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Ewigkeit

Ewigkeit

Titel: Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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ihnen keine besondere Bedeutung zugemessen.«
    »Nein?«
    »Er studiert seit drei Jahren und hat in dieser Zeit in fast einem Dutzend verschiedener Zimmer gehaust. Er sagte, er könnte sich an kaum einen Nachbarn erinnern, der nicht mindestens eine seltsame Angewohnheit hatte. Nach einer Weile hört man auf, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, sagte er. Er gab zu, dass er gerne mit Mundwasser gurgelt, und mindestens einer seiner Mitbewohner bemerkte einmal, dass es doch recht ungewöhnlich sei, so etwas nachts um zwei Uhr zu tun.«
    Floyd beendete sein Frühstück. »Wir müssen ihr Zimmer noch einmal gründlich durchsuchen.«
    »Ich bin überzeugt, dass Blanchard uns gerne diesen Gefallen erweisen wird, wenn er den Eindruck hat, dass es für die Aufklärung des Falls sachdienlich ist.«
    »Vielleicht.« Floyd stand auf, kratzte sich am Kinn und nahm sich vor, daran zu denken, sich zu rasieren, bevor er das Haus verließ. »Aber es wäre mir lieber, wenn wir diesbezüglich vorläufig Stillschweigen wahren. Ich möchte nicht, dass er aufgeregt herumspringt, weil die Möglichkeit besteht, dass sie eine Spionin war.«
    Custine sah ihn mit einem wissenden Funkeln in den Augen an. »Aber du denkst darüber nach, nicht wahr? Zumindest spielst du mit dieser Möglichkeit.«
    »Wir wollen uns an die konkreten Beweise halten, und das sind die Augenzeugen. Was ist mit den anderen Mietern? Hast du von ihnen etwas erfahren?«
    »Nichts Brauchbares. Einer berichtete, er hätte ein seltsames kleines Mädchen gesehen, das sich am Tag des Unfalls in der Nähe herumtrieb.«
    »Inwiefern seltsam?«
    »Er sagte, das Kind hätte irgendwie kränklich ausgesehen.«
    »Nun gut«, sagte Floyd mit einer lässigen Handbewegung, »dann treib die üblichen kränklichen Kinder zusammen. Fall abgeschlossen.« Doch in seinem Hinterkopf tauchte die Erinnerung an das Mädchen auf, das aus Blanchards Haus gekommen war, als sie am Vorabend dort eingetroffen waren. »Da kann es doch keine Verbindung geben, oder?«
    »Der Mann wollte uns nur helfen«, rechtfertigte sich Custine. »Zumindest haben jetzt alle Mieter unsere Visitenkarte, und jeder hat versprochen, sich bei uns zu melden, wenn ihnen etwas einfällt, woran sie bisher nicht gedacht haben. Niemand wusste etwas von einer Schwester.« Er bestrich ein neues Brötchen. »Das waren meine Neuigkeiten. Nun bist du dran.«
     
    Der Mathis glitt durch den dichten Donnerstagmorgenverkehr. Knöcheltiefes Wasser umspülte rauschend die Räder, wo die Kanalisation überfordert war und die Straßen überflutet hatte. Der Regen ließ endlich nach, und die Sonne glitzerte sporadisch auf feuchtem Mauerwerk und den gusseisernen Säulen der Straßenlaternen, ebenso auf den Statuen und Art-déco-Schildern vor den Eingängen zur Métro. So liebte Floyd Paris. Wenn er die Augen zu schmalen Schlitzen zusammenkniff, sah die Stadt wie ein Ölgemälde aus, das noch ein paar Tage brauchte, bis es getrocknet war.
    »Was ist nun mit Greta«, sagte Custine, der auf dem Beifahrersitz saß. »Du kannst es nicht ewig aufschieben, Floyd. Wir haben eine Abmachung.«
    »Was für eine Abmachung?«
    »Dass ich dir von meinen Ermittlungen und du mir von Greta erzählst.«
    Floyds Finger krallten sich fester um das Lenkrad. »Sie ist nicht definitiv zurückgekehrt. Sie wird sich der Band nicht wieder anschließen.«
    »Und es gibt keine Hoffnung mehr, sie doch noch zu überreden?«
    »Nicht die geringste.«
    »Warum ist sie dann zurückgekehrt? Um dich mit dem zu quälen, was hätte sein können? Sie ist grausam, unser herrisches kleines Fräulein, aber so grausam ist sie auch wieder nicht.«
    »Ihre Tante liegt im Sterben«, sagte Floyd. »Sie möchte, dass ich bis zum Ende bei ihr bin. Zumindest ist das ein Teil der Geschichte.«
    »Und der übrige Teil?«
    Floyd zögerte und hätte beinahe zu Custine gesagt, dass ihn das einen Scheißdreck anginge. Aber das hatte Custine nicht verdient – hier stand genauso seine Zukunft auf dem Spiel wie die Floyds. Er hatte es nur noch nicht erkannt. »Sie wird sich auch nicht wieder der Tourneegruppe anschließen.«
    »Hat sie sich mit den Leuten zerstritten?«
    »Offenbar nicht. Sie hatte nur das Gefühl, dass sie nicht weiterkommen und dass es auch nicht besser wird, wenn sie bei ihnen bleibt. Also hat sie sich etwas Neues in den Kopf gesetzt.«
    »Tritt sie jetzt solo auf?«
    Floyd schüttelte den Kopf. »Sie will viel höher hinaus. Fernsehen.« Er sprach das Wort wie eine Obszönität

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