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Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer

Titel: Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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finde. Dann schaue ich mich nach einer Wasserflasche um, nur um ihn so dicht neben mir stehen zu sehen, dass ich jeden einzelnen Farbsprenkel in seinen Augen erkennen kann.
    »Ist es nicht einfacher, einfach eine zu manifestieren? «, fragt er. Seine Stimme ist leise, tief und schwer.
    Ich schaue ihn an und weiß nicht, was mir mehr zu schaffen macht, seine intime Nähe, die Sehnsucht in seiner Stimme oder dass er sich unbemerkt an mich heranschleichen konnte.
    »Ich … Ich dachte halt, ich mach es auf die altmodische Weise, wenn das okay ist? Schmeckt garantiert genauso«, murmele ich. Die Worte kommen unbeholfen über meine Lippen, und ich hoffe, dass er von den Schmerzmitteln zu benommen ist, um zu merken, wie sehr seine Nähe auf mich wirkt.
    Er rührt sich nicht vom Fleck; sein Blick ist fest und verrät nichts. Seine Stimme ist tief, als er fragt: »Ever, was bist du?«
    Ich erstarre, und meine Finger packen das Glas so fest, dass ich Angst habe, es könnte in meiner Hand zerspringen. Schaue auf den Fliesenboden, auf den kleinen Tisch zur Rechten, auf das Wohnzimmer gleich dahinter, auf so
ziemlich alles außer auf ihn. Das Schweigen hängt so dicht zwischen uns, dass ich es nur brechen will, als ich antworte: »Ich … Das kann ich dir nicht sagen.«
    »Dann ist es also nicht nur das Buch, es ist - irgendetwas anderes.«
    Mein Blick begegnet dem seinen, und sofort erkenne ich meinen Fehltritt, dass ich im Grunde genommen gerade zugegeben habe, dass ich ganz und gar nicht normal bin, während ich stattdessen alles auf Magie hätte schieben können. Doch die Wahrheit ist, das hätte er mir nicht abgenommen. Er hat von unserer ersten Begegnung an gewusst, dass irgendetwas los ist, lange bevor er mir das Buch geliehen hat.
    »Warum hast du mir nicht gesagt, dass das Buch der Schatten in einem Code verfasst ist?«, bringe ich ihn mit zusammengekniffenen Augen wieder in die Defensive.
    »Habe ich doch.« Er bricht den Blickkontakt ab und tritt mit verdrossener Miene zur Seite.
    »Nein, du hast gesagt, es wäre im thebanischen Code geschrieben, und dass man es intuitiv erfassen muss, um es zu verstehen. Aber du hast nicht erwähnt, dass es tatsächlich durch einen Code geschützt ist - einen Code, den man knacken muss, um zu sehen, was wirklich drinsteht. Also was soll das? Warum hast du mir nichts davon gesagt? Das ist doch ein ziemlich bedeutendes Detail, um es einfach so wegzulassen, findest du nicht?«
    Er lehnt sich kopfschüttelnd gegen den gefliesten Küchentresen. »Entschuldige, aber stehe ich jetzt wieder unter Verdacht? Denn, korrigiere mich, wenn ich mich irre, aber ich war der Ansicht, als du mich aufgeschlitzt hast, hast du ziemlich sichergestellt, dass ich einer von den Guten bin.«
    Ich verschränke die Arme und kneife die Augen zusammen.
»Nein, ich habe sichergestellt, dass du kein Abtrünniger bist. Ich habe nie behauptet, dass du gut bist.« Er sieht mich an und bemüht sich nach Kräften um Geduld, aber ich bin noch lange nicht fertig. »Außerdem hast du nichts davon gesagt, wie du an das Buch herangekommen bist - wie es in deinen Händen gelandet ist.«
    Er zuckt die Achseln; sein Blick ist fest, und seine Stimme ruhig und bestimmt, als er antwortet: »Ich hab’s dir doch gesagt, ich habe es von einem Freund bekommen, vor ein paar Jahren.«
    »Und hat dieser Freund auch einen Namen - Roman vielleicht?«
    Er lacht, doch es kommt mehr als eine Art Ächzen heraus. Sein Ärger ist laut und deutlich zu vernehmen, als er erwidert: »Oh, ich verstehe, du bist immer noch sicher, dass ich zu seiner Schar gehöre. Also, entschuldige, dass ich das sage, Ever, aber ich dachte, damit wären wir durch.«
    Ich lasse das Glas mit verschränkten Händen an meinen Fingern baumeln. »Hör zu, Jude, ich möchte dir gern vertrauen, wirklich. Aber neulich Abend, als …« Ich halte inne, mir wird klar, dass ich diesen Faden nicht weiterspinnen kann. »Jedenfalls, Roman hat etwas davon gesagt, dass das Buch mal ihm gehört hätte, und ich muss wirklich wissen, ob du es von ihm hast. Ob es etwas ist, das er dir verkauft hat?«
    Er streckt den Arm nach mir aus, und die wenigen Finger, die noch funktionieren, reißen mir das Glas aus der Hand. »Meine einzige Verbindung zu Roman besteht durch dich. Ich weiß nicht, was ich dir sonst sagen soll, Ever.«
    Ich blinzele, betrachte seine Aura, seine Körpersprache und zähle alles zusammen, während er zum Spülbecken geht, und komme zu dem Schluss, dass er wirklich die

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