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Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer

Titel: Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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nicht sicher, ob ich das tun werde.
    »Und wie lange zieht Roman das schon durch, denn seine Wohnung ist nett und so, aber nicht so was wie das hier.«
    Damen und ich sehen einander an; wir können nicht wie üblich per Telepathie kommunizieren, nachdem wir jetzt wissen, dass sie uns hören kann, doch wir beschließen einhellig, diese Frage zu ignorieren. Beschließen, die Details vage zu halten, so lange wir können. Damit schieben wir das Unvermeidliche auf, wenn sie nämlich die Wahrheit hinter all dem hier herausfindet. Gar nicht zu reden davon, was wirklich mit ihrer guten Freundin Drina passiert ist.
    Wir folgen ihr durch die Küche und ins Wohnzimmer, wo wir die Zwillinge vorfinden, die jeder auf einem Ende des Sofas hocken. Jede liest ihre eigene Ausgabe desselben Buches, und Rayne knabbert an einem Schokoriegel, während
Romy eine große Schüssel Popcorn vor sich stehen hat.
    »Also, seid ihr beide auch unsterblich?«, erkundigt sie sich, woraufhin Romy und Rayne aufblicken. Rayne mit ihrer üblichen finsteren Miene, Romy nur kopfschüttelnd.
    »Nein, sie sind … äh …« Hastig werfe ich Damen einen Blick zu und flehe mit den Augen um Hilfe. Ich habe keinen blassen Schimmer, wie ich die Tatsache erklären soll, dass sie zwar so gesehen nicht unsterblich sind, sich aber die letzten dreihundert Jahre in einer anderen Dimension herumgetrieben haben und jetzt meinetwegen nicht zurückkönnen.
    »Sie gehören zur Familie.« Damen bedenkt mich mit einem verstohlenen Blick, der besagt, dass ich einfach mitmachen und mich an seine Stichworte halten soll.
    Haven steht mitten im Zimmer, die Augenbrauen hochgezogen, das Gesicht verkniffen; ganz offensichtlich glaubt sie uns kein Wort. »Du willst mir also erzählen, dass du mit deinen Verwandten in Kontakt bist, seit …« Sie kneift die Augen zusammen, mustert ihn, versucht zu schätzen, wie alt er ist. Dann zuckt sie besiegt die Achseln. »Jedenfalls, das müssen ja sehr interessante Familientreffen sein, gelinde gesagt.«
    Wieder schaue ich Damen an und sehe, dass er drauf und dran ist, es dabei bewenden zu lassen, doch ich hoffe immer noch, die Situation zu retten, deshalb füge ich hinzu: »Was er meint ist, sie sind so etwas wie Verwandte. Sie …«
    »O bitte!« Rayne schmeißt ihr Buch auf den Tisch und funkelt mich an, funkelt Haven an, aber natürlich nicht Damen. »Wir sind keine Verwandte, und wir sind nicht unsterblich. Wir sind Hexen. Flüchtlinge der Hexenprozesse von Salem. Und stell keine Fragen mehr, weil wir sie
nämlich nicht beantworten werden. Das ist sowieso mehr, als du zu wissen brauchst.«
    Haven sieht uns an. Ihre Augen sind weiter aufgerissen, als ich es für möglich gehalten hätte, während sie uns vier Freaks anstarrt und hervorstößt: »Mein Gott! Ich meine, geht’s überhaupt noch abgefahrener?«
    Ich wechsele einen Blick mit Rayne, mache ihr klar, dass sie das hätte für sich behalten sollen. Dann lässt Haven sich in einem Sessel nieder und schaut eifrig von einem zum anderen, als erwarte sie, dass wir eine Art vertrauliches Passwort preisgeben, irgendein geheimes Initiationsritual. Und sie versucht gar nicht, ihr Enttäuschung zu verbergen, als Damen in die Küche geht, um gleich darauf mit einem kleinen Kasten voller Elixierflaschen zurückzukommen, den er ihr reicht.
    Sie schielt in den Kasten und tippt mit der Spitze eines schwarz lackierten Fingernagels auf den Deckel jeder einzelnen Flasche. Dann sieht sie uns verwirrt an. »Das ist alles? Sieben? Nur für eine Woche? Ich meine, das ist doch nicht euer Ernst, oder? Wie soll ich denn davon überleben? Wollt ihr mich umbringen, bevor ich eine Chance habe, überhaupt anzufangen?«
    »Mann, du bist unsterblich. Sie können dich nicht umbringen.« Rayne verdreht die Augen.
    » Doch, können sie. Deshalb zwingt Ever mich ja auch, das hier zu tragen.« Haven angelt ihr Amulett unter ihrem schwarzen Spitzentop hervor und wedelt damit vor Raynes Nase herum.
    Doch Rayne stöhnt lediglich auf und verschränkt die blassen, dürren Arme vor der flachen Brust. »Bitte, darüber weiß ich Bescheid. Nimm das Teil ab, krieg eins aufs falsche Chakra verpasst, und du bist erledigt. Behalte es an, und
du lebst glücklich bis in alle Ewigkeit, Amen. Das ist keine Atomphysik, weißt du?«
    »Junge, ist die immer so mies drauf?«, will Haven wissen und schüttelt lachend den Kopf.
    Und gerade als ich »Ja« sagen will und mich freue, wenigstens zur Abwechslung mal eine Verbündete zu haben,

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