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Evolution der Leere: Roman

Evolution der Leere: Roman

Titel: Evolution der Leere: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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behängte die Seiten der Türme von Eyrie mit einem vertrauten kirschroten Schleier.
    Und doch nicht vertraut, dachte Edeard betrübt. Dieses Makkathran, in dem er sich wiedergefunden hatte, war wahrlich ein trauriges Makkathran. Die Gebäude waren genau so, wie sie sein sollten - oh, aber der Rest der Distrikte und Kanäle. Makkathran war nicht der Zerstörung anheim gefallen, nein, diese sagenhafte Stadt würde niemals verfallen, aber sie war schäbig geworden. Ohne ihre Bewohner war sie nur mehr ein kümmerlicher Schatten ihrer selbst und ihrer glorreichen Tage. Und es war so wenig geblieben von den Menschen, die hier einst gelebt hatten, nicht mehr als dreckiger Plunder und hartnäckiger Staub. Dass nichts, aber auch gar nichts von dem zeugen sollte, was sie erreicht hatten, war unendlich deprimierend. Genauso wie das Wissen, dass er jetzt für immer von ihnen getrennt war. Obwohl er annahm, dass er die Leere noch ein weiteres Mal würde zurücksetzen können, verspürte er kein Verlangen, in das, was gewesen war, zurückzustürzen. Abgesehen davon hatte er laut Corrie-Lyn die Schlacht seines Lebens ja längst gewonnen. Und wenn er das, was sein Bruder im Geiste Inigo sagte, richtig verstand, war er dafür verantwortlich, dass Verheerung und Verwüstung hereinbrachen über das wahre Universum dort draußen.
    »Es kommen noch mehr Schiffe?«, fragte er.
    »Ja«, nickte Inigo. »Mein Fehler. Ich war wie berauscht von deinem Leben.«
    Sie saßen auf den Stufen vor der Hauptkirche der Herrin. Alle Besucher hatten sich bemüht, Edeard zu helfen, Inigos Geschichte darüber, was in der Galaxis draußen geschah und was die Leere eigentlich war, zu begreifen. Es hatte Stunden gebraucht.
    »Du hast Menschen mein Leben gezeigt«, sagte Edeard, nicht gerade anklagend, aber ...
    »Ja, das habe ich. Und du hast niemals jemandem etwas von meinem erzählt?«
    »Sie hätten mich für verrückt erklärt, sogar Kristabel. Fliegende Kutschen. Menschen, die ewig leben. Hunderte von besiedelten Welten. Maschinendiener anstelle von Genistars. Städte, gegen die Makkathran nicht mehr als ein kleiner Distrikt gewesen wäre. Eine Zivilisation, in der Gerechtigkeit für alle gilt. Wesen von fremden Planeten. Mehr Sterne am Himmel, als man zählen kann. Nein, dergleichen Wunder meiner fieberhaften Phantasie blieben besser fest in meinem Schädel verschlossen. Nur, dass es eben kein Produkt meiner Phantasie war. Das bist alles du gewesen.«
    »Ich hoffe, ich war dir eine Hilfe, ein Trost.«
    »Das warst du.« Endlich nahm Edeard all seinen Mut zusammen und stellte die Frage: »Diese Zukunft, die ich gelebt habe, die, in der ich am Ende Geleit zum Herzen empfing ... war Burlal ein Teil von ihr?«
    »Nein. Es tut mir leid, Edeard. Er war nur jenes eine Mal hier.«
    »Ich verstehe. Danke für deine Aufrichtigkeit.«
    »Waterwalker«, ließ sich nun Aaron vernehmen. »Könnt Ihr uns bitte zum Herzen bringen?«
    Der Ton in seiner Stimme, die Art, wie die tobenden Gedanken aus seinem Kopf hervorzubrechen drohten, all das machte Edeard nervös. »Ich verstehe die Notwendigkeit, die Leere einzudämmen. Wenn ich es könnte, würde ich es.«
    »Es gibt einen Weg, mit ihr zu sprechen«, presste Aaron zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Wenn wir erst dort sind, werde ich ihn sehen.«
    »Wie?«
    Aaron schlug sich die Hände auf das Gesicht. Einmal, zweimal, dreimal. Blut sickerte dort, wo er sie getroffen hatte, aus seiner Nase. »Sie will es mir nicht sagen!«, brüllte er wie rasend. »Ich kann es nicht mehr finden.«
    Edeards dritte Hand packte Aarons Arme, zwang sie herab.
    »Dies ist meine Mission! Ich bin die Mission. Ich habe ein Operationsziel. Ich muss stark sein. Ihr gefällt das. Sie liebt mich.«
    Tomansio trat neben den schmerzerfüllten Agenten. »Hey, schon gut.« Er streckte seinen Arm aus. »Wir haben zwei Raumschiffe und den Waterwalker. Wir können -«
    Aarons Muskeln erschlafften, und Tomansio fing ihn auf, als er bewusstlos nach vorne stürzte.
    »Wie habt Ihr das gemacht?«, fragte Edeard.
    »Ganz simples Betäubungsmittel. Zum Glück sind unsere Biononics hier beeinträchtigt. Hätte sonst 'ne ziemliche Keilerei gegeben.«
    »Ich verstehe«, sagte Edeard, was nicht ganz der Wahrheit entsprach. Aber diese Krieger aus dem Universum da draußen waren beeindruckend. Und sie besaßen Ehre. Irgendwie fühlte er sich an Oberst Larose von der Makkathran-Miliz erinnert.
    »Und nun?«, fragte Corrie-Lyn seufzend. »Unser

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