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Ewiger Tanz der Liebe

Ewiger Tanz der Liebe

Titel: Ewiger Tanz der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Ross
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erschauerte, als unsere Blicke sich trafen.“
    „In diesen Hotels ist die Klimaanlage meistens ziemlich niedrig eingestellt.“
    „Aber ich fror nicht. Im Gegenteil, beim Anblick des Funkelns in seinen Augen, während er näher kam, war es, als stünde mein Körper in Flammen. Ich konnte nicht sprechen, ich konnte nicht einmal denken. Was wahrscheinlich erklärt, weshalb ich einfach mit ihm den Bankettsaal verließ, als er wie selbstverständlich meine Hand nahm.“
    Molly füllte beide Gläser nach. „Soll das etwa heißen, dass du, ein leuchtendes Beispiel für Tugendhaftigkeit, tatsächlich mit Alec Mackenzie geschlafen hast?“
    Kate schloss die Augen und hielt sich das Glas an die hämmernde Schläfe. „Genau das will ich dir damit sagen“, bestätigte sie leise. „Ich habe mit Alec geschlafen. Aber erst, nachdem ich ihn geheiratet habe.“

2. KAPITEL
    „W eißt du, was du brauchst?“, fragte die tiefe männliche Stimme aus heiterem Himmel.
    „Nein. Aber ich nehme an, du wirst es mir gleich sagen“, erwiderte Alec und studierte weiter das alte Pergament.
    „Du brauchst eine Frau.“
    Widerstrebend schaute Alec zu seinem besten und, wenn man es genau nahm, einzigen Freund auf, der ihm gegenüber an dem wackeligen Holztisch saß. „Das ist deine Meinung. Was ich wirklich brauche, ist ein Wünschelrutengänger.“
    „Wozu braucht man so jemanden?“
    „Ein Wünschelrutengänger spürt zum Beispiel unterirdische Wasseradern auf.“
    „Dieses Abenteuer dauert bereits bis in die Regenzeit hinein“, bemerkte Rafael Santos. „Man sollte meinen, du hättest inzwischen genug Wasser.“
    Alec sah bei diesen Worten finster zu dem uralten, generatorbetriebenen Ventilator hoch, der heute tatsächlich funktionierte. Allerdings drehte er sich so träge, dass er gegen die schwül-feuchte Luft kaum etwas ausrichtete. Der Plan hatte vorgesehen, die verschollene Galeone zu finden, bevor die Regenzeit den südamerikanischen Dschungel in einen riesigen Sumpf verwandelte. Leider verliefen Expeditionen nicht immer nach Plan.
    „Er soll ja kein Wasser finden.“
    „Aha.“ Rafael nickte. „Diese Wünschelrutengänger können auch Gold aufspüren?“
    „Nicht dass ich wüsste. Aber es muss ja wohl ein erstes Mal geben.“
    Alec starrte mit düsterer Miene wieder auf die alte Landkarte, die er in einem kleinen Laden in Barcelona entdeckt hatte, der auf alte Bücher spezialisiert war. Sie hatte sich in dem ledergebundenen Logbuch eines spanischen Kapitäns befunden, der mit einem fantastischen Märchen über eine in den Anden verschollene und mit Inka-Gold beladene Galeone heimgekehrt war.
    Laut Logbuch hatte ein durch Regenfälle ausgelöster Erdrutsch die meisten Teilnehmer der Expedition getötet und ihre Beute, das Lösegeld für einen König, begraben. Wenn der Logbucheintrag glaubwürdig war – was Alecs Instinkt und seine Recherchen ihm bestätigten –, wurde die Galeone bei dem Erdrutsch mitsamt ihrer kostbaren Fracht unter Tonnen von Schlamm begraben.
    „Warum gönnst du dir nicht eine Pause?“, schlug Rafael vor und ließ den Blick durch die
cantina
schweifen, die kaum mehr als ein Anbau war, umgeben von üppigen Grünpflanzen und allen möglichen Baumarten. „Sonia beobachtet dich schon den ganzen Abend, und jeder Mann hier ist dir bereits zu Dankbarkeit verpflichtet, weil sie ihre Bluse deinetwegen noch ein wenig weiter aufgeknöpft hat.“ Er grinste. „Schnapp dir das Mädchen, Alec, dann bist du nicht mehr so frustriert. Und wenn dein Kopf anschließend wieder klar ist, findest du auch die Lösung des Rätsels.“
    Alec schaute zu der üppigen Barfrau, die sich gerade über einen Tisch beugte und verschüttetes Bier aufwischte. Ihre vollen Brüste drohten jeden Moment aus ihrer tief ausgeschnittenen Baumwollbluse zu hüpfen. „Zugegeben, die Idee ist verlockend.“
    Besonders da Sonia ihm seit seiner Ankunft in Santa Clara deutlich zu verstehen gegeben hatte, dass er in ihrem Bett äußerst willkommen wäre. Alec seufzte und nahm einen großen Schluck aus der Bierflasche. „Aber falls du es vergessen hast, ich bin ein verheirateter Mann.“
    „Dem Gesetz nach schon“, räumte sein Freund ein. „Aber wie ich dir schon gesagt habe, es wäre ein Leichtes, die Ehe annullieren zu lassen.“
    „Und ich habe dir oft genug gesagt, dass eine Annullierung nicht infrage kommt.“
    „Eine leidenschaftliche Nacht macht noch keine Ehe“, argumentierte Rafael nicht zum ersten Mal. Als Anwalt kannte er

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