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Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts

Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts

Titel: Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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Kämpfer Lucas war, oder wie stark ich ihn hatte werden lassen, indem ich sein Blut getrunken hatte, Charity würde immer stärker sein. Und mit ihrem Clan an ihrer Seite wusste ich nicht, wie Lucas und Balthazar glauben konnten, die Oberhand behalten zu können.
    Normalerweise würde ich darauf vertrauen, dass Lucas wenigstens lebendig aus der Sache herauskäme. Doch nun war er erschöpft und in Trauer. Balthazar war von seiner eigenen Schuld oder seiner Trauer oder beidem so geblendet, dass er töricht genug war, sich auf eine Selbstmordmission zu begeben und Lucas dabei mitzunehmen.
    Wusste Lucas das? Entsetzen überfiel mich, als mir klar wurde, dass er vermutlich keine Ahnung hatte.
    Ich sah, wie er sich ein Fleece-Hemd überzog und seine Schuhe zuband. Die Sorge nagte an mir. Glaubte Lucas, wenn er starb, würden wir wieder zusammen sein? Oder bedeutete ihm sein Leben nun nichts mehr? Mir bedeutete es etwas. Ich wollte, dass er am Leben blieb, in Sicherheit und glücklich für uns beide.
    Lucas sah aus, als ob ihm das alles völlig egal wäre.
    Als er seine Vorbereitungen beinahe abgeschlossen hatte, hielt er inne und ging zu der kleinen Kommode, in der ich meine Sachen aufbewahrte. Seine Hand schloss sich um die Brosche, die er mir gegeben hatte – es schien mir so lange her –, und ich sah, dass er versuchte, Stärke daraus zu ziehen, so wie ich es immer getan hatte. Rasch ließ er sie in die Tasche seines Hemdes gleiten.
    O Balthazar, ich könnte dich dafür töten. Bitte lasst das, Jungs, bitte.
    Balthazar lehnte sich gegen eines der Weinregale und war so offensichtlich übermüdet und traurig, dass ich eine Sekunde lang Mitleid mit ihm hatte. Dann sagte Lucas: »Lass uns hier verschwinden.«
    »Wir brauchen Waffen«, meinte Balthazar.
    Lucas, der beim Schwarzen Kreuz noch nie auf der Jagd gewesen oder mit mir ausgegangen war, ohne bis an die Zähne bewaffnet zu sein, sagte nur: »Uns wird schon etwas einfallen.«
    Sie gingen zur Tür hinaus, und ich wollte ihnen folgen … Aber ich konnte nicht. Auf halbem Weg die Auffahrt hinunter stellte ich fest, dass ich nicht weiterkam. Ich schien dort festzustecken und schaute den beiden zu, wie sie in Balthazars Auto stiegen.
    Lucas setzte sich auf den Beifahrersitz, und ich sah, wie seine Augen schmal wurden, als er auf die Stelle starrte, an der ich stand. Balthazar brachte den Motor zum Laufen, und als sie davonfuhren, drehte Lucas seinen Kopf zurück. Vielleicht fragte er sich, ob er etwas gesehen hatte; vermutlich aber glaubte er, das Licht habe ihm nur einen Streich gespielt.

22
    Noch lange, nachdem Balthazars Auto die Straße hinunter verschwunden war, blieb ich, wo ich war, und ließ den Blick unglücklich in die Ferne schweifen. Ich hatte keinen Grund mehr, draußen zu bleiben, aber offenbar würde ich diesen Weinkeller für alle Ewigkeiten heimsuchen. Also würde ich es schon allzu bald satt haben, dort drinnen zu hocken.
    »Du bist ein bisschen rührselig, weißt du das?«
    »Halt den Mund, Maxie«, murmelte ich.
    »Wie wäre es, wenn zur Abwechslung du mal still wärst und mir zuhören würdest?« Maxies Gestalt verfestigte sich. Das Erste, was ich sehen konnte, waren nicht ihre Haare oder ihr Körper, sondern eine skeptisch hochgezogene Augenbraue, als wäre sie eine boshafte Version der Grinse-Katze. »Ich kann dir helfen. Und ich kenne auch die anderen, die dir helfen können. Es wäre also ein guter Moment, mich nicht mehr wie etwas zu behandeln, das du dir gerade von der Schuhsohle gekratzt hast.«
    »Wie kannst du mir helfen, wenn ich doch bereits tot bin?«
    Das war eine rhetorische Frage, doch Maxie antwortete: »Willst du es denn nicht herausfinden?«
    »Okay.«
    Endlich nahm Maxie wirklich Gestalt an, doch je mehr sich ihr Körper verfestigte, desto stärker wurde das Gras um mich herum vernebelt und durchscheinend.
    Ehe ich es merkte, waren wir im Innern des Weinkellers und standen neben dem Bett, in dem ich gestorben war. »Schon besser.« Ihr Lächeln war viel zu selbstzufrieden für meinen Geschmack, aber sie war mir gegenüber durch ihren Wissensvorsprung tatsächlich im Vorteil. »Ich stelle fest, dass du dich endlich mit den Tatsachen abgefunden hast.«
    »Ich habe mich mit gar nichts abgefunden«, fauchte ich. »Ihr habt für mich die Vampire bekämpft. Ihr habt gewonnen. Ich habe in jeder Hinsicht verloren.«
    »Du tust so, als hätte es für dich die Möglichkeit gegeben, ein normales Leben zu führen. Aber weißt du was? Das wäre

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