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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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Passagiere nach sich zog.
       »Texas National Guard. Woher kommen Sie?«, fragte der Söldner.
       »Amarillo«, antwortete der Fahrer verdutzt. Er hatte zwar vom Manöver gehört, das in diesen Tagen in der Gegend stattfand, sah sich aber zum ersten Mal mit einer Straßensperre konfrontiert.
       »Motor ausschalten«, wies der Söldner an. Zwei andere standen vor dem Nagelbrett, das auf der Zufahrtsstra ß e nach Sandrock lag – fünf Meilen vor dem Dorf, drei Meilen südwestlich der Abzweigung von der 287. Sturmgewehre hingen über ihren Schultern. »Wie viele Passagiere?«
       »Einunddreißig.«
       »Wohnen alle in Sandrock?«
       Der Fahrer griff zum Mikrofon und fragte die unruhig werdenden Mitfahrer, ob jemand nicht in Sandrock wohne. Keine Reaktion. Der Söldner nickte zufrieden.
       »Was ist los? Das Manöver?«, erkundigte sich der Fahrer.
       »Warten Sie hier«, war alles, was er zur Antwort bekam. Der Söldner verschwand in der Dunkelheit neben der Stra ß e. Über Funk nahm er Kontakt zum SitRoom auf. Er erklärte die Situation. Nach Rücksprache mit Warren wies Landler den Söldner an, den Fahrer zu fragen, ob sie seit der Abfahrt aus Amarillo Nachrichten im Radio gehört hatten. Der Söldner ging wieder zum Bus.
       »Haben Sie während der ganzen Fahrt Musik gehört?«
       Der Fahrer bejahte.
       »Keine Nachrichten?«
       »Nein – ich sagte doch, nur diese Musik.«
       Wieder funkte der Söldner zum SitRoom. Landler stellte zufrieden fest, dass die Insassen des Busses nicht mit den Tsunami-Nachrichten kontaminiert waren. Er gab dem Söldner genaue Instruktionen. Dieser bestätigte, wies seinen Kollegen an, die Stra ß e freizugeben, und stieg in den Bus. »Okay, Abfahrt«, sagte er zum Fahrer. Fünf Minuten später in Sandrock angekommen, ließ er die Passagiere aussteigen und begleitete den Bus zurück zur Straßensperre, wo er sich verabschiedete und ausstieg.
     
    Nachdem Fred Reilly und Pit Cooper Don’s verlassen hatten, gingen sie zu Reilly, schalteten den Fernseher ein und wählten NBC. Eine halbe Stunde später war eingetreten, was der Mann aus dem Pentagon eine Woche zuvor prophezeit hatte. Schnell hatten sie die Wiederholung des Breaking-News-Vorspanns und die nur für Sekunden im Bild erscheinende schwarze Sprecherin vergessen. Die Mahnung, sich Vorauswissen nicht anmerken zu lassen nicht erinnernd, schüttelten sie fassungslos die Köpfe. Reilly wiederholte immer wieder in getragenem Ton »Palito! Es ist soweit, die Weltrevolution hat begonnen! Er hat die Wahrheit gesagt! Ein historischer Moment!«
       Paul O’Brien hatte davon nichts mitbekommen, weil er das Mikrofon in einem anderen Wohnzimmer aktiviert hatte. Nur bei einer genauen Analyse der Aufzeichnung würde man das seltsame Verhalten der beiden entdecken können.
       Die laute Explosion irgendwo in der Nähe von Sandrock – die Fenster hatten in ihren Rahmen geklirrt –, hatte Fred Reillys Frau Tiffany aus dem Bett geholt. Irritiert kam sie im Bademantel ins Wohnzimmer gewankt. Auf ihre Frage, was los sei, hatte Reilly die Explosion in London-Heathrow erwähnt. Die Explosion vor Ort war nicht ins Bewusstsein der beiden vorgedrungen. Reilly hatte zu seiner Frau gesagt, sie solle wach bleiben, vielleicht passiere noch mehr. Sie hatte verständnislos den Kopf geschüttelt und war wieder ins Bett gegangen.
       Jetzt standen Reilly und Cooper hinter dem Sportplatz und suchten mit zwei Taschenlampen bewaffnet nach dem Caloptechnic. Sie zitterten vor Aufregung. Die Weltrevolution war in vollem Gang und ihnen fiel die verantwortungsvolle Aufgabe zu, in Sandrock die Konterrevolution zu leiten!
       Oberst Warren hatte den Caloptechnic, nachdem Sandrock isoliert war, aus dem Fenster seines Schlafzimmers im ersten Stock des Excess Headquarters gestartet. Leise surrend war der nur wenige Gramm leichte Flugroboter davongeflogen. Warren hatte ihn gerade noch nach rechts zu seiner Destination drehen sehen, bevor er in der Nacht verschwand. Zehn Minuten später hatte der Caloptechnic nach fünf Meilen Flug seinen Landeplatz westlich des Sportplatzes erreicht. Nun lag er auf dem Rücken zwischen zwei Pinchots Wacholderbüschen.
       Nach einer geschlagenen Stunde tauchte der Caloptechnic wie eine Erscheinung im Lichtkegel von Coopers Taschenlampe auf. »Das gibt’s doch nicht«, flüsterte er. Reilly, der zwanzig Meter weiter südlich den Boden absuchte, merkte nichts von der Entdeckung seines

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