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Falaysia Bd 2 - Trachonien

Falaysia Bd 2 - Trachonien

Titel: Falaysia Bd 2 - Trachonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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Aufregung bekämpfen, die Jenna sofort am Morgen befiel, als ihr verkündet wurde, dass die Königin nun bereit dazu war, mit ihr zu sprechen.
    Noch stärker wurde diese, als man ihr und Leon ausrichtete, dass Alentara wünschte, nur Jenna zu sehen und sie ihren Freund auch noch beruhigen musste, weil dieser daraufhin einen regelrechten Wutanfall bekam – er hatte vermutlich wesentlich schlechter geschlafen als sie, auch wenn sie sich das Bett später in der Nacht geteilt hatten. Er verlangte sogar von ihr, von Alentara einzufordern , dass er mitkommen durfte, was sie allerdings selbst für keine gute Idee hielt, und so gerieten sie darüber beinahe in einen handfesten Streit. Am Ende fügte sich Leon nur mit Murren ihrer Entscheidung und blieb schmollend auf dem Zimmer zurück.
    Natürlich versuchte Jenna auf ihrem Weg zum Audienzzimmer der Königin auf alle anderen Personen um sie herum einen selbstbewussten und ruhigen Eindruck zu machen. In Wahrheit schlug ihr Herz jedoch bereits viel zu schnell und sie machte sich alle möglichen Gedanken darüber, was alles schief gehen konnte. Nur das Amulett, das sie bei sich trug und um das sie immer wieder ihre Hand schließen musste, um sich zu vergewissern, dass es noch da war, konnte sie ein wenig beruhigen.
    Der Diener, der sie abgeholt hatte, nachdem sie sich die ihr gebrachten Kleider angezogen hatte, führte sie in einen kleinen, aber prunkvoll ausgestatteten Raum. Dann zog er sich mit gesenktem Haupt zurück und schloss die Tür leise hinter sich. Jennas Aufregung stieg weiter an und sie versuchte, sich darauf zu konzentrieren, tief und ruhig zu atmen, während sie sich im Zimmer umsah. Wie in den anderen Räumen, die sie bisher gesehen hatte, hingen auch hier wieder kostbare Wandteppiche an den Wänden und Gemälde von verschiedenen Personen in prachtvollen Gewändern – wohl die verstorbenen Regenten dieses Landes.
    Eines der Gemälde zog Jennas Aufmerksamkeit besonders auf sich. Dargestellt war eine junge Frau, die eine Krone trug und ein Zepter in der Hand hielt. Ihre Haltung unterschied sich deutlich von denen der anderen Personen, stand sie doch ein wenig seitlich und blickte mit einem lasziven Lächeln über ihre Schulter. Schwarzes, gewelltes Haar fiel ihr fast bis zum Po über den Rücken und bildete einen starken Kontrast zu dem roten Mantel, den sie trug, und ihrer elfenbeinfarbenen Haut. Sie war atemraubend schön und Jenna war sich auf einmal sicher, dass es sich bei der Frau um Alentara selbst handeln musste. Sie hatte die Königin zwar nur kurz und auf etliche Entfernung auf dem Balkon gesehen, dies hatte jedoch genügt, um sie nun wiederzuerkennen.
    „Es ist ziemlich schmeichelhaft, nicht wahr?“ ertönte plötzlich die Stimme einer Frau hinter ihr und Jenna zuckte heftig zusammen, fasste sich sogar erschrocken an die Brust, als sie sich rasch umdrehte. Vor ihr stand die Schönheit aus dem Gemälde, gekleidet in ein Kleid aus fliederfarbenem Samt und Flügelärmeln aus feinster Spitze, das sie raffen musste, um nicht auf den kostbaren Saum zu treten, als sie auf Jenna zutrat. In ihrem dunklen, hochgesteckten Haar steckte ein glitzerndes Diadem, dessen Edelsteine sich auch in dem zarten silbernen Gürtel wiederfanden, der die schmalen Hüften der Königin schmückte.
    „Der Maler hatte ausgesprochen talentierte Finger“, fuhr sie fort und ihre Mundwinkel hoben sich zu einem verschmitzten Lächeln. „Nicht nur in künstlerischer Hinsicht.“
    Jenna wusste nicht, was sie sagen oder tun sollte, und entschied sich schließlich dazu, einen etwas unbeholfenen Knicks zu machen und den Kopf zu senken, so wie die Diener und Mägde um sie herum das immer taten. Sie hörte die Königin leise lachen und wagte es dann erst wieder aufzusehen. Die schöne Frau stand direkt vor ihr und musterte sie von oben bis unten.
    „So gefallt Ihr mir schon viel besser“, meinte sie lächelnd. „Wie ist es, sich wieder wie eine richtige Frau zu fühlen?“
    Jenna versuchte, den dicken Kloß in ihrem Hals hinunterzuschlucken, und räusperte sich dann.
    „Wunderbar!“ gab sie etwas zu überschwänglich zurück, obgleich das noch nicht einmal gelogen war. Schon als sie am Morgen nach ihrem seligen Schlaf in das Kleid geschlüpft war, hatte sie sich wie ein neuer Mensch gefühlt. Die Stoffe der Unterkleider, die sie trug, fühlten sich wunderbar weich auf ihrer Haut an, engten sie weder ein, noch kratzten sie. Und als sie in den Spiegel gesehen hatte, nachdem die Mägde

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