Exzession
ihr
bekommen?
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Keine, und nein. Das soll keine Beleidigung sein, aber die SS
ist eine der eher unergründlichen Exzentrikerinnen. Vielleicht
meint sie, die Exzession bedarf der Einlagerung, vielleicht hat sie
die Absicht, sie mit dieser Geschwindigkeit zu rammen oder den
Versuch zu unternehmen, sich darin zu versenken und in andere
Universen einzudringen… ich weiß es nicht. Ich glaube, bei
dem Ganzen wird eine gewisse Privatfehde ausgefochten, und
Genar-Hofoen paßt irgendwie gut in die Sache hinein. Ich habe
es beinahe aufgegeben, die Angelegenheit unter diesem Aspekt zu
betrachten. Ich werde weiterhin versuchen, mit der SS Verbindung
aufzunehmen, aber ich glaube, sie sieht sich ihre Signaldateien nicht
einmal an. Das Entscheidende ist, daß der Krieg an sich
Vorrangstellung hat und der Exzession ein noch größerer
Stellenwert zukommt.
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Es wurde auch nicht als Beleidigung aufgefaßt. Dann
läßt man uns also auf dem Gipfel der Apotheose oder
Nemesis mit dem Affront allein.
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So ist es. Über ihre genaue Absicht, wie sie diese
älteren, aber immer noch sehr wirkungsvollen Kriegsschiffe
einsetzen wollen, um die Exzession in den Griff zu bekommen, lassen
sich nur Mutmaßungen anstellen; vielleicht haben sie vor, sie
einzukreisen und Eintrittsgeld zu verlangen… Aber sie haben
einen Krieg angefangen, den sie – falls es ihnen nicht irgendwie
gelingt, die Exzession zu beherrschen und sie sich zunutze zu machen
– durchaus verlieren können. Sie verfügen über
ein paar Hundert ein halbes Jahrtausend alte Kriegsschiffe, die dazu
geeignet sind, einen beträchtlichen Schaden anzurichten, wenn
sie in einem friedfertigen, unmilitärischen und
verhältnismäßig gering bevölkerten Teil der
Galaxis losgelassen werden, gewiß, aber nur für
höchstens einen Monat. Dann hat die Kultur die erforderlichen
Streitkräfte zusammengezogen, um sie bis zum letzten zu
zermalmen und dann weiterzuziehen, um die Hegemonie des Affront zu
zerfetzen und ihm ihren eigenen Frieden aufzuzwingen. Die Sache kann
einfach nicht anders ausgehen. Es sei denn, die Exzession kommt ins
Spiel. Was ich bezweifle. Vielleicht handelt es sich wirklich um so
etwas wie eine Projektion; vielleicht war ihr Erscheinen nicht
zufällig, sondern geplant. Das hört sich unwahrscheinlich
an, ich weiß, aber alles andere an dem Ganzen war so listig
zusammengefügt…
Wie auch immer; die Streitigkeit, die jeder am Ende des
Idiranischen Krieges für verloren gehalten hatte, steht im
Begriff, gewonnen zu werden. Die Vereinbarung, die daraus resultiert,
enthält den Vorgang des Zugrunderichtens. Ich für mein Teil
werde mich dem nicht aussetzen. Vielleicht haben wir darin versagt,
die Verschwörung zu vereiteln, aber es besteht immer noch die
Möglichkeit, in die Richtung der Aufklärung über die
Schuld der Beteiligten bei der Planung und Durchführung zu
arbeiten, sowohl während als auch nach den feindseligen
Auseinandersetzungen. Ich habe die Absicht, all meine Gedanken,
Theorien, Beweise, meinen Austausch von Kommunikation und alle
anderen zweckdienlichen Dokumente für jede
vertrauenswürdige Kollegin und jede mir bekannte Kontaktstelle
zu kopieren? Falls du daran interessiert bist, an den von mir
vorgeschlagenen Unternehmungen teilzunehmen, dann bitte ich dich
dringend, deinerseits dasselbe zu tun und diesen Rat auch an die ASF Vorfreude Auf Die Ankunft Eines Neuen Geliebten weiterzugeben.
Ich habe vor, die Anstifter dieses unnötigen Krieges zu
verfolgen, und zwar so lange, bis sie der Rechtsprechung
zugeführt werden, und mir ist klar, daß ich nicht
länger in der Lage sein werde, das zu tun, ohne daß sie
über meine Absichten Bescheid wissen, und daß es keine
besseren Voraussetzungen gibt, um die Gefährdung einer
Gehirn-Kollegin herbeizuführen, als den Kriegszustand, wo die
Offenlegung von Geheimnissen gang und gäbe ist, wo
Kriegsfahrzeuge jeder Art auf den Weg geschickt werden, wo jeder
jedem vorwerfen kann, Fehler gemacht zu haben, wo alle möglichen
Abkommen getroffen und gebrochen, wo Söldner angeheuert und alte
Rechnungen beglichen werden können. Ich glaube nicht, daß
ich die Sache übertrieben melodramatisch darstelle. Ich begebe
mich in höchste Gefahr, wie auch jeder andere, der entschlossen
ist, denselben Weg wie ich einzuschlagen. Bis jetzt haben die
Verschwörer ein äußerst schmutziges Spiel getrieben,
und ich kann mir nicht vorstellen, daß sie es in der
nächsten Zeit anders machen werden, nun, da ihr dreckiger Plan
kurz
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