. Nach dem Selbstverständnis des integrierten Europas war der Weg der mittel- und osteuropäischen Staaten Europas zu Demokratie und Marktwirtschaft deshalb zugleich auch der Weg in die Europäische Union – nur ihre Aufnahme in die EU und ihre formelle Gleichstellung mit den alten Mitgliedern konnte die Spuren des geteilten Europas überwinden. Der Kontinent hat mit der letzten Erweiterung das Torsohafte seiner bisherigen Organisation hinter sich gelassen. Er hat die Grundidee der Integration realisiert: die Gemeinschaft der Demokratien.
Der EU-Beitritt der zehn Kandidaten stellte zugleich eine nie da gewesene Herausforderung dar. Mit ihrer einseitigen Fixierung auf die Kosten befindet sich die Diskussion um die Erweiterung jedoch in einer Schieflage. Zweifellos zählt die Mehrheit der neuen EU-Mitglieder aus Mittel- und Osteuropa zunächst zu den Nettoempfängern in der Union. Da ihr wirtschaftlicher Wohlstand selbst im Falle der heutigen günstigen Wachstumsprognosen von ca. fünf Prozent jährlich auf absehbare Zeit unter dem der meisten anderen EU-Länder liegen wird, werden sie längerfristig auf Transferzahlungen aus dem Gemeinschaftshaushalt angewiesen sein. Die Osterweiterung beinhaltet aber insgesamt für die EU einen großen wirtschaftlichen Nutzen und jede glaubwürdige Kalkulation der Erweiterung muss diese positiven Effekte
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