Falaysia Bd 2 - Trachonien
eine sitzende Position zu bringen.
„Ich… ich will das Amulett nicht“, kam es ihr nur ganz leise über die Lippen und sie wagte es dabei nicht, Marek anzusehen.
„Was?!“ stieß er sofort aus und dann war er auch schon wieder bei ihr, ging vor ihr in die Knie und beugte sich vor, um ihr Gesicht genau zu studieren. „Was zur Hölle versprichst du dir von diesem Starrsinn? Du glaubst doch nicht, dass ich dir das glaube, oder?“
„Es ist aber die Wahrheit!“ setzte sie ihm entgegen und ärgerte sich, dass ihre Stimme so sehr dabei zitterte. „Ich habe kein Interesse an dem Stein! Das hatte ich noch nie!“
Marek entfuhr ein Laut, der vermutlich so etwas wie ein Lachen darstellen sollte. „Ach ja? Dann hast du Leon also davon abgehalten, mich zu töten, weil du mich so furchtbar gern hast und nicht, um mehr Informationen über die Steine zu bekommen!“
„Ich wollte keine Informationen!“ stieß sie verstört aus. Wo hatte er das nur her?! „Ich… ich wollte nicht, dass du stirbst, weil…“
„… weil ich so ein netter, charmanter Kerl bin und der Stein dir ja so egal ist“, spöttelte er.
„Ich will den Stein nicht!“ bekräftigte sie erneut und nun schon sehr viel lauter. Das war doch zum aus der Haut fahren!
„Ja, natürlich – denn eigentlich willst du nur mich.“ Er nickte mit einem boshaften Lächeln. „Das kannst du gern haben.“
„Wa…“ Weiter kam sie nicht, denn Marek packte sie plötzlich und zog sie mit solchem Schwung an seine Brust, dass ihr die Luft wegblieb.
„Deine Entscheidung“, knurrte er dunkel und dann pressten sich seine Lippen auf ihren Mund. Es war kein wirklicher Kuss, eher eine Bestrafung und dementsprechend grob und unangenehm fühlte es sich an.
Jenna stemmte sofort ihre Hände gegen seine Brust und versuchte von ihm loszukommen, aber sein Griff wurde nur noch fester und der Kuss noch härter. Dennoch wuchs Jennas Angst nicht an. Sie wurde eher schwächer, weil sich heiße Wut in ihrem Körper ausbreitete. Erst recht, als er sie auf den Boden zwang und nicht nur seine groben Küsse, sondern auch das Gewicht seines Körpers es ihr erschwerte, weiterhin ruhig zu atmen.
Wie konnte er es wagen, ihr erstes traumatisches Erlebnis mit ihm dazu zu nutzen, sie sich gefügig zu machen, sie dazu zu bringen, doch noch den Stein zu nehmen? Denn das war es, was er bezweckte, ließ er ihrem linken Arm doch viel zu viel Spielraum – dem Arm, der dem Stein immer noch zum Greifen nah war. Gut – er wollte diesen Machtkampf, dann bekam er ihn auch! Er würde sich noch wundern!
Jenna bekam ihren Arm tatsächlich mit Leichtigkeit frei, aber anstatt nach dem Stein zu greifen, schlang sie ihn um Mareks Nacken und erwiderte den Kuss, gerade als er sich, in der falschen Annahme er habe sein Ziel erreicht, zurückziehen wollte. Sie fühlte, wie ihn seine eigene Überraschung erstarren ließ, fühlte seine Verwirrung und konnte nur mit Mühe ein triumphierendes Lachen zurückhalten.
Marek befreite sich von ihren Lippen, indem er den Kopf hob, und auch wenn Jenna froh darüber war, endlich wieder zu Atem zu kommen, bemerkte sie zu ihrem eigenen Erschrecken, dass ein Teil von ihr enttäuscht war. Was war nur los mit ihr??!!
Dasselbe fragte sich wohl auch Marek, denn er hatte die Brauen zusammengezogen und seine hellblauen Augen wanderten irritiert über ihr Gesicht, versuchten darin zu lesen, was in ihr vorging. Nur ein paar Atemzüge später presste sich sein Mund wieder auf den ihren, gierig und besitzergreifend, und dieses Mal versuchte sich auch seine Zunge zwischen ihre Lippen zu schieben.
Das Ganze sofort zu beenden wäre das Vernünftigste gewesen, aufzugeben, ihn anzuflehen aufzuhören oder gar den Stein doch noch zu greifen – aber Jenna wollte nicht vernünftig sein, wollte diesen Machtkampf nicht verlieren und so öffnete sie nicht nur bereitwillig ihre Lippen, sondern ließ seine Zunge auch noch mit der ihren kollidieren. Womit sie nicht gerechnet hatte, war, dass ihr ganzer Körper bei diesem intimen Kontakt erschauerte und sich Hitze in einer Region ihres Körpers ausbreitete, deren Beteiligung an diesem Machtkampf sie nicht erwartet, nicht gewollt hatte.
Marek stieß einen Laut aus, der zwischen Erregung, Überraschung und Verärgerung schwankte und natürlich versuchte er, den innigen Kuss unangenehm tief und fordernd werden zu lassen. Jenna ließ sich jedoch weder davon noch von den Reaktionen ihres eigenen Körpers einschüchtern. Sie schlang
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