Everything changes - Riskante Lust
zu. „Sie hat mich gerade erst kennengelernt.“
„Ich meine, sie möchte gerne mal mit zwei Männern gleichzeitig zusammen sein. Und du bist der Einzige … dem ich vertraue.“
Dahinter steckte noch mehr, und das wussten sie beide, obwohl sie das Thema sorgfältig vermieden. Alex stöhnte und legte den Kopf in den Nacken, um in den Himmel zu schauen. Jamie schien das für Zustimmung zu halten.
„Ich möchte sie glücklich machen.“
„Ich kann nicht mit deiner Frau herummachen“, sagte Alex bestimmt, um keinen Anlass für eine Diskussion zu bieten. Doch Jamie war noch nie jemand gewesen, der eine Idee einfach so fallen ließ.
„Was stimmt denn mit meiner Frau nicht?“
„Nichts …“ Mit einem Seufzen ob Jamies Unerbittlichkeit drehte Alex sich zu seinem Freund um. „Was ist mit dir? Kannst du damit umgehen?“
„Ich werde ja auch dabei sein. Und es ist ja nicht so, als würde sie mit irgendeinem Fremden abziehen.“ Jamies Grinsen wurde breiter.
„Das klingt nach einer Menge Ärger, Jamie.“
„Nein, das wird keinen Ärger machen.“
„Glaub mir, Bruder“, erwiderte Alex. „So etwas verursacht immer Ärger.“
Zum ersten Mal seitdem sie sich kannten, war Alex der Vernünftigere von ihnen beiden. Jamie wollte sofort loslegen, doch Alex hatte ihn davon überzeugt, dass es für solche Fälle ein bestimmtes Vorgehen gab, das sich bewährt hatte. Es war heikles Terrain, das sie betraten, egal, wie sehr er auch behauptete, Anne würde es auch wollen.
Davon wollte Alex sich erst einmal selber überzeugen.
Sie geradeheraus zu fragen, ob sie mit ihm ins Bett gehen wollte, wäre das Einfachste gewesen. In der Vergangenheit hatte das immer funktioniert – diese unverblümte, direkte Frage: „Willst du jetzt mit mir ficken oder später?“ Doch mit Jamies Frau war das nicht so einfach. Er und Jamie stellten ein paar Regeln auf, wenige nur, aber ausreichend, um klarzumachen, dass es Grenzen geben würde.
Selbst ohne Jamies Bitte wäre es beinahe unmöglich für ihn gewesen, nicht mit ihr zu flirten. Aber es war, soweit er sich erinnern konnte, das erste Mal, dass er sich zurückhielt, nachdem er beschlossen hatte, eine Frau zu verführen. Es lag nicht daran, dass er sie nicht wollte. Annes voller, üppiger Mund und die kastanienroten Locken waren sexy. Außerdem war sie klug. Klüger, als Jamie mit seinem Gerede davon, wie perfekt sie war, ihr zugestehen wollte. Und sie beobachtete Alex mit einem wissenden Blick, der tiefer ging, als er sollte. Sie machte ihm ein wenig Angst, als könnte sie direkt in ihn hineinschauen und all das sehen, was andere sich nie die Mühe machten zu erkennen.
Jamie, dachte Alex, hat überhaupt keine Ahnung, was seine Frau wirklich will.
Er war sich sicher, dass Jamie außerdem noch nicht einmal wusste, was er selber wollte, und dass dieses kleine Spiel mehr war als nur ein Weg, die Fantasien seiner Frau auszuleben. Das war der wahre Grund dafür, warum er wartete und beobachtete und sie kennenlernte, bevor er beschloss, das anzunehmen, was Jamie ihm so großzügig anbot. Es ging hier nicht darum, mit Anne ins Bett zu gehen; es ging nicht darum, ihr Befriedigung zu verschaffen.
Es ging um Vertrauen.
Deshalb machte er mit Anne einen Ausflug nach Cedar Point, um ihr zu beweisen, dass er ein guter Gast sein konnte und nicht nur eine Zumutung. Sie fuhren mit der Achterbahn, teilten sich eine Limonade, erzählten sich Geschichten aus ihrem Leben.
Er hatte seit Jahren nicht mehr über die Zeit gesprochen, in der er im Vergnügungspark gearbeitet hatte – er war nie jemandem begegnet, den es interessiert oder der es verstanden hätte. Doch irgendetwas an Annes Art löste seine Zunge und er sprach Worte aus, die er selber nicht erwartet hätte zu sagen.
Dann drehte er den Spieß um und brachte sie dazu, über sich zu reden. Und obwohl er versprochen hatte, es würde nicht passieren, kam auf dem Rückweg ein Sturm auf und versuchte, das kleine Segelboot umzupusten, das einst James’ Großeltern gehört hatte. Alex hatte versprochen, sich um Anne zu kümmern, und sie vertraute ihm, und so biss er die Zähne zusammen, während er hart am Wind segelte. Die Wellen drohten zwar, das Schiff zum Kentern zu bringen, doch er ließ sie nicht wissen, wie groß die Schwierigkeiten waren, in denen sie steckten.
Sie hatten gerade das rettende Ufer erreicht, da setzte der Regen ein und weichte sie beide bis auf die Knochen durch.
Als sie ins Haus kamen, war der Küchenfußboden
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