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Evolution der Leere: Roman

Evolution der Leere: Roman

Titel: Evolution der Leere: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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lächelte, so, wie es jeder normale Mensch tun würde. Stattdessen richtete er den Blick seiner zugeschwollenen Augen auf Inigo. »Wir sind hier, damit Sie ihn hervorbringen«, sagte er heiser.
    »Was?«, fragte Inigo entgeistert. »O gütige Herrin! Sie machen Witze!«
    »Nein. Er ist der Einzige, der uns jetzt helfen kann. Und Sie sind derjenige, der seine wahre Erinnerung besitzt. Sie sind mit ihm verbunden. Vor allem hier. Sie können in die Erinnerungsschicht der Leere hineingreifen, wo er war. Sie brauchen, wie es der ursprüngliche Plan war, die Leere nicht einmal mehr zu resetten, das wissen wir jetzt. Justine hat uns das mit Kazimir gezeigt.«
    Corrie-Lyn trat an Inigo heran und nahm seine beiden Hände in ihre. »Tu es«, flüsterte sie glühend.
    »Der Waterwalker ist gegangen«, erwiderte Inigo mit unendlicher Traurigkeit. »Er ist jetzt ein Traum. Mehr nicht.«
    »Sie können ihn zurückbringen«, sagte Aaron. »Sie müssen.«
    - und landete am Fuß des Eyrie-Turms auf dem Boden. Seine Fußknöchel gaben nach, und er strauchelte, stürzte nach vorn. Sofort streckten starke dritte Hände sich aus und hielten ihn fest. Aber da war keine Menschenmenge, wie sie dort immer gewesen war, wie sie dort sein sollte. Keine Familie. Keine Kristabel.
    »Honious! Ich bin falsch«, stammelte Edeard elend. In seiner Hast, dem Grauen des Hospitals auf der Half Bracelet Lane zu entkommen, hatte er sich mit den verschlungenen Pfaden durch die Leerenerinnerung irgendwie verschätzt und war an einem ...
    Sein Blick fiel auf die kleine Gruppe von Menschen, die ihn anstarrten; sie trugen so merkwürdige Kleider - teilweise gar keine ...
    Seine Fernsicht streckte sich aus. Finitan war nicht oben auf dem Turm. Er durchkämmte die Gebäude in Haxpen und Fiacre, nur um festzustellen, dass sie leer waren. Die Stadt war still, frei von ihrem unaufhörlichen telepathischen Geplapper. Er konnte nicht ein einziges Bewusstsein irgendwo wahrnehmen, abgesehen von den neun direkt vor ihm. »Nein!« Er wirbelte herum, um seinen Blick auf die Zikkurat zu heften, untersuchte mit seiner Fernsicht jedes Zimmer im zehnten Stock. Nichts. Keine Menschen, keine Möbel ...
    »Wo sind sie?«, schrie er. »Wo ist meine Familie? Kristabel?« Seine dritte Hand zog sich zurück, bereit, jeden Moment zuzuschlagen.
    Einer von der seltsamen Gruppe trat vor, seine Gedanken friedlich, freundlich, beruhigend. Ein großer Mann mit wohlgestaltetem Gesicht - ein bekanntes Gesicht, obwohl es dunkler war als ehemals und das Haar braun statt fuchsrot, wie es sein sollte. Doch solche Nichtigkeiten waren ohne Bedeutung, denn dies war ein Gesicht, das unmöglich hier sein konnte, nicht in der wirklichen Welt.
    Edeards dritte Hand schwand dahin. »Nein«, flüsterte er. »Das kann nicht sein. Du bist ein Traum.«
    Der Mann lächelte. In seinen Augen standen Tränen. »So wie du.«
    »Inigo?«
    »Edeard!«
    »Mein Bruder.« Sie umarmten sich, Edeard drückte den Mann an sich, als hinge sein Leben davon ab. Inigo war das Einzige, was in diesem Augenblick noch einen Sinn für ihn ergab; er war der Anker. »Halt mich fest«, flehte Edeard. »Lass mich nicht los, die Welt zerbricht.«
    »Nein, das tut sie nicht, ich versprech's. Ich bin hier, um dies mit dir durchzustehen.«
    Edeards Gedanken waren aufgewühlt, panisch, verwirrt. »Das Leben, das du gelebt hast«, presste er mit zugeschnürter Kehle hervor.
    »Es ist nichts verglichen mit deinem«, versicherte ihm Inigo.
    »Aber ... diese Welten, die du mir gezeigt hast, diese Wunder, die es dort gibt. Es ist alles real?«
    »Ja. Es ist real. Das ist das Universum jenseits der Leere. Der Ort, von dem die Schiffe, die Rah und die Herrin herbeitrugen, einst kamen.«
    »O gütige Herrin.«
    »Ich weiß, das ist ein Schock«, sagte Inigo. »Es tut mir leid. Aber es gab keine Möglichkeit, wie ich dich darauf hätte vorbereiten können.«
    Edeard nickte langsam und trat einen Schritt zurück, schaute zweifelnd die eine Person an, von der er geglaubt hatte, dass sie für ihn auf immer unerreichbar sein würde. »Ich dachte, du wärest jemand, den mir die Herrin schickt, um mich zu trösten, während ich schlafe. Du hast mir gezeigt, welcherart Leben wir hervorbringen können, wenn wir es nur versuchen. Und ich habe es versucht, so sehr ...« Seine Stimme versagte. Er stand kurz davor, in Tränen auszubrechen.
    »Ihr habt mehr als das getan, Waterwalker, so viel mehr«, sagte in diesem Moment eine junge Frau. Sie hatte dunkelrotes

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