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Ewig Böse

Ewig Böse

Titel: Ewig Böse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ransom
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übernächtigt, und ich versuchte, die Furcht zu verbergen, die mir plötzlich durch die Adern pulsierte.
    »Du – du erinnerst dich nicht an letzte Nacht, oder?«
    Ich legte den Kopf schief.
    »Ich bin gegen halb vier aufgewacht, und du lagst nicht im Bett. Ich konnte nicht gleich wieder einschlafen. Ich dachte, du wärst zur Toilette gegangen.«
    Ich sagte nichts.
    »Nach zwanzig Minuten oder so fing ich an, mir Sorgen zu machen, ob etwas mit Edward ist, aber über das Babyphon konnte ich nichts hören. Daher dachte ich nicht, dass du bei ihm bist.«
    Der Kaffee in meinem Magen verwandelte sich in kalte Säure. Ich blickte zur Seite und beobachtete Eddie im Garten. Der Dinosaurier hatte die Feuerwehrmänner in ihrem Wagen eingekesselt und rammte Türen und Fenster mit einer spöttischen Geduld und einem Sinn für Grausamkeit, die offen gestanden ein wenig beunruhigend waren.
    »Erst habe ich im Bad nachgesehen«, fuhr Celia fort. »Aber da warst du nicht, deshalb ging ich nach unten. In der Küche und im Wohnzimmer war auch niemand. Dann schaute ich ins Büro, aber da warst du auch nicht.«
    Bitte. Nicht wieder der Ballsaal.
    Sie nahm meine Hand. Sie lächelte, aber ihre Handfläche fühlte sich feucht an. Feucht und kühl.
    »Du warst in Eddies Zimmer«, sagte sie. Sie sah mich mit weit geöffneten Augen erwartungsvoll an wie einen schlechten Schüler, der endlich doch noch eine gute Arbeit geschrieben hat. Goldmedaille für James.
    »Und?« Ich biss die Zähne zusammen. »Was habe ich getan?«
    »Geschlafen, Blödi. Du hast bei ihm im Bett geschlafen.«
    »Mein Gott, wie denn das? Habe ich ihn nicht erdrückt?«
    »Nein. Deine Beine hingen am Fußende heraus. Es war irgendwie süß. Wie du dich an ihm festgehalten hast.«
    Ich weiß nicht, warum, aber meine Verlegenheit grenzte an Scham. »Ich muss ihn weinen gehört haben oder was.«
    »Nein. Wenn er geweint hätte, wäre ich davon aufgewacht. Du weißt, was ich für einen leichten Schlaf habe. Nein, er schlief wie ein Fels.«
    »Wie ein Stein, meinst du.«
    »Ja, so wie du früher.«
    Ich schüttelte den Kopf und versuchte, endlich richtig wach zu werden. Die Morgensonne brannte mir ins Gesicht, und ich hatte das Gefühl, mir würde gleich schlecht werden.
    »Warte mal«, sagte ich. »Was meinst du mit ›früher‹? Ich schlafe wie ein Toter. Ich schlafe so tief, dass ich mich nicht einmal an meine Träume erinnere.«
    »Das sage ich doch, Liebster«, sagte sie. »Sei nicht so abweisend. Ich habe mich gefragt, ob du überhaupt etwas davon weißt.«
    »Wovon? Offensichtlich ni…«
    »Es war nicht das erste Mal«, fiel sie mir ins Wort. »Letzte Nacht war nicht das erste Mal, James. Sonst habe ich dich immer unten gefunden. Auf der Couch.«
    »Wie oft?«
    »Ach herrje. Ich weiß nicht. Acht Mal, zehn vielleicht?«
    Ich schloss die Augen. Die Sonne infizierte mich wie ein Fieber.
    »Wann hat es angefangen?«
    »Vor einem Monat, vielleicht etwas früher. Erst habe ich mir gar nichts dabei gedacht, James.« Als sie meinen Namen sagte, verhärtete sich ihre Stimme. »Aber nach der letzten Nacht, ich weiß nicht … zu sehen, wie du dich an Eddie geklammert hast, als wolltest du ihn verstecken, da konnte ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass du mich nicht in seiner Nähe haben willst.«
    Mein Stuhl schien unter mir zu schwanken.
    »Nein«, sagte ich. »Das ist nicht wahr.«
    »Nicht?«
    Ich zwang mich, Celia in die Augen zu sehen. »Nein. Das schwöre ich.«
    »Dann ist es einfach schlafwandeln?«
    »Ja.«
    Sie musterte mich kurz. »Gut.«
    Eine Minute lang sagte keiner von uns ein Wort, und ich entspannte mich.
    »Da ist nur noch eines«, sagte sie. »Der Grund, warum du sein Weinen nicht hättest hören können. Selbst, wenn er geweint hätte.«
    Stichel, stichel. Ständig stichelt sie …
    »Du hast das Babyphon abgestellt, James.«
    Ich hatte das schnurlose Walkie-Talkie abgestellt?
    »Und auch das an deinem Bett«, fügte Celia hinzu. »Das war auch aus.«
    »Warum sollte ich so etwas tun?«, fragte ich.
    Damit sie die anderen Stimmen nicht hören kann.
    »Das habe ich dich letzte Nacht auch gefragt, als du aufgewacht bist. Als du mich in der Tür stehen sahst, hast du mich angesehen, als wüsstest du gar nicht, wer ich bin.«
    Sie lehnte sich zurück und schob schmollend eine Haarsträhne hinters Ohr. Ihre Lippen waren schmal, so schmal und sauber, nicht dünn wie die der anderen. Ich wollte sie küssen. Daran saugen, ihnen weh tun und sie

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