Ewigkeit für deine Liebe
Sorgen, Mrs. Zanderfly in spe.«
Zoe kicherte. »Es gefällt mir, wie das klingt. Ich ruf dich später noch mal an.«
Und damit legten beide auf.
Emma beäugte die Küchentür. Zeit für das Verhör.
Als sie eintrat, hielten alle vier Ballasters inne in was auch immer sie gerade taten, drehten sich um und sahen Emma an. Der Geruch von Gewürzen, Zucker und Vanille stieg ihr in die Nase, und ihr Magen knurrte.
»Hast du Lust auf noch mehr Zimtkuchen, meine Liebe?«, fragte Willoughby. »Ich habe ihn gerade erst aus dem Ofen genommen.«
»Diesmal haben wir Schokoladensplitter hineingegeben«, fügte Maven hinzu.
Emma lächelte. »Ja, vielen Dank euch allen.« Sie zögerte einen Moment und zwirbelte das Ende ihres Zopfes. »Ich habe heute jemanden kennengelernt. Einen ziemlich interessanten Mann.«
Die Ballasters warfen ihr alle scheinbar ahnungslose Blicke zu.
»Wirklich?«, fragte Willoughby.
Emma seufzte. »Ach, kommt schon! Ich weiß, dass ihr ihn alle kennt.« Sie wartete, aber die Schwestern rückten nicht mit der Sprache heraus. »Einen gut aussehenden Mann namens Christian? Sehr groß und kräftig? Mit Tätowierungen und großen blauen Augen?« Sie zog die Stirn in Falten. »Und tot? Klingelt da vielleicht etwas?«
Willoughby wechselte einen Blick mit ihren Schwestern und grinste Emma an. »Er hat dir seinen Vornamen genannt?« Sie lachte leise. »Das ging aber schnell.«
Emma lehnte sich an den Küchenschrank und verschränkte ihre Arme vor der Brust. »Erst nachdem er mir seine beiden Schwerter in den Bauch gestochen hatte, um mich zu erschrecken.« Sie warf allen vieren einen ärgerlichen Blick zu. »Und jetzt will ich Auskünfte von euch.«
Ein Lächeln huschte über Willoughbys Gesicht, als sie neben Emma trat. »Nun, dann lass uns das bei einer Tasse Tee besprechen, ja? Ich werde dir ein bisschen erzählen, aber ich fürchte, den Rest wirst du dem Jungen selbst entlocken müssen. Das ist nur gerecht.« Sie nahm Emmas Arm und zog sie mit. »Komm, Liebes. Lass uns ins Speisezimmer gehen und uns setzen.«
Emma sträubte sich und blickte ihrer Gastgeberin in die Augen. »Er ist tot, Willoughby!«
Die älteste der Ballasters blinzelte, dann nickte sie. »Aber ja, natürlich ist er das.«
Emma schüttelte den Kopf und ließ sich von ihr ins Speisezimmer führen. Wie typisch für Emma Calhoun, auf kein normales Gespenst wie die Graue Dame, die Grüne Dame oder auch nur die Dame in Weiß zu treffen!
Nein, sie musste ja eine Begegnung mit einem Geist haben, der Schwerter in fremde Bäuche stieß!
Und natürlich musste er auch noch ungeheuer gut aussehen. Superattraktiv.
Fast eine Stunde, zwei Stücke Zimtkuchen und zwei Tassen Tee später stand Emma, ihre Kameratasche über der Schulter, wieder in der Eingangshalle. Leider wusste sie jetzt auch nicht viel mehr über den Geist von Arrick-by-the-Sea, als ihr schon vorher bekannt gewesen war, als er sie auf dem Burghof hatte stehen lassen.
Oder höchstens, dass er normalerweise nicht so grantig war. Anscheinend war das ein Charakterzug, den Emma in ihm hervorbrachte. Na prima.
Nach Ansicht der Schwestern würde er ihr alles andere, was sie wissen wollte, selbst erzählen müssen.
Und daher sah es ganz so aus, als müsste sie einen weiteren Ausflug zu den Ruinen unternehmen. Nicht, dass ihr das etwas ausmachte. Die Burg war schön, der Ausblick auf die See fantastisch, und ... na ja, es gefiel ihr einfach dort.
Und dass ein unwahrscheinlich sexy toter Mann dazugehörte, war auch natürlich auch einen Besuch dort wert.
Zoe würde denken, sie hätte den Verstand verloren.
Und vielleicht war es ja auch so.
»Na, dann viel Spaß«, sagte Willoughby, die mit Millicent, Agatha und Mave um sie herumstand und alle so aussahen, als ob sie nur zu gerne mitgehen würden. »Versuch, einen netten kleinen Plausch mit Christian zu halten. Er kann wirklich sehr charmant sein, Liebes.«
Emma befürchtete, dass sie das wohl erst erleben musste, um es zu glauben.
»Danke für alles«, sagte sie lächelnd zu den Schwestern. »Wir sehen uns dann später.«
Die Ballasters kicherten, und Emma schmunzelte, als sie in die Kälte hinaustrat. Wenigstens hatte es aufgehört zu regnen.
»Ruf einfach seinen Namen, Liebes«, erinnerte sie Maven. »Keine Angst, er wird dich hören.«
»Okay«, sagte Emma winkend und machte sich auf den Weg zur Burg. Als sie kurz darauf durchs Torhaus ging, verhielt sie enttäuscht den Schritt, denn der Hof war leer.
Was hatte sie denn
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