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Eviana - Ein leiser Zug von Magie

Eviana - Ein leiser Zug von Magie

Titel: Eviana - Ein leiser Zug von Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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jedermann nett. Seine Kinder waren sieben kleine, wenn auch sehr laute und eigensinnige Sonnenscheine. Auch er selbst war sehr beliebt. Doch sie hatten wenig Land, denn er war zugezogen und seine Frau hatte noch drei Brüder und somit nur ein kleines Lehen geerbt. Das wenige Land reichte in einem normalen Jahr gerade so, die Münder zu stopfen. Doch dieses Jahr war es im Sommer sehr trocken gewesen und die Getreideernte war entsprechend dürftig ausgefallen. Sicherlich versuchte er hier im Wald zusätzliche Vorräte zu beschaffen, damit sie im Winter nicht hungern mussten. Die drei Kinder drückten ihm die Daumen, dass er das fette Schwein erwischte. Nun legte er an und schoss, doch im letzten Moment schlug die Sau einen Haken. Der Forkner bewies großes Geschick, es gehörte eh schon einiges dazu, einem flinken Tier wie einer Wildsau zu Fuß so nahe zu kommen. Auch Mut gehörte dazu, denn so eine Sau konnte einem Menschen auch gefährlich werden. Diese aber war nun in Panik.
    “Er ist bestimmt mit den Elfen verwandt, so geschickt wie er jagt.” Golly schaute ihm mit großen Augen zu.
    “Den Elfen? Du hast wirklich viel Fantasie. Das sind doch nur Sagengestalten. Das gibt’s doch gar nicht. Er ist einfach gut im Training. Ich wette, der jagt hier häufiger.” Rangard hatte nichts übrig für Träumereien. Er wusste, was er konnte und er war ehrgeizig. Er wollte nicht träumen, er wollte erreichen und machen. Das Tier rannte in einem Bogen um den Baum, in dem das Baumhaus thronte. Der Forkner hatte seinen Weg vorausgeahnt und war wieder in Schussposition. Eva Lotta und Golly hielten gespannt den Atem an. Rangy schloss die Augen und konzentrierte sich. Auch er gönnte dem Mann die Beute. Und er empfand eine animalische Freude bei dem Gedanken, dass er das Schwein erwischen würde. Das musste ein uralter Jagdinstinkt sein, der sich da in ihm Bann brach. Er stellte sich vor, wie der Pfeil den Bogen verließ und nach kurzem Flug das Wildschwein traf. Er stellte sich das mit aller Intensität vor, derer er fähig war. Er öffnete die Augen. Das Schwein schlug wieder einen Haken. Der Pfeil, den der Forkner soeben abgefeuert hatte, würde es wieder verfehlen. Rangy fixierte den Pfeil.
    “Ich befehle dir, nach links zu fliegen”, dachte er angespannt. Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Stirn, obwohl es nicht übermäßig heiß war. Ein Ruck ging durch den Pfeil, er änderte seine Flugbahn und traf die Sau, die in vollem Lauf zusammenbrach. Sie sahen, wie der Forkner jubelte. Doch seine Freude war nicht von langer Dauer. Auch Eva Lotta und Golly blieb nicht viel Zeit, sich über die ungewöhnliche Flugbahn des Pfeils zu wundern. Sie waren so auf die Jagd fixiert gewesen, dass sie nicht bemerkt hatten, dass eine kleine Reiterschar eingetroffen war. Ohne jeden Zweifel waren das Reiter des Königs. Sie trugen das blaue Wams mit dem goldenen Wappen und teure Hüte mit weißen Federn. Sie waren zu fünft. Einer stach heraus, er war ganz in Gold gekleidet und schwang ein Schwert, das in der Sonne blinkte. Er war es auch, der voranritt und am lautesten schrie. Dabei schwankte er seltsam in seinem Sattel. Ein guter Reiter war er wohl nicht. Was genau er sagte, konnten sie in ihrem Versteck nicht hören, aber seine Gestik war eindeutig. Die Männer hatten den Wilderer auf frischer Tat ertappt und wollten ihn nun zur Strecke bringen. So geschickt der Forkner eben noch dem Schwein gefolgt war, so geschickt floh er nun vor den Männern des Königs. Doch der Wald war hier licht und bot den Reitern wenig Hindernisse und dem Mann wenig Deckung. Gegen fünf Reiter war er chancenlos. Rangy wachte auf wie aus einem leichten Schlaf. Er konnte kaum fassen, was er soeben getan oder besser, gedacht hatte. Er hatte den Pfeil mit der Kraft seiner Gedanken ins Ziel gelenkt. Und er hatte das nicht einmal bewusst gemacht. Was war das für eine Kraft? Wer war er? Was hatte seine Gedanken gelenkt? Eine Sekunde lang gruselte es ihn vor ihm selbst, bis er die Situation, in der sich der Forkner nun befand, erfasst hatte. Sein Herz schlug nun schneller, so wie auch die seiner Freunde. Ihr Baumhaus bot eine gute Deckung, doch Gnade ihnen, die Reiter würden auch sie entdecken. Die Dorfkinder wurden nicht gern gesehen im Wald des Königs. Noch waren sie voll und ganz auf den Forkner fixiert, doch wenn sie den erst mal erwischt hatten? Und dass sie ihn erwischen würden, daran zweifelten sie nicht. Doch plötzlich war der Forkner

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