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Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts

Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts

Titel: Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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Dieser Arbeit den Rücken zu kehren?« Dana sah enttäuscht aus, nein, sie wirkte am Boden zerstört. Sie und Lucas waren beinahe ihr ganzes Leben lang beste Freunde gewesen. Ihn zu verlieren und zu entdecken, dass er ein solch riesiges Geheimnis vor ihr bewahrt hatte, musste sie hart treffen. »Ich dachte, dass das deine Welt wäre. Ich habe immer geglaubt, dass du voll und ganz hinter der Sache stehst.«
    »Es ist komplizierter, als du denkst. Sie sind nicht alle böse, Dana.« Lucas’ schiefes Lächeln zerriss mir beinahe das Herz. »Und außerdem … Ich liebe Bianca. Sie braucht mich. Also habe ich meine Entscheidung getroffen.«
    »Ich muss nachdenken.« Dana wandte sich ab und lief auf dem schmalen Stück am Rand des Tunnels entlang, das bereits vom Schutt befreit worden war. So blieben wir allein mit Raquel zurück, die noch kein einziges Wort gesagt hatte.
    »Raquel?«, setzte ich zaghaft an. Keine Antwort. »Ich weiß, dass du sauer bist. Das kann ich dir auch nicht zum Vorwurf machen. Aber wenn du in Ruhe über alles nachdenkst – und zwar ganz ehrlich –, kannst du dann nicht verstehen, warum ich nichts gesagt habe?«
    Sie nickte langsam.
    »Du verstehst das?« Na, das war wenigstens ein Anfang. »Das muss doch die Dinge zwischen uns nicht ändern. Nicht, wenn du es nicht so weit kommen lässt.«
    »Ist schon gut«, flüsterte Raquel. Ich begann zu entspannen. Ich hatte ihre Reaktion als Entsetzen gedeutet, dabei war es vielleicht eher ein Schock. Vielleicht würde alles gut werden, wenn Dana damit klarkäme.
    Lucas nahm meine Hand, und ich drückte seine ganz fest. Ich fragte mich, ob wir vielleicht würden wegrennen müssen und ob ich dazu überhaupt in der Lage wäre, so schwach und zittrig, wie ich mich fühlte.
    Dana kehrte zu uns zurück und sagte: »Ein paar Wochen, hast du gesagt? Was hält euch denn so lange auf?«
    »Eduardo hat mir das Geld weggenommen, das ich gespart hatte«, sagte Lucas. »Seitdem habe ich erst wenig beiseitelegen können.«
    »Na ja, das ergibt Sinn.«
    »Dana, spuck es aus.« Lucas klang beinahe zornig. »Was wirst du den anderen sagen?«
    »Nichts.«
    »Lüg mich bitte nicht an.«
    »Du hast mich doch gehört. Ich werde gar nichts sagen.« Danas Gesichtsausdruck war schwer zu deuten, aber sie klang entschlossen. »Lass uns zurückgehen.«
    »Sie werden fragen, warum wir hier nicht aufräumen«, wandte ich ein und war mir nicht sicher, ob es wirklich möglich war, dass dieser ganze Spuk schon ein Ende gefunden hatte.
    »Und ich werde ihnen sagen, dass diese verfluchte Hitze hier unten selbst für den Teufel in der Sauna zu viel wäre. Ich habe das Gefühl, wir haben heute genug erledigt.« Dana strebte zum Ausgang, dann warf sie einen Blick zu uns zurück. »Kommt schon, Leute.«
    Uns schien nichts anderes übrig zu bleiben, als ihr zu folgen. Keiner von uns verlor auf dem Rückweg auch nur ein einziges Wort.
     
    Zu sagen, dass der restliche Tag eher angespannt verlief, wäre eine Untertreibung. Beim Abendessen saßen Lucas und ich nebeneinander und versuchten, Raquel und Dana nicht anzustarren. Wir aßen ungefähr zum zehnten Mal in Folge einfach nur Reis, und jedes einzelne Korn drohte mir in der Kehle steckenzubleiben. Raquel und Dana vermieden es, uns einen Blick zuzuwerfen. Sie bemühten sich tatsächlich so sehr darum, uns nicht anzuschauen, dass ich mir sicher war, es müsste jedem auffallen.
    Stattdessen jedoch waren alle mit anderen Dingen beschäftigt.
    »Um Lucas’ Sicherheit zu gewährleisten, muss er von jetzt an in regelmäßigem Abstand die Zellen wechseln«, verkündete Eliza und stocherte mit einem Besteckstück aus Plastik, das gleichzeitig Gabel und Löffel war, auf ihrem Teller herum. »Zumindest so lange, bis wir uns um Mrs. Bethany gekümmert haben.«
    Leichter gesagt als getan , dachte ich. Die Jäger des Schwarzen Kreuzes hatten es in den letzten Monaten drei Mal auf Mrs. Bethany abgesehen gehabt, die ihrerseits bei diesen Angriffen mindestens ein Dutzend Gegner getötet hatte, ohne selbst auch nur eine Schramme abzukriegen.
    Kate hatte kaum mehr etwas gegessen, seit Eduardo getötet worden war. Sie schob den Reis auf ihrem Teller hin und her und machte kleine Häufchen damit. »Willst du damit sagen, dass mein Sohn nicht mehr länger bei mir bleiben kann?«
    Eliza verzog keine Miene. »Ich sage, dass du eure Zelle auflösen solltest.«
    »Wir sind schon eine ganze Weile ein Team«, bemerkte Dana. Es war das erste Mal an diesem Abend, dass sie

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