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Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer

Titel: Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Mädchen und zwei Typen gibt, die beide gnadenlos scharf auf sie sind. Und da nur einer von uns gewinnen kann - Verzeihung -, da nur einer von uns gewonnen hat, latsche ich eben in meinen Höhle zurück, haue ein paar Mal mit meiner Keule gegen die Wand und lecke mir meine Wunden, wo’s niemand sehen kann.« Er schließt die Augen; seine Stimme klingt gedämpft, als er hinzufügt: »Glaub mir, Ever, ich weiß, wann ich das Handtuch werfen muss. Ich weiß, wann ich mich verbeugen und abgehen muss, also mach dir keinen Kopf. Es gibt einen Grund dafür, dass ich nach dem Schutzpatron der hoffnungslosen Fälle benannt worden bin - ich habe das schon oft gemacht, und … ich …«
    Seine Worte verklingen, während ihm das Kinn auf die Brust sinkt, also erhebe ich mich aus meinem Sessel, gehe zu ihm, nehme den weichen Überwurf zu seinen Füßen und decke ihn behutsam damit zu. »Schlaf ein bisschen«, flüstere ich. »Morgen hole ich die Medikamente ab, die sie dir verschrieben haben, also mach dir deswegen keine Gedanken. Du bleibst hier und ruhst dich aus.« Ich weiß, dass er wegsackt, zu einem anderen Ort hintreibt, doch ich will ihn trotzdem beruhigen.
    Gerade stopfe ich ihm die Decke unter die Füße, als er sagt: »Hey, Ever, du hast mir noch nicht meine Frage beantwortet. Wozu brauchst du das Buch, wenn du doch schon alles hast, was du jemals wollen könntest?«
    Ich erstarre und sehe auf den Mann hinab, den ich so viele Jahrhunderte lang gekannt habe, so viele Leben lang, und der es geschafft hat, abermals aufzutauchen. Mir ist klar, dass es einen Grund dafür geben muss, dass das Universum, nach allem zu urteilen, was ich bisher gesehen und erlebt habe, nicht annähernd so zufällig ist, wie es den Anschein hat. Doch die Sache ist die, ich weiß den Grund nicht. Tatsächlich weiß ich eigentlich gar nicht mehr viel. Alles, was ich weiß, ist, sie könnten nicht verschiedener sein. Judes beruhigende Gegenwart ist das genaue Gegenteil von Damens schwelender Mischung aus Kribbeln und Hitze. Wie das Yang zu Judes Yin. Gegensätze in reinster Form.
    Ich packe ihn fertig ein und warte, bis er wieder weggedöst ist, ehe ich zur Tür gehe und dabei sage: »Weil ich nicht alles habe, was ich will. Nicht einmal ansatzweise.«

SIEBEN
    I ch habe die ganze Zeit gewusst, dass irgendwas mit euch nicht stimmt. Besonders mit dir.« Sie zeigt auf Damen. »Entschuldige, aber niemand ist so vollkommen.«
    Damen lächelt, öffnet die Tür weit und winkt uns herein. Sein tiefer Blick hält den meinen fest wie die Umarmung eines Geliebten, und er überschüttet mich mit einer Flut aus telepathischen roten Tulpen, die mir den Mut und die Kraft geben sollen, die ich offenkundig brauchen werde.
    »Und nur damit du’s weißt, das habe ich gesehen«, verkündet Haven und krallt die beringten Finger in ihre lederbedeckten Hüften. Ihre Augen huschen zwischen uns hin und her, ehe sie den Kopf schüttelt und in die Eingangshalle stürmt.
    Mit hochgezogenen Brauen sieht Damen mich an, doch ich zucke nur die Achseln. Havens Gaben fangen gerade erst an, zu Tage zu treten. Gedankenlesen ist nur der Anfang.
    »Wow, ich fasse es nicht, dass du so wohnst!« Sie wirbelt wieder und wieder im Kreis herum, während sie alles betrachtet - den prächtigen Kronleuchter, der von der hohen, gewölbten Decke herabhängt, den dicken Perserteppich unter ihren Füßen - zwei unbezahlbare Antiquitäten, die etliche Jahrhunderte alt sind und beinahe verloren gegangen wären, als Damen das ausgemistet hat, was ich jetzt als seine »Mönchszelle« bezeichne. Damals, als er sicher war, dass seine extravagante, narzisstische Vergangenheit
unmittelbar an all den Problemen schuld sei, mit denen wir uns herumschlagen. Entschlossen, sich von allen weltlichen Habseligkeiten loszusagen, bis die Zwillinge bei ihm einzogen und das Schild ZU VERKAUFEN verschwand, weil er ihnen so viel Platz und Komfort bieten wollte, wie er nur konnte.
    »Hier könnte man echt die megatollsten Partys schmeißen, gleich hier im Eingang!« Haven lacht. »Gehört das zum Unsterblichsein dazu? In solch genialen Schuppen zu wohnen? Wenn ja, dann bin ich dabei!«
    »Damen macht das schon eine Weile«, sage ich und bin mir nicht sicher, wie ich seine Multi-Millionen-Dollar-Villa erklären soll, weil ich auf die uralte Kunst der augenblicklichen Manifestation erst noch zu sprechen kommen muss. Zusätzlich zu der Fähigkeit, auf der Rennbahn immer auf die richtigen Pferde zu setzen. Und ich bin mir

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