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Exodus der Xabong

Exodus der Xabong

Titel: Exodus der Xabong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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niedrigeren Energielevel klar.«
    »Versuchen wir es.« Das ich mir von dem mal einen technischen Rat geben lassen muss! , dachte Moss erstaunt.
    Aber für gekränkte Eitelkeit war ohnehin keine Zeit.
    Wenn sie es nicht schafften, die Systeme auf irgendeine Weise zu reinitialisieren, dann sah es ziemlich schlecht für sie aus.
    Wahrscheinlich war es die mangelnde Erneuerung der Atemluft, die sie dann irgendwann zwangsläufig umbringen würde. Oder der Temperaturverlust.
    Oder die Kridan haben vorher den ganzen kosmischen Knochen unseretwegen gegrillt , durchfuhr es Triffler. Keine dieser Zukunftsperspektiven sagte dem Ausnahmepiloten wirklich zu.
    Die ersten beiden Versuche, die Energieerzeugung und das Bordrechnersystem wieder in Gang zu bekommen, waren kläglich gescheitert.
    Aber diesmal sah es bedeutend besser aus.
    Der Panorama-Schirm zeigte zwar noch kein Bild, sondern nur Kolonnen von Daten, die dort aus irgendeinem Grund angezeigt wurden, ohne dass damit ein praktischer Nutzen verbunden war, aber das würde sich vermutlich noch normalisieren.
    »Na, wer sagt's denn!«, rief Ty Jacques, als endlich die Datenkolonnen vom Emblem des Rechnersystems abgelöst wurden.
    »Eigentlich habe ich mir vorgenommen, im Bett zu sterben wie mein Urgroßvater«, bemerkte Moss Triffler. »Und nicht in einer Knochenhöhle oder als was auch immer man Deep Dungeon 4456 auch bezeichnen mag.«
    »Im Bett?«, fragte Jacques etwas ungläubig.
    Triffler nickte.
    »Mein Urgroßvater ist 132 geworden, war fit bis zum letzten Tag, hat sich abends hingelegt und ist nicht wieder aufgewacht. Einfach eingeschlafen, für immer. Wenn es schon sein muss, dann lieber so, finde ich.«
    »Da stehen deine Chancen aber schlecht!«
    »Weil du glaubst, dass wir hier nicht herauskommen?«
    »Nein, weil so wie du es beschreibst, eigentlich schon seit zweihundert Jahren niemand mehr stirbt.«
    »Auf der Erde vielleicht nicht …«
    »Von was für einem Hinterweltlerplaneten kommst du denn eigentlich?«
    »Von einem, auf dem man Krokodile um die Wette schwimmen lässt.«
     
     
    Ein paar Augenblicke später zeigte sich auf dem Panorama-Schirm wieder das Infrarotbild des Höhlenganges, in dem sie sich befanden.
    »Was machen die Temperaturwerte?«, fragte Ty Jacques.
    »Liegen bei etwa zehn Grad Celsius.«
    »Für die hiesigen Verhältnisse dürfte das eine beispiellose Hitzewelle sein …«
    Die Ortungsübersicht zeigte eine warme Blase, die unter anderem auch die Fähre L-1 einschloss.
    Aber das Zentrum dieser Blase und der Ort, an dem die höchste Temperatur registriert wurde, lag woanders: Ungefähr hundert Meter von der L-1 entfernt – mitten im massiven Fels.
    Und dieser Hot Spot bewegte sich.
    »Hast du irgendeine Theorie, was das sein könnte?«, fragte Triffler.
    Ty Jacques schüttelte den Kopf. »Nicht die geringste.«
    »Vielleicht irgendeine Technik, die die Kridan einsetzen, um uns doch noch zur Strecke zu bringen?«
    »Was dort aktiv ist, durchdringt Stein, als wäre es nichts.« Moss Triffler lehnte sich zurück und kratzte sich am Kinn. »Nein, ehrlich gesagt, so was traue ich der kridanischen Technik nicht zu.«
    »Weil sie dann besser als Far Horizon wären?«, stichelte Jacques, der sehr wohl wusste, dass Triffler dem Konzern trotz des unrühmlichen Rauswurfs, den er dort hatte hinnehmen müssen, emotional immer noch sehr verbunden war und vor allem nichts auf deren technische Fähigkeiten kommen ließ.
    »Far Horizon könnte das auch nicht«, sagte Triffler. »Nicht in tausend Jahren. Wer oder was das auch immer sein mag – er oder es ist uns technisch so weit überlegen wie der Mensch dem Schimpansen.«
    Der Infrarotscan ließ keinen Zweifel daran, in welche Richtung sich das Etwas bewegte. Nach wenigen Augenblicken erreichte es den Gang Deep Dungeon 4456.
    Auf dem im monochromen Infrarot-Modus gehaltenen Hauptschirm der L-1 konnte man deutlich sehen, wie etwas aus der Wand herauskam. Eine schemenhafte, flimmernde Gestalt, deren Konturen deshalb so undeutlich waren, weil von ihr offenbar so viel Wärme abgestrahlt wurde, dass dadurch viele Einzelheiten gewissermaßen überblendet wurden.
    »Was ist das?«, fragte Jacques.
    »Material unbekannt«, stellte Triffler fest. »Aber es scheinen Energieumwandlungsprozesse stattzufinden.«
    »Bei Lebewesen nennt man so etwas wohl Stoffwechsel, oder?«
    »Ja, aber ich bin mir keineswegs sicher, ob es sich wirklich um das handelt, was wir ein Lebewesen nennen würden …«
    Die nur undeutlich

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