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Evolution der Leere: Roman

Evolution der Leere: Roman

Titel: Evolution der Leere: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Rundreise spendieren.«
    Troblums Gesicht verzog sich zu einem misslungenen Lächeln. Es war offensichtlich, dass er sich am liebsten unter der Hand des anderen weggedreht hätte.
    Verlegen zog Inigo sie zurück. Seine Gedanken waren entschuldigend, auch wenn er nichts sagte.
    Corrie-Lyn sah Aaron mit listigem Blick an. »Und jetzt wissen Sie, was in der Leere passiert?«
    Er grinste zurück, so verächtlich er konnte. »Noch sind wir nicht da.«
    »Aber bald«, sagte Araminta Zwei. »Und der Skylord weiß das.«
    Für den Durchflug selbst wurden Oscar und die Knight Guardians wieder aus der Suspension herausgeholt. Wieder war die Kabine mit viel zu vielen Menschen vollgestopft, doch diesmal war es nur halb so schlimm. Diesmal waren alle zu Scherzen aufgelegt und aufgeregt, begierig, zu sehen, was außerhalb des Raumschiffrumpfs lag. Begierig, in die hartnäckige, mysteriöse Grenzschicht zu gelangen.
    Mit sinkender Geschwindigkeit näherte sich die Mellanie's Redemption der schwarzen Barriere. In einer Distanz von fünfzehn Lichtjahren fiel sie aus dem Hyperraum - es war exakt die gleiche Entfernung, in der sich die Silverbird zur Grenze befand, als sich der angeschwollene Kegel für sie geöffnet hatte.
    Plötzlich blinkten in jeder Exosicht Strahlenalarm-Anzeigen auf. Weit hinter ihnen leuchtete der Loop in einem gefährlichen Burgundrot, während hochenergetische Photonen unerbittlich durch die Wolken aus dunkler Masse schlugen, die durch die Ebene der Kluft wirbelten. Von überall her schwärmten Stränge von strahlengesättigter Materie auf die Leerengrenze zu, wie ein Partikelozean mit einer einzigen, ewigen Flut.
    Araminta Zwei wirkte tatsächlich nervös, obwohl sie in ständigem Kontakt mit dem Skylord stand. Immer noch mit den Gedanken des Zweiten Träumers verflochten, konnte Aaron das Interesse und die wachsende Erwartung des prachtvollen Geschöpfs spüren.
    »Denken Sie daran, ihn zu bitten, uns irgendwo in der Nähe Querencias rauskommen zu lassen«, sagte Tomansio. »Wir wollen ja nicht fünfundvierzig Jahre da drin herumgeistern wie Justine.« Er blickte sich nicht wirklich ostentativ in der Kabine um, doch alle wussten, dass er von der Zuverlässigkeit des Schiffs nicht gerade überzeugt war. Vielleicht lag es an der Nähe der Leere, aber sie alle teilten jetzt eine enge Vertrautheit.
    Araminta nickte knapp. Dann sprach sie zu dem Skylord. »Wir sind da. Bitte rufe den Nukleus, bitte ihn, uns in euer Universum zu bringen, auf dass wir Erfüllung erlangen mögen.«
    »So lange habe ich auf diesen Augenblick gewartet«, sagte der Skylord.
    »Wenn wir eintreffen, müssen wir in der Nähe der soliden Welt sein, wo Menschen einst lebten.«
    »Es gibt mehrere solcher Welten«, erwiderte der Skylord.
    Erschrocken sah Inigo Araminta Zwei an, als für einen kurzen Moment ihre Konzentration ins Wanken geriet.
    »Scheiße«, stieß Tomansio zwischen den Zähnen hervor.
    »Ich dachte, es gäbe nur eine«, sagte Oscar laut.
    »Es gibt mehr als eine?«, fragte Corrie-Lyn ungläubig. »Wie viele Menschen waren denn da?«
    »Er hat Justine nach Querencia gebracht«, sagte Aaron eindringlich. »Werden Sie konkreter.«
    »Was hat sie gefragt ...« Araminta Zwei schüttelte heftig den Kopf und konzentrierte sich wieder. »Die Welt, die wir suchen, ist die, auf der eine Angehörige unserer Spezies bereits auf uns wartet. Sie ist vor kurzem erst eingetroffen. Es gibt dort eine Stadt, eine Stadt, die nicht in der Leere entsprungen ist.«
    »Ich kenne die Welt, die ihr sucht«, antwortete der Skylord.
    »Das will ich schwer hoffen«, sagte Troblum. »Es fängt nämlich an.«
    »Wirst du dort sein?«, fragte Araminta Zwei. »Ich brauche dich, damit du mich führst. Ohne deine Hilfe werde ich niemals Erfüllung erlangen.«
    »Ich werde kommen«, versprach der Skylord.
    Der Hysradar zeigte ihnen, wie die Oberfläche der Grenze sich mit Hyperlichtgeschwindigkeit ausdehnte. Eine große Wölbung wuchs direkt auf das Raumschiff zu. Geradeso wie das Planeten-FTL-Wurmloch, nur in einem unvorstellbar vergrößerten Maßstab. Schweigend sahen sie zu, wie sich die glatte Krone öffnete. Einmal mehr schien das wunderherrlich undulierende Licht der Sternennebel hinaus in die trostlose Ödnis der Kluft und warf auf die Mellanie's Redemption einen einzelnen grazilen Strahl aus gleißendem Glanz.
    Das Raumschiff beschleunigte und flog durch den schmalen Spalt. Hinter ihm schloss die Grenze sich wieder, das helle Licht erlosch. Dann sank

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