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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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schlenderte dann, ein Lied vor sich hinsummend, die hundert Meter zu seinem Haus. Zufrieden sog er die kühle, klare Luft in sich auf. Nur das Zirpen der Grillen und das Knirschen seiner Stiefel durchbrachen die Ruhe der Nacht. Oft haderte er mit der Enge und Abgelegenheit von Sandrock – er würde nicht ewig hier bleiben, dafür war er mit seinen dreißig Jahren zu jung – aber in Momenten wie diesen ließ er das Gefühl des Friedens gerne auf sich einwirken.

 
    28
    Samstag, 10. September 2016     I-Minute – 33’
     
    Zweihundert Kilometer westlich von Sumatra, fünfundzwanzig Kilometer unter dem Meeresspiegel. Die indisch-australische Platte hielt es für angebracht, sich ruckartig ein kleines Stück unter die eurasische Platte zu schieben. Die Folge war ein Seebeben der Stärke 8,2.
       Bereits fünf Minuten später verbreitete das US Geological Services Earth Quake Network eine Blitzmeldung an Nachrichtenagenturen und Medien. Möglicherweise müsse in bestimmten Küstengebieten entlang des indischen Ozeans und im pazifischen Raum mit einem Tsunami gerechnet werden.
       Um sich im Fall tödlicher Konsequenzen nicht mitschuldig zu machen oder um den Zuschauern einen Kick zu versetzen, entschieden viele Chefs vom Dienst in TV- und Radiostationen rund um die Welt, das reguläre Programm für eine Sondermeldung zu unterbrechen.
     
    Zwölf Minuten nach dem Seebeben. Noch eine Minute bis zum Beginn der Isolationsvorbereitung zum Phase-II-Check. Auf fünf Bildschirmen, die unter der Decke an der Wand angebracht waren, liefen die Programme der großen US-Sender. Bis jetzt war die gesamte Einleitung der Isolation Sandrocks vom Rest der Welt nach Plan verlaufen. Im SitRoom verbargen die meisten ihre Nervosität hinter ostentativer Gelassenheit.
       Oberst Warren stand auf und klatschte zweimal in die Hände; die Anspannung nagte nun selbst an seinen Veteranennerven. »Floyd?«, bat Warren den Experiment Executive Officer mit hochgezogenen Augenbrauen um den nächsten Schritt. »Ruhe jetzt bitte!«, mahnte er Konzentration an.
       Media Coordinator Patricia Palmer und Stress Consultant Paul O’Brien hatten keine unmittelbar mit der Isolation in Zusammenhang stehenden Aufgaben. Sie beobachteten mit Spannung das Geschehen.  
       Alle hatten ein Headset am rechten Ohr befestigt und waren über Funk miteinander verbunden. Landler rief die Checkliste im System auf. Jedes erledigte Element wurde durch einen grünen Punkt markiert. Alle konnten an ihren Arbeitsplätzen auf einem Bildschirm den Fortgang mitverfolgen.
       »Isolationsvorbereitung Phase II«, begann Landler. »Stromgeneratoren?«
       »Stromgeneratoren in Betrieb, Reservegeneratoren einsatzbereit«, antwortete der zuständige Mitarbeiter.
       Landler klickte ›Stromgeneratoren‹ am Bildschirm an und ein grüner Punkt erschien neben der Zeile der Checkliste. »Kabelfernsehenisolation?«
       »Kabelfernsehenisolation bereit, Sendersequenz auf Automatik.« Der zweite grüne Punkt. In den nächsten Minuten wurde die ganze Checkliste abgehakt. Kabelradioisolation. Drohnen zur Störung der Satellitensignale. Einrichtung zur Störung terrestrischer Funksignale. Isolation der Funktelefonantennen. Isolation von Telefon- und Datennetz. Quarantänestation für Spätrückkehrer. Datenaufzeichnung. Betäubungsgasbehälter. Nachdem er den letzten Punkt angeklickt hatte, wurde die Checkliste durch einen grünen Rahmen als erfolgreich abgeschlossen gekennzeichnet. Alle Komponenten waren in Betrieb oder bereit, zum Zeitpunkt der Isolation aktiviert zu werden.
       »Phase II beendet. Siebzehn Minuten bis Isolation«, meldete Landler.
       Patricia Palmer tigerte nervös hin und her. Sie waren nicht über den Berg, solange die Isolation nicht abgeschlossen war.
       Paul O’Brien zappte sich weiter durch die Bilder der Überwachungskameras.
       »Faszinierend!« Patricia stellte sich hinter ihn und schüttelte den Kopf.
       »Fühle mich wie Alice im Wunderland. Nervös?«, fragte O’Brien.
       »Sehr. Ich bin froh, wenn wir es hinter uns haben.«
       Typisch Zivilisten, erst große Töne spucken und dann den Schwanz einziehen wenn’s ernst wird , dachte Warren abschätzig. Er stand auf und ging zu den beiden. »Na? Sind wir ein bisschen nervös?«
       »Sie sagen es, Oberst.« Patricia errötete.
       »Wird sich gleich legen. Sobald die ersten Schüsse gefallen sind, beginnt man sich an den Lärm zu gewöhnen«, entgegnete er mit

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