Ewiger Tanz der Liebe
sich aus. „Außerdem kann eine Ehe auch annulliert werden, obwohl sie vollzogen wurde. Vergiss nicht, dass deine Braut dich erst belogen hat und dann weggelaufen ist.“
„Ich habe nichts von diesem Desaster vergessen“, knurrte Alec.
Er hatte weder das verblüffende Gefühl vergessen, wie vom Blitz getroffen zu sein, als er Katherine Jeanne Campbell zum ersten Mal begegnet war, noch die gemeinsamen Stunden in der Hotelbar, wo sie an seinen Lippen hing, während er ihr von dem verlorenen Inka-Gold erzählte, das er finden wollte.
Natürlich hatte er auch die Hochzeit nicht vergessen, die nicht einmal zehn Minuten gedauert hatte, aber nach dem Gesetz von Nevada legal war. In lebhaften Einzelheiten erinnerte er sich an jeden Moment jener langen, sinnlichen Nacht, in der er zum ersten Mal in seinen vierunddreißig Jahren wahre Leidenschaft kennengelernt hatte.
Aber er hatte weder den Streit am nächsten Morgen vergessen noch die Abschiedsworte, die seine Frau auf Hotelbriefpapier geschrieben und ihm aufs Kopfkissen gelegt hatte. Zugegeben, er war zuvor aus dem Hotelzimmer gestürmt. Aber sie hätte wissen müssen, dass er zurückkommen wollte, sobald er sich beruhigt und ihr die Gelegenheit zur Einsicht gegeben hatte.
„Die Frau hat, rechtlich gesehen, auf die Ehe verzichtet, was dich zu einem freien Mann macht.“ Rafael argumentierte noch immer, doch Alec hatte sich schon wieder auf die Gegenwart konzentriert.
„Ich werde die Ehe nicht annullieren lassen.“ Obwohl er wusste, dass Rafael – und jeder andere, der die unglückselige Geschichte seiner viel zu kurzen Ehe hörte –, ihn für verrückt erklärte, war Alec weiterhin davon überzeugt, dass Kate eines Tages zur Vernunft kommen, ihren Fehler erkennen und zu ihm zurückkehren und um Vergebung bitten würde.
Oh ja, dachte er und trank einen weiteren tiefen Schluck, die Vorstellung von seiner rothaarigen Braut auf den Knien gefiel ihm. Er bemerkte, dass Sonia ihn verführerisch anlächelte, und setzte sofort wieder eine finstere Miene auf. Sie schüttelte den dunklen Kopf sichtlich verärgert und fuhr fort, den Tisch unnötig heftig abzuwischen, wodurch ihre üppigen Brüste auf eine Art in Bewegung gerieten, die jedem Mann in der Cantina den Atem stocken ließ. Jedem bis auf Alec.
Unglücklicherweise erregte ihn der provokante Anblick nicht im Geringsten, denn in all den Monaten waren seine Gedanken nur bei einer Frau gewesen.
Oh ja, wenn sich ihre Wege endlich wieder kreuzten, würde er seiner Frau großzügig vergeben. Dann würde er die verlorene Zeit nachholen, indem er mit Kate schlief, bis sie vom Schreien seines Namens heiser und völlig erschöpft war.
Und dann, nachdem er endlich sein brennendes Verlangen gestillt hatte, würde er ihr zeigen, was es hieß, verlassen zu werden.
„Du hast ihn geheiratet?“ Molly starrte Kate ungläubig an. „Du machst Witze.“
„Glaub mir, das Ganze ist nicht komisch.“ Es ist weder jetzt komisch, noch war es das damals, dachte sie verdrießlich. „Bis auf eine Sache.“
„Welche?“
„Wir wurden von Merlin getraut.“
„Merlin?“
„Du weißt schon, König Artus’ Zauberer.“
„Jetzt weiß ich, dass du lügst.“
„Es ist wahr. Es war in einem dieser Themen-Hotels – eine Burg mit Wassergraben, Hofnarren und kämpfenden Rittern. Anscheinend finden viele Leute es romantisch, sich in mittelalterlichen Kostümen in der Kapelle von Camelot das Jawort zu geben.“
„Die Vorstellung von Alec Mackenzie in Samtwams und Strumpfhose ist äußerst deprimierend.“
„Wir trugen keine Kostüme. Aber wir waren bei der Kapelle, kurz nach einem Streit zwischen einem Paar, weil der Bräutigam das ganze Geld für die Flitterwochen am Blackjack-Tisch verloren hatte. Sie stürmten hinaus, und da der Pfarrer dadurch gerade Zeit hatte, ließen wir uns kurz entschlossen trauen.“
„Willst du mir etwa erzählen, du und die Antwort des Verlagswesens auf Indiana Jones seid in Camelot von einem Zaubersprüche plappernden Zauberer getraut worden?“
Kate lächelte schwach bei der Erinnerung an die Höflinge, die die Schlusshymne gespielt hatten, angeführt von Jongleuren und Akrobaten in Harlekinkostümen, und wie sie später in Alecs Suite über die alberne, aber überraschend romantische Zeremonie gelacht hatten. „Du hättest dabei sein müssen.“
„Das wäre ich, wenn mich jemand eingeladen hätte“, konterte Molly.
„Wie gesagt, es war eine spontane Entscheidung.“
„Das glaube ich,
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