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Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts

Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts

Titel: Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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kalt. »Jetzt gehen wir nach oben und unterhalten uns ein bisschen.«
    Sie meinte den Raum im Erdgeschoss, in dem sie Balthazar gefangen gehalten hatten.
    Ich hatte das Gefühl, mich nicht bewegen zu können, und dachte, sie würden mich nach oben schleifen müssen. Doch Lucas drückte meine Hand und sagte: »Komm, Bianca. Du und ich. Lass uns gehen.«
    Seine Stärke floss in mich, und ich schaffte es, aufzustehen. »Kann ich mich anziehen?«, fragte ich. Ich war erstaunt, wie ruhig und fest meine Stimme klang.
    Eliza zuckte mit den Schultern. »Zieh deine Jeans an. Aber beweg dich.«
    In Jeans und T-Shirt gingen wir nach oben in die Hafenstation. Es war sehr spät in der Nacht – oder besser gesagt sehr früh am Morgen, je nachdem, wie man die Sache betrachtete – , und alles war wie ausgestorben. Keine Schiffe glitten den Fluss entlang, und selbst das allgegenwärtige Rauschen des Verkehrs war nicht mehr als ein Flüstern. Wir waren kurz draußen und konnten den köstlichen Duft der Freiheit riechen, doch schon stießen sie uns in den Lagerraum. Der Betonboden war voller Blutspuren.
    Ich war mir ziemlich sicher, dass sie uns Handschellen anlegen würden, so wie sie es mit Balthazar getan hatten, aber das war nicht der Fall. Lucas und ich standen in der Mitte des dunklen Raumes. Die anderen umringten uns. Als die Lichter angeschaltet wurden und ich die Szene richtig betrachten konnte – die wutschäumenden Gesichter, die uns umgaben, und die Waffen, die die Jäger trugen –, zog sich mein Magen noch fester zusammen.
    »Was ist sie?«, herrschte Eliza Lucas an.
    Er begann: »Sie wurde von Vampireltern geboren. Manchmal können sie …«
    »Diesen Teil kannst du überspringen.« Elizas Hand ruhte auf dem Pflock an ihrem Gürtel. »Wir haben deine kleine Geschichte bereits gehört. Was wir jetzt erfahren wollen, sind die Fakten. Wie stark ist sie? Über welche Kräfte verfügt sie?«
    »Ihr habt sie doch beim Training beobachten können und gesehen, wie sie Seite an Seite mit uns anderen kämpfte.« Lucas stand halb vor mir, als ob er versuchte, mich abzuschirmen. »Wenn ihr jetzt immer noch nicht wisst, was sie kann, dann habt ihr es euch selbst zuzuschreiben.«
    »Das ist wirklich ein schlechter Zeitpunkt, um aufzumucken«, warnte ihn Eliza.
    Lucas’ Augen verengten sich. »Aus meiner Sicht ist hier etwas ganz anderes schlecht.«
    »Da hast du wohl recht«, sagte jemand.
    Ich bemerkte, dass alle Jäger Lucas und nicht mich ansahen. Er war derjenige, mit dem sie sprachen, derjenige, von dem sie Erklärungen verlangten. Auch wenn sie wütend auf Lucas waren, war er noch immer ein menschliches Wesen. Noch immer eine Person.
    Ich war nur ein Monster.
    Elizas Finger schlossen sich um den Pflock. Würde sie ihn wirklich gegen mich richten? Ich war allerdings lebendig, und das bedeutete, dass es mich nicht paralysieren würde, wenn sie mich pfählte. Es würde mich töten. Ich wusste, dass das niemandem in diesem Raum etwas ausmachen würde, außer Lucas. Und so stark Lucas auch war, er würde mich nicht gegen zwanzig ausgebildete und bewaffnete Jäger verteidigen können. Meine eigene Kraft und meine Kampfkünste würden unsere Chancen nicht nennenswert erhöhen.
    »Wie viele davon gibt es?«, fragte jemand im Hintergrund. »Von dieser … Vampirbrut.«
    »Wir sind selten«, platzte ich heraus, zu laut, beinahe brüllend. Aber ich konnte wenigstens für mich selbst sprechen. »Es werden vielleicht fünf in einem Jahrhundert geboren. Das habe ich jedenfalls immer so gehört.«
    Ein fast greifbares Zögern lag über dem Raum. Ich merkte, dass sie mir weitere Fragen stellen und mehr erfahren wollten, aber sie wollten mich nicht unmittelbar ansprechen, was bedeutet hätte, dass sie mich wie eine Person behandeln würden.
    Und das würde es ihnen schwerer machen, mich zu töten.
    Angst stieg aus meinem Bauch auf, kalt und schwer. Es war so mühsam, zu stehen, während meine Beine unter mir nachgeben wollten. Nur Lucas’ Anwesenheit hielt mich aufrecht. Verzweifelt sehnte ich mich nach meiner Mutter und meinem Vater, die niemals erfahren würden, was mit mir geschehen war. Ich wünschte, dass sie kämen, um mich zu retten. Ich wünschte mir, dass sie mich noch ein einziges Mal in den Arm nähmen.
    »Es ist besser, wenn wir so viel wie möglich über sie herausfinden«, sagte Milos. »Wenn wir erfahren, wo ihre verwundbaren Stellen sind.« Ich zuckte zusammen, als ich sah, was er in den Händen hielt: die neongrüne

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