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Ewiger Schwur

Ewiger Schwur

Titel: Ewiger Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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nur nach Hause laufen wollen.
    Ängstliches kleines Baby,
verhöhnte ihr Verstand sie.
Zu feige, um für dich selbst einzutreten.
    »Nein«, brachte sie heraus. Sie hasste es, sich dumm zu fühlen. Unzulänglich.
    »Hat er dir
das
angetan?« Seine Hand, stark und sicher, streichelte auf einem unbekannten Pfad über ihren nackten Oberschenkel.
    Zu ihrer absoluten Verlegenheit quiekte sie seinen Namen.
    Er wandte den Blick nicht von ihren Augen ab, und diese Hand – diese bösartige Hand – setzte ihren langsamen, kühnen Marsch ihren Schenkel hinauf fort. Ihren nackten Schenkel. Oh Gott. Das sexy schwarze Cocktailkleid, das ihr das Gefühl verlieh, so reif zu sein, so sehr alles unter Kontrolle zu haben, bedeutete auch, dass sie außer einem winzigen String auf sämtliche Unterwäsche verzichtet hatte.
    Warum tat er das, und warum war sie so
interessiert
daran, dass er es weiterhin tat?
    »Tu das nicht.« Sie wusste, dass Dathan sie nicht wollte. Er hatte in den vier Jahren ihrer Bekanntschaft jede Menge anderer Frauen gehabt, und er hatte ihr niemals Avancen gemacht. Welchen bizarren Grund er auch für sein jetziges Verhalten haben mochte, es konnte kein Verlangen sein.
    »Hast du
ihm
erlaubt, das zu tun?« War das Eifersucht, die sie in seiner Stimme hörte? Für einen winzigen Augenblick, damals am Strand, hatte sie erwogen, dem Fremden zu geben, was er wollte. Sie war einsam gewesen. Und er hatte sie an jemanden erinnert, den sie nicht haben konnte.
    Er drückte ihr die Oberschenkel auseinander. Sie wusste, dass sie sich dagegen wehren sollte. Gleichzeitig wollte sie es nicht. Nichts zerstörte eine reine Freundschaft schneller als Sex, und doch …
    »Sag’s mir«, verlangte er, und seine Finger bewegten sich zentimeterweise auf den Saum ihres Tangas zu.
    »Irgendwer wird es sehen, Dathan.« Konnte er erkennen, dass sie wegen ihm feucht geworden war?
    Er schüttelte langsam den Kopf. »Das ist mein.«
    Seine Finger pressten sich gegen ihre Perle, rieben den durchweichten Stoff ihres Strings gegen ihre empfindliche Öffnung.
    Sie hörte, wie sie seinen Namen wimmerte, und das dunkle, erregte Geflüster aus dem eigenen Mund schockierte sie.
    »Du wirst dich mit
mir
verbinden, Pell«, sagte er mit dieser unbekannten, harten Stimme. »Und als Gegenleistung werde ich dich beschützen.«
    Vielleicht vor dem Mann, der ihr nachstellte. Sie hatte keinen Zweifel daran, dass er es konnte.
    Aber wer würde sie vor Dathan beschützen?

4
    Mischka stand an der Hintertür des G2 und drückte die Schultern durch. Man hatte ihr gesagt, der Besitzer des Clubs, Brends Duranov, sei für einen Moment hinausgegangen. Perfekt – sie würde nicht über die Musik hinwegschreien müssen, um sich Gehör zu verschaffen. Sie wollte gar nicht erst darüber nachdenken, was er in der Hintergasse alles anstellen konnte.
    Das obligatorische rote Neonlicht, das den Ausgang anzeigte, grinste höhnisch auf sie herab. Vergiss das Schild – Mischka war es egal, wenn die kyrillischen Schnörkel erklärten: HIER ENTLANG ZUR HÖLLE . Nichts würde sie daran hindern, Pell zu retten.
    Gar nichts.
    Sie stieß die Tür auf.
    Die Gasse war so dunkel, wie sie es erwartet hatte. Manche Dinge veränderten sich nie, ganz gleich, wohin man ging. Vielleicht gab es ein Gesetz, demzufolge Gassen dunkel zu sein hatten, zu kleine Einschnitte zwischen Gebäuden. Etwas Licht von der Straße reichte bis hierher, aber die magischen Lichter draußen vor dem Club waren von vornherein nicht besonders hell gewesen, und so weit weg blieb vom Lichtschein kaum mehr als ein schwächliches Grau. Der Mond war auch keine große Hilfe. Er hing tief am Himmel, eine kalte, silberne Sichel, halb verdeckt vom magischen Dunst, der M City einhüllte. Alle sechs Monate oder so flog jemand mit einem Spacecruiser hinaus und versuchte, eine Kolonie auf seiner unwirtlichen Oberfläche zu gründen, aber sie schätzte, dass die Möchtegern-Siedler einen Blick auf die harte, kalte Mondlandschaft warfen und schnurstracks zur Erde zurückkehrten. Von zwei Übeln wählte man besser das, das man schon kannte. Außerdem gab es das unausweichliche Getuschel, dass der Mond eine eigene paranormale Bevölkerung hatte, eine, die zum Überleben keinen Raumanzug benötigte. Ja, sie würde genau da bleiben, wo sie war.
    »Hallo? Mr Duranov?« Sie hielt ihre Stimme bewusst tief und beruhigend und vor allem laut genug, um deutlich vernehmbar zu sein. Nervöse Männer taten manchmal Dinge, die sie später

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