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Falkenhof 01 - Im Zeichen des Falken

Falkenhof 01 - Im Zeichen des Falken

Titel: Falkenhof 01 - Im Zeichen des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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genehmigen«, sagte er mit einem fragenden Blick zu Zeppenfeld und holte eine Flasche aus dem Sack, der offenbar ihren Proviant enthielt. »War ’n scharfer Ritt und der Vogel sitzt ja sicher im Kasten.«
    »Aber in Maßen«, ermahnte ihn Zeppenfeld. »Haben noch eine Kleinigkeit zu erledigen.«
    Stenz grinste. »Na und? Was kann denn jetzt noch in die Hose gehen? Der Alte von ihm«, er zog den Korken mit den Zähnen aus dem Flaschenhals und deutete dann auf Tobias, »muss doch jetzt mit dem Stock rausrücken, wo wir den Kleinen unter unsere Fittiche genommen haben. Der wird doch nicht so dusselig sein, wegen so ’ner komischen Krücke dem Kleinen sein Leben aufs Spiel zu setzen. Die Sache ist geritzt, mein Herr. Unser Pulver ist trocken und die Lunte brennt jetzt unter dem Hintern von seinem Gnädigsten.«
    Tillmann grinste. »Und dann ist Zahltag, fünf Stücke in Gold, für jeden, wie vereinbart.«
    Tobias lachte verächtlich auf. »Da habt ihr euch aber billig verkauft. Mir wollte er schon zwölf Goldstücke geben. Aber vermutlich seid ihr noch nicht mal so viele Kreuzer wert.«
    Stenz und Tillmann sahen sich an.
    »Nichts für ungut, mein Herr«, sagte Tillmann dann gedehnt und einen habgierigen Blick in den Augen. »Aber bei rechtem Licht betrachtet, haben wir ja unseren Hals riskiert, und wo Sie schon der Rotznase zwölf Gold …«
    Ärger flackerte in Zeppenfelds Augen auf. »Kannst dir deinen sauren Atem sparen, Tillmann!«
    Stenz mischte sich ein, im Tonfall unterwürfig, aber in der Sache die Partei seines Komplizen ergreifend. »Bei allem Respekt, mein Herr. Aber erst war ja nur die Rede von ’nem kleinen Einstieg, und dafür wär’n die ausgehandelten zehn Goldstücke auch ein rechter Lohn gewesen. Aber nun geht’s um Entführung, und das ist schon ’n stärkerer Tobak. Womit ich sagen will …«
    Zeppenfeld schnitt auch ihm das Wort ab, mit einer Handbewegung, als wollte er sich einer lästigen Fliege erwehren. »Verstehe vollkommen, was du sagen willst, Stenz. Wollt den Preis hoch treiben. Nun gut. Nie kleinlich gewesen. Zeige mich gern von meiner großzügigen Seite«, erklärte er mit näselnder Stimme. »Ist ein guter Tag. Auch wenn viel Glück, dass uns der Junge in Marienborn unverhofft über den Weg geritten ist. Hat uns allen viel Arbeit und Warten erspart. Wer weiß, wann die Gelegenheit wieder so günstig gewesen wäre. Werde also nicht so sein. Kriegt jeder sieben Goldstücke. Sollt nicht sagen, hätte euch nicht anständig bezahlt.«
    Tillmann grinste. »Das ist ein Wort, mein Herr. Wusste doch, dass Sie ’ne gute Arbeit gerecht entlohnen würden.«
    Stenz nickte nicht weniger zufrieden, »’n feiner Herr weiß eben, was sich gehört, Tillmann. Darauf trinke ich einen! Auf Ihr Wohl!« Er setzte die Flasche an die Lippen und nahm einen kräftigen Schluck. Gluckernd rann ihm der Branntwein durch die Kehle.
    »He, lass mich nicht aufm Trocknen sitzen, Stenz!«, rief Tillmann ungeduldig. »Hab für die Flasche genauso meine Kreuzer aus dem Beutel hingelegt wie du! Dafür will ich mehr sehen als nur ’n feuchten Flaschenboden!«
    Stenz setzte die Flasche ab, fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund und erwiderte gut gelaunt: »Musst dich immer gleich wegen jedem Furz aufregen, Tillmann. Ist noch genug drin, um dir die Schwarte von innen zu wärmen, Kamerad.« Er drehte sich um und reichte ihm die Flasche hinüber.
    Tobias hatte die ganze Zeit nach vorn gebeugt auf dem Hauklotz gesessen und den Anschein erweckt, als würde er noch immer unter den Nachwirkungen des Sturzes leiden. Doch der Ritt zur Hütte hatte ihm Zeit genug gegeben, die Benommenheit abzuschütteln. Als Stenz sich nun umdrehte und sein Degen dabei zur Seite schwang, reagierte Tobias blitzschnell. Seine Hand schoss vor, umfasste den Griff und riss den Degen im Aufspringen aus der Scheide.
    »Verdammt! Stenz!«, stieß Zeppenfeld erschrocken hervor.
    Stenz griff nach der Glocke, doch zu spät. Tobias glitt einen schnellen Schritt zurück und zog ihm die Schneide durch die Hand, als er nur noch die Klinge zu fassen bekam.
    Brüllend ließ Stenz los, seine blutende Rechte nach oben haltend und das Gelenk mit der linken Hand umklammernd, als könnte er so die Blutung zum Stillstand bringen.
    »Kommt mir bloß nicht zu nahe!«, schrie Tobias und wich zur Tür zurück. Er hatte sie jetzt alle vor sich. Stenz war ausgeschaltet. So blutrot seine Hand war, so leichenblass war sein Gesicht. So schnell würde dieser Schurke keine

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