Extrem skurril - Heiteres, Unglaubliches und Skurriles aus Alltag, Recht & Co.
Körper verlangt nicht nur nach dem Nikotin und den Inhaltsstoffen der Zigarette, er möchte ebenso das antrainierte Verhalten des Rauchens erfüllt wissen, das in der Regel über den Mund führt. Die mit dem Aufhören verbundene fehlende „orale Befriedigung“ zwischendurch wird dann häufig durch zusätzliche Snacks oder Häppchen erfüllt. Eine zusätzliche Kalorienaufnahme, die der Körper aus den Zeiten des Rauchens nicht kannte und die er in zusätzliches Gewicht umwandelt. Bis sich der Körper an diese zusätzlichen Kalorien gewöhnt hat, wird der durchschnittlich einige Kilo zugenommen haben.
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Erkältungen kommen von Kälte
Kaum wird es draußen wieder kalt kann man es überall hören: Zieh dich warm an, sonst bekommst Du noch eine Erkältung. Es geht um wie ein Pawlowscher Reflex und scheint in unseren Köpfen so fest verankert, dass man diesen Mythos scheinbar nicht tilgen kann. Ein Musterbeispiel dafür, wie fest sich Vorurteile und Irrtümer in uns festkrallen können und nicht weichen. Denn es ist schlichtweg ein Irrtum, nach dem eine Erkältung von Kälte verursacht wird. Sicher mag ein Grund dafür sein, dass sich dieser Irrtum so hartnäckig hält, dass im Wort „Erkältung“ die „Kälte“ vorkommt, aber dennoch ist es falsch. Denn eine Erkältung mit all ihren Symptomen wie Husten, Schnupfen, Heiserkeit, sind Vireninfektionen. Diese Krankheiten werden übertragen durch Viren, die im Händeschütteln, an Türklinken und in Räumen mit vielen Menschen lauern, aber keineswegs von der Kälte.
Doch warum fängt man sich dann eine Erkältung im Herbst, wenn es wieder kälter wird, schneller ein? Auch das ist ganz einfach zu erklären: Denn wenn die Tage kälter werden, dann muss sich unser Immunsystem, jener Mechanismus, der unseren Körper vor Krankheiten schützt, erst wieder umstellen und auf die kommende kältere Jahreszeit vorbereiten. In dieser Zeit sind wir dann auch anfälliger für Viren und Bakterien und nehmen diese leichter auf. Addiert man dann noch zu diesem Umstand, dass man in der kälteren und feuchteren Jahreszeit ohnehin lieber in geschlossenen Räumen ist, dann kommt das Eine zum Anderen und die Viren werden leichter verbreitet. Denn nicht zuletzt geht es vielen anderen Mitmenschen ebenso und schon tummeln sich in geschlossenen Räumen weit mehr Menschen als sonst. Fenster bleiben geschlossen, umherfliegende Viren haben leichtes Spiel, sich von dem Einen auf den Anderen zu übertragen. Aber mit Kälte an sich hat eine solche Erkältung bzw. Infektion wenig zu tun. Es sind vielmehr die mit der Kälte einhergehenden Umstände. Warm anziehen schützt hier also generell nicht vor einer Erkältung.
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Regelmäßiges Eincremen ist gut für die Haut
Ein entlarvter Mythos, für den mich vermutlich die Kosmetikindustrie auf die schwarze Liste setzen wird, aber auch ein Mythos, der interessant ist aufzudecken, da er sich ebenso wacker in unserem Kopf hält, wie die bereits aufgezählten Irrtümer. Es geht um die immer wieder gern von der Werbung verbreitete Botschaft, nach der regelmäßiges Eincremen gut für die Haut sei. Dabei möchte ich der Kosmetik – und Jungbrunnenindustrie gar nicht absprechen, dass es Mittelchen und Cremes geben mag, die Fältchenbildung optisch reduzieren oder die Sichtbarkeit der Falten mildern. Was diese Industrie allerdings sonst verbreitet, insbesondere die Aussage „regelmäßiges Eincremen ist gut für die Haut“ ist schlichtweg eine Werbelüge und ein inzwischen weit verbreiteter Irrtum.
Direkt nach dem Auftragen der Creme wird die eingecremte Haut ohne Zweifel elastisch, weich und soft. Aber regelmäßiges Eincremen führt auch dazu, dass genau der gegenteilige Effekt dauerhaft eintritt. Unsere Haut bildet rein natürlich einen Schutz- und Fettfilm auf der Haut. Durch das regelmäßige Auftragen der Creme wird die Haut jedoch überfordert, denn Haut kann nicht unbegrenzt Cremes aufnehmen oder verarbeiten. Sehr schnell kommt dabei der Punkt, an dem die Haut durch das regelmäßige Eincremen den natürlichen Film und Schutz nicht mehr selbst bildet. Dass heißt, mit dem regelmäßigen Auftragen der Creme wurde der Haut antrainiert, dass die Haut diese Aufgabe nicht mehr übernehmen muss. Die Aufgabe der Selbstfettung, welche die Haut normalerweise übernimmt, wird damit komplett eingestellt und die Haut benötigt immer mehr Cremes, um nicht auszutrocken, spröde zu werden oder zu reißen. Zynisch gesprochen
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