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Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts

Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts

Titel: Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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und lehnte sich gegen die offene Plastikkabine des Münztelefons. »Bei R-Gesprächen dauert es immer ein bisschen, bis sie durchstellen. Sie wollen nicht, dass du der anderen Person deine Nachricht zubrüllen kannst, ehe sie sich bereit erklärt hat, die Kosten zu übernehmen. «
    Es klickte in der Leitung, und ich hörte eine verschlafene Stimme fragen: »Bianca?«
    »Vic!« Ich wippte auf den Hacken auf und ab, und Lucas und ich strahlten uns an. »Vic! Wie geht’s dir?«
    »Gut, gut. Hey, warte eine Sekunde – ich muss erst mal richtig aufwachen.« Ich konnte mir vorstellen, wie sich Vic den Hörer ans Ohr presste, die Haare vom Schlafen völlig zerzaust, mitten in einem extrem unaufgeräumten Schlafzimmer, umgeben von seinen Postern. Vermutlich hatte er irgendein verrücktes Bettzeug aufgezogen, vielleicht mit Karomuster oder wild gepunktet. Dann gähnte er, und etwas wacher fragte er: »Träume ich noch?«
    »Nein, es ist kein Traum. Ich bin’s. Dann hast du keine Verbrennungen vom Feuer?«
    »Nein. Es wurde keiner ernsthaft verletzt, was wirklich ein verdammtes Glück war. Hab aber meinen Tropenhelm verloren.« Offenbar hielt Vic das für eine große Tragödie. »Was ist mit dir? Bist du in Ordnung? Nachdem das Feuer gelöscht war, haben wir wie die Wahnsinnigen versucht, dich zu finden. Einige Leute sagten, sie hätten dich draußen noch gesehen, deshalb wussten wir, dass du es aus der Schule rausgeschafft hattest. Aber wir konnten uns einfach nicht erklären, wohin du verschwunden warst.«
    »Mir geht es gut. Ich bin mit Lucas zusammen.«
    »Lucas?« Kein Wunder, dass Vic überrascht klang. Soweit er wusste, hatten Lucas und ich vor Monaten Schluss gemacht. Seitdem hatten wir unsere Beziehung geheimhalten müssen. »Das wird ja immer verrückter. Wenn das nur ein Traum ist, bin ich wirklich sauer.«
    »Du träumst nicht«, rief Lucas. Sein Gehör war scharf genug, um das Gespräch zu verfolgen, obwohl er einen halben Meter vom Hörer entfernt stand. »Glaub’s einfach, Mann. Warum schläfst du eigentlich um elf Uhr morgens noch?«
    »Wie du dich erinnern solltest, bin ich die sprichwörtliche Nachteule. Bis mittags im Bett zu liegen ist nicht nur mein Recht, sondern meine Pflicht«, sagte Vic. »Außerdem halte ich es mit dem Slogan des alten Alice-Cooper-Hits: School’s out for summer, school’s out forever!«
    Ich schnappte nach Luft. »Für immer ? Soll das heißen, dass die Evernight-Akademie zerstört wurde?«
    »Nein, nicht zerstört. Mrs. Bethany schwört, dass im Herbst der Betrieb wieder aufgenommen wird, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie das gehen soll. Ich meine, dieser Ort wurde abgefackelt.«
    Die schwierigen Fragen kamen noch. Ich umklammerte den Hörer und zwang meine Stimme, nicht zu zittern: »Ist meinen Eltern was passiert? Hast du sie gesehen?«
    »Es geht ihnen gut. Ich hab es ja schon gesagt: Alle sind unverletzt herausgekommen. Das Feuer hat deiner Mom und deinem Dad nichts anhaben können. Sie haben uns geholfen, nach dir zu suchen.« Vic machte eine Pause. »Die waren wirklich völlig fertig, Bianca.«
    Weiter würde Vic nicht gehen, um mir ein schlechtes Gewissen zu machen. Ich konnte den Vorwurf auch nicht an mich heranlassen, denn ich war überglücklich zu wissen, dass meine Eltern den Angriff des Schwarzen Kreuzes überlebt hatten.
    »Weißt du, wo sie sich im Moment aufhalten?« Ich glaubte nicht, dass sie sich weit von der Evernight-Akademie entfernt hatten. Meine Eltern waren sicher in der Nähe des Schulgeländes geblieben, vor allem in der Hoffnung, dass ich zurückkehren würde. Ich wusste, dass ich das nicht würde tun können, aber ich hasste die Vorstellung, dass sie dort auf mich warteten.
    »Das letzte Mal habe ich sie in der näheren Umgebung der Schule gesehen«, sagte Vic.
    So viel also zu der Hoffnung, sie anrufen zu können. Meine Eltern hatten versucht, sich an das moderne Leben anzupassen, aber sie waren nicht so weit gegangen, sich Handys anzuschaffen.
    »Was ist mit Balthazar?«
    Lucas blickte finster. Er hatte Probleme mit Balthazar, zum einen, weil dieser ein Vampir war, zum anderen, weil er und ich etwas am Laufen gehabt hatten. Es war aus zwischen uns – um genau zu sein, es hatte nie richtig begonnen – , aber das bedeutete nicht, dass ich mich nicht noch immer um ihn sorgte.
    »Balty geht’s super«, antwortete Vic. »Aber er war nach dem Feuer auch völlig durch den Wind. Ich denke, weil du vermisst wurdest. Der Typ war fertig.«
    »Das

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