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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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Sinshy ein erwähnenswerter Betrag gewesen wäre. Aber das fünf mal drei Meter große Werk von Marco Fabiaccio hatte es ihm angetan. Es passte genau an die Stirnwand der Eingangshalle seiner Villa bei Boston. Sinshys Nerven kitzelten, als fünf Männer Fabiaccios ›Mondo universale‹ nach stundenlanger Plackerei an den in die Wand eingelassenen Stahlverstrebungen befestigt hatten.
     
    David Isler traf fast der Schlag, als er die E-Mail las. Your News Alert ›SC16‹ . Zum ersten Mal seit Anfang März produzierte das Stichwort ein Resultat. Der kurze Artikel der Onlineausgabe der Amarillo Globe News vom 9. September 2016 lieferte Isler ein weiteres Puzzleteil frei Haus. Die Bekanntmachung des Pentagons informierte in knappen Worten über das Manöver ›Southern Countdown 16‹, das vom Verteidigungsministerium in Zusammenarbeit mit dem Heimatschutzministerium und der Texas National Guard in den nächsten zwölf Tagen im Texas Panhandle durchgeführt würde. Betroffen seien die Counties Potter, Carson, Gray, Randall, Armstrong und Donley. Im Gebiet südlich des U.S.-Highways 287 in Armstrong County könne es zu Verkehrsbehinderungen kommen. Den Anweisungen der beteiligten Behörden sei Folge zu leisten.
     
    Nachdem sie den Test zum dritten Mal wiederholt hatte, gab es keinen Zweifel mehr. Josephina war schwanger! Seit Tim letzten Samstag ihre Wohnung wutentbrannt verlassen hatte, war es zu keinem Gespräch mehr gekommen. Mindestens dreißig Mal hatte sie das Telefon in die Hand genommen und fast seine Nummer gewählt, aber sich nie durchringen können, es wirklich zu tun. Sie saß auf dem Sofa und dachte nach. Zwei Sachen waren ihr klar: Sie wollte Tim heiraten und sie erwartete ein Kind von ihm. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass er sich nicht mehr melden würde. Wahrscheinlich litt er genauso wie sie. Sie griff zum Telefon, legte es dann aber wieder weg. Sie entschied, sich erst einmal selbst an die Neuigkeit zu gewöhnen, bevor sie morgen Tim anrufen wollte.
     
    »Ah, heute im kleinen Schwarzen!«, bemerkte Jacques Maître, Chef der Special Tactical Operations Group.
       »Sie scheint auch ein bisschen aufgeregt zu sein«, kommentierte Edward Trust, Leiter der Operation Cosmoculus.
       »Kein Wunder, heute ist der große Tag!«
       Maître und Trust gingen wie Synchrontänzer näher an den Bildschirm, als Patricia Palmer Paul O’Brien umarmte und ihm lächelnd etwas ins Ohr flüsterte.
       »Bitte Ton lauter schalten!«, kommandierte Maître sofort. »... hätte sich wirklich gefreut. Ich denke er wäre jetzt mindestens so aufgeregt wie wir« hallte Patricias Stimme durch den Einsatzraum der STOG bei Luxemburg.
       »Ach so, sie redet wohl von diesem ...«
       »Eugene Moore.«
       »Ja, der arme Eugene.« Maître zuckte die Schultern. »Warum musste er auch unbedingt nach Hawaii fliegen, wo er doch ohnehin so stark unter seiner Flugangst litt.«
       »Nicht ganz zu Unrecht«, fügte Trust hinzu.
       »In der Tat, in der Tat«, meinte Maître nachdenklich. »Wie lange noch bis zur I-Minute?«, fragte er Trust.
       »Genau zwei Stunden und zweiundzwanzig Minuten. 8.55 Uhr unserer Zeit.«
       »Schön. Frühstück?«
       »Gute Idee.«
       Maître und Trust verließen den Raum durch die Sicherheitsschleuse.
     
    Alle Vorbereitungen für Excess waren abgeschlossen – auf beiden Seiten des Atlantiks.
       Texas im Dunkeln. Europa erwachte.
       Es konnte losgehen.

 
     
     
     
    II

27
    Samstag, 10. September 2016     I-Minute – 55’
     
    Die vielen Striche auf einem der Bildschirme an Paul O’Briens Arbeitsplatz zeigten die Bewegungsprofile aller in Sandrock lebenden Menschen an. Es hatte ihn eine gute Woche Zeit gekostet, jedem Gesicht den richtigen Namen zuzuordnen. Alle zogen seit dem Start der Aufzeichnungen vor drei Tagen einen dünnen farbigen Strich auf dem Citizen Tracking Screen hinter sich her. Technische Grundlage war eine Gesichtserkennungssoftware, wie sie schon seit Jahren auf vielen großen Flughäfen verwendet wurde. Damit nicht der ganze Bildschirm in einem Farbenmeer versank, wurden nur die Bewegungen der letzten zwölf Stunden angezeigt. O’Brien hatte auch die Möglichkeit, nur die Wege eines einzelnen Bürgers zu verfolgen, seit er vom System zum ersten Mal erfasst worden war. Oder er konnte dem System einen Alarmbefehl geben, wenn Bürger X an einem von ihm definierten Ort ankam oder mit einer bestimmten Person oder Gruppe

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