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Falkenhof 02 - Auf der Spur des Falken

Falkenhof 02 - Auf der Spur des Falken

Titel: Falkenhof 02 - Auf der Spur des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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Hat sich fürstlich für ihre Dienste bezahlen lassen, davon die Hälfte gleich im Voraus.«
    »Kein Wunder, dass sie nicht überrascht war, als wir am Montag vor der Tür standen«, murmelte Tobias. »Dieses bestechliche Miststück!«
    »Ein Judas! Ein Judas in meinem Haus!«, stöhnte Jean Roland gequält auf, der bisher kein Wort von sich gegeben hatte. Der Verrat seines Dienstmädchens und Janas Entführung hatten ihn zutiefst erschüttert.
    »Ein sehr nützliches Miststück, das überall sein Ohr und Auge hatte und mich ständig über eure Fortschritte unterrichtete. Hielt es für ausgesprochen fair, euch die Wiederbeschaffung des Korans in diesen unruhigen Pariser Tagen zu überlassen«, höhnte Zeppenfeld. »Haben uns die Arbeit ganz nach meinem Geschmack geteilt. Einen angenehmen Tag noch. Sehen uns morgen bei Sonnenaufgang! Keine Umstände, mein bester Jean! Finde schon allein aus deinem gastfreundlichen Haus.«
    Erschöpft sank Jean Roland auf die Couch, als die Haustür hinter Zeppenfeld zufiel. Er schien um Jahre gealtert. »Mir fehlen die Worte, um euch meine Beschämung und meine Betroffenheit auszudrücken«, murmelte er und hockte da wie ein Häufchen Elend. »In meinem Haus …«
    Sadik fiel ihm ins Wort: »Sie trifft keine Schuld. Für den schlechten Charakter dieses Hausmädchens können Sie nichts. Niemand kann in die Seele eines anderen blicken. Wir selbst tragen die Schuld, dass Zeppenfeld Jana entführen konnte! Wir glaubten noch einen Vorsprung zu haben und ließen es an der nötigen Vorsicht fehlen.«
    »Ja, das stimmt«, pflichtete ihm Tobias dumpf bei. »Wir haben uns hier zu sicher gefühlt. Mein Gott, ich darf gar nicht daran denken, dass sich Jana in der Gewalt dieser Dreckskerle befindet! Wenn sie ihr etwas angetan haben, bringe ich sie um! Alle!«
    »Jetzt steigere dich nicht in solche Hassgefühle hinein. Und verlier bloß nicht die Nerven, mein Junge«, ermahnte ihn Sadik zur Besonnenheit. »Wenn du deinen Verstand gebrauchst, wird der dir sagen, dass Zeppenfeld so etwas niemals zulassen würde. Dafür kennt er mich und mittlerweile auch dich zu gut. Er weiß, dass wir alles tun werden um Janas Leben nicht zu gefährden. Er weiß aber auch, dass wir ihn bis ans Ende der Welt jagen, wenn ihr etwas zustößt. Und das ist bestimmt das Letzte, was er sich wünscht.«
    »Entschuldige«, sagte Tobias beschämt. »Du hast Recht, er wird es nicht wagen.«
    Sadik nickte zufrieden. »Gut, dass du das einsiehst. Und nun hol Gaspard ins Haus. Wir müssen überlegen, wie wir uns morgen vor bösen Überraschungen schützen können. Vielleicht kennt er den Ort, den Zeppenfeld uns hier aufgezeichnet hat.«
    Gaspard hatte sich zur hinteren Küchentür begeben um sich von der Köchin versorgen zu lassen. Jean Roland hatte ihn nicht in seinem Haus haben wollen, doch nichts dagegen einzuwenden gehabt, dass er so lange draußen im Garten nächtigte und ordentlich zu essen und zu trinken erhielt, wie sie auf seine Dienste als Führer angewiesen waren.
    Jetzt waren sie froh ihn noch nicht weggeschickt zu haben, denn die Gegend, wo am morgigen Tag der Austausch stattfinden sollte, war ihm wohl vertraut.
    Er warf nur einen kurzen Blick auf die Skizze. »Ja, den Ort kenne ich. Die Mühle ist vor zwei Jahren abgebrannt und nicht wieder aufgebaut worden. Der Besitzer kam damals im Feuer um.«
    »Wie sieht es da aus?«, bat Sadik um eine Beschreibung.
    »Reichlich öde. Der Fluss ist nicht sehr breit, höchstens ein Dutzend Schritte. Die Brücke ist eine einfache Holzkonstruktion. Außer ein paar Bäumen und Büschen und der Ruine auf der Ostseite steht da nichts. Die nächsten Häuser sowie einige Seifenkocher und Färbereien liegen ein gutes Stück entfernt. Kein Ort für einen Hinterhalt, so viel ist sicher«, erklärte Gaspard.
    »So«, murmelte Sadik nachdenklich.
    »Warum fahren wir nicht einfach hin und sehen uns dort um?«, wollte Tobias wissen. »Vielleicht haben wir irgendeine Idee.«
    Sadik sah ihn prüfend an. »Was für eine Idee denn?«
    »Na ja …« Tobias wusste nicht so recht, wie er das, was ihm durch den Kopf ging, in Worte kleiden sollte.
    »Wenn Gaspard sagt, dass sich der Ort für einen Hinterhalt nicht eignet, so glaube ich ihm das auch«, erklärte Sadik. »Wir werden uns morgen gut bewaffnet an den Ort begeben. Das ist alles, was wir tun können.«
    »Ich stehe euch mit meinen Musketen gern zur Seite«, bot Gaspard ihnen an. Er roch ein letztes einträgliches Geschäft. Zudem hatte Jana

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