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Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Titel: Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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ohne zu gucken weg. Wenige Sekunden später klingelte es erneut. Ich öffnete ein Auge, um auf die Uhr zu sehen. Es war Viertel vor sechs. Mit einem leisen Fluch zog ich das Handy vom Nachttisch und schaute auf den Namen des Anrufers. Es war Kate.
    Ich rieb mir die Stirn, um die Benommenheit zu verscheuchen, die mich nach meinem Albtraum am klaren Denken hinderte. In den vergangenen Monaten wurde ich von seltsamen Träumen gequält, die mich an den Dracula-Film mit Gary Oldman erinnerten. Gruseliges Zeug. In den ersten Wochen hatten sie mich schlecht schlafen lassen, aber nach und nach hatte ich mich daran gewöhnt, und jetzt machten sie mir nicht mehr so viel aus. Bis vor einem Monat war ich noch jede Nacht schreiend aufgewacht.
    Zu faul, mir das Telefon ans Ohr zu halten, drückte ich auf Lautsprecher und knallte es zurück auf das Nachtschränkchen.
»Bist du nicht ganz dicht? Mein Wecker hat noch nicht mal geklingelt.«
    »Mein Gott, Ellie, mach den Fernseher an.« Kates Stimme war leise und entsetzt. »Mr Meyer. Auf Kanal vier.«
    Ich griff nach der Fernbedienung und zappte wie befohlen auf Kanal vier. Wie vom Blitz getroffen fuhr ich hoch.
    »Er ist tot, Ellie«, flüsterte Kate. »Sie haben ihn gefunden. Hinter Lane’s Pub.«
    Meine Augen waren auf das Chaos gerichtet, das sich live auf dem Bildschirm abspielte.
    »… das fehlende Blut am Fundort der Leiche ist für die Ermittler ein Hinweis, dass Frank Meyer möglicherweise an einem anderen Ort getötet und hier hinter Lane’s Pub abgelegt wurde, zusammen mit der mutmaßlichen Tatwaffe, einem außergewöhnlich langen Jagdmesser mit Aufbruchhaken. Über den Grund kann zu diesem Zeitpunkt nur spekuliert werden, da die Polizei nur sehr wenige Details dieser grausamen Tat bekannt gegeben hat. Für diejenigen, die jetzt erst eingeschaltet haben, hier ist Debra Michaels vom Fundort der schwer verstümmelten Leiche eines der beliebtesten Pädagogen unserer Gemeinde, Frank Meyer von der West-Bloomfield-Highschool, der heute früh …« Mir war speiübel. Der vertraute Ort hinter der Reporterin wimmelte von Polizisten, Feuerwehrleuten und Sanitätern. Ausgerechnet Mr Meyer? Er war einer der nettesten Lehrer, die ich jemals hatte. Weniger als vierundzwanzig Stunden zuvor hatte ich noch mit ihm gesprochen. Wie konnte er jetzt tot sein? Ermordet ? Und schwer verstümmelt ?
    »Glaubst du, die Schule fällt aus?«, fragte Kate am anderen Ende der Leitung.
    Ich hatte ganz vergessen, dass sie am Telefon war. »Lass mich mit meiner Mom sprechen. Wir treffen uns dann bei mir.« Ich beendete das Gespräch.
    Eine Stunde später saß ich an der Theke unserer Kochinsel und starrte auf einen unberührten Teller mit Pfannkuchen. Mom machte eigentlich nur Pfannkuchen, wenn ich krank war oder einen schlechten Tag hatte oder an Feiertagen wie Weihnachten. Dies war anscheinend ein Tag, an dem Pfannkuchen
gerechtfertigt waren, aber ich brachte es nicht über mich, auch nur einen Bissen davon zu essen. Von dem Geruch nach Fett und Eiern wurde mir übel.
    Mom trat hinter mich und legte den Arm um meine Schulter. »Du musst was essen, Schatz. Bitte! Wenn du ein bisschen was im Magen hast, fühlst du dich gleich besser.«
    »Es würde eh nicht unten bleiben«, murmelte ich trübsinnig.
    »Ein Bissen«, befahl sie. »Dann wär meine Kocherei nicht ganz umsonst gewesen.«
    Grimmig spießte ich einen Happen auf meine Gabel, doch auf dem Weg zum Mund landete er auf meinem Schoß. Ich stöhnte und legte den Kopf auf die Theke.
    Mom runzelte die Stirn. »Du solltest eigentlich schlauer sein als die Pfannkuchen, Ellie.«
    Ich warf ihr einen finsteren Blick zu. Eigentlich wussten Teenager doch immer alles besser als ihre Eltern und nicht umgekehrt.
    Sie ignorierte meinen vorwurfsvollen Blick und reichte mir ein Küchentuch, mit dem ich mir die Schlafanzughose abwischte. »Also, ich habe endlich jemanden in der Schule erreicht. Da sind heute Morgen die Telefone heiß gelaufen, deshalb war ständig besetzt. Wahrscheinlich haben alle Eltern versucht anzurufen. Heute findet jedenfalls kein Unterricht statt, aber ich vermute, morgen geht es wieder weiter. Ich weiß, du mochtest Mr Meyer wirklich gern, und die stellvertretende Schulleiterin hat gesagt, dass Therapeuten zur Verfügung stehen, falls du also jemanden zum Reden brauchst …«
    »Ich komm schon klar«, sagte ich. »Ich dreh nicht durch oder so. Mir geht’s nur nicht so gut, das ist alles.« Mom hatte immer alles im Griff und für alles

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