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Fall Der Götter

Fall Der Götter

Titel: Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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gemacht zu sein, und seine Halskette bestand aus Zähnen. Zwischen Nog und Atoa zappelten Morn – wie üblich das Zentrum jeder Party – und ein Bolianer herum. Sie warfen sich gegeneinander, ließen sich wieder und wieder vom Brustkorb des jeweils anderen abprallen. Ihr ungestümes Verhalten erinnerte Odo an eine weitere Beschwerde. »Irgendwer erwähnte auch etwas von einem Kampf«, fügte er an.
    »Oh, das war nur ein kleines Handgemenge zwischen Morn und einem der Bolianer«, erklärte Kira, und Odo wagte einen weiteren Blick in ihre Richtung. »Das ist längst geklärt.« Sie lachte leicht, wandte ihre Aufmerksamkeit aber nicht von der Party ab.
    »Wie lange wird diese …« Er deutete auf Nog, der noch immer im Takt der Musik zuckte. »… Festivität andauern?« Odo war entschlossen, seinen Pflichten nachzukommen und sich sobald wie möglich zurückzuziehen. Dax hatte auch ihn eingeladen, ihre und Worfs bevorstehende Hochzeit zu feiern, doch er hatte abgesagt, um Kira nicht begegnen zu müssen.
    »Diese Party dauert bis auf Weiteres an«, sagte Kira auf eine Weise, die er nicht deuten konnte. Sie schien amüsiert, dennoch schwang eine gewisse Irritation in ihrem Tonfall mit. In sichtlicher Nervosität schlang sie die Finger ihrer rechten Hand um den Daumen der linken. »Sie wurde vom Ersten Offizier der Station bewilligt«, fuhr sie fort, »und das bin zufälligerweise ich.« Dann drehte sie sich kurz zu ihm um, ein Lächeln auf den schmalen Lippen, das aufrichtig, aber ebenso gut auch erzwungen sein konnte.
    »Sie sind ja gut gelaunt«, bemerkte er und entschied, dass ihre gute Stimmung wohl echt war. Kira trug ein ärmelloses, strahlend rotes Kleid, rote Leggins und hohe schwarze Schuhe. Das Outfit schmeichelte ihr und ließ sie irgendwie sanfter wirken. Odo fragte sich, ob dies der Moment sein mochte, in dem sie begannen, die Hürden zwischen sich zu überwinden. Dann begriff er, dass er mit exakt dieser Hoffnung hergekommen war. Er hatte Dax’ Fest meiden wollen, aber keinen seiner Deputys hergeschickt, um sich des Lärmproblems anzunehmen. Er war selbst gekommen.
    »Klaro, es ist auch eine tolle Party!«, sagte sie und lachte, auf eine Weise, die sie irgendwie von ihm zu entfernen schien. Kira lebte in diesem Fest für Dax auf, doch er war hier, um von Beschwerden zu berichten, eine weitere Kluft zwischen ihnen aufzutun. Der Gedanke, die Gelegenheit zur Lösung ihrer Probleme zu nutzen, verschwand so schnell, wie er gekommen war. Dies, begriff Odo, war nicht der rechte Moment.
    »Na dann«, er wandte sich zum Gehen. Er würde ins Sicherheitsbüro zurückkehren und …
    »Odo«, hielt Kira ihn zurück. Sie klang plötzlich traurig.
    Er drehte sich wieder um.
    »Odo«, sagte sie erneut, und endlich sahen sie einander an,
richtig
an. »Ich glaube, wir müssen reden.«
    »Dem stimme ich zu«, erwiderte er. Obwohl das Gespräch noch ausstand, fühlte er sich nun, da seine Notwendigkeit thematisiert worden war, erleichtert.
    »Also lassen Sie uns reden«, sagte Kira.
    »Jetzt?«, fragte er, überrascht über ihren Vorschlag.
    »Wir haben es lange genug aufgeschoben, finden Sie nicht?«
    Daran bestand kein Zweifel. Dennoch hegte er kein Interesse, in aller Öffentlichkeit Privates zu diskutieren. Doch er kannte Kira und wusste, dass es ihr diesbezüglich nicht anders ging. Er beschloss, ihr zu vertrauen, und signalisierte seinen Deputys, sich zu entfernen. »Amüsieren Sie sich.« Die beiden Männer vergeudeten keine Zeit, sich unter die Partygäste zu mischen.
    Kira sah sich im Raum um. »Ähm, gehen wir doch woandershin, okay?«, schlug sie vor und legte eine Hand um seinen Oberarm, zog ihn tiefer in die Menge und zu der Tür, die Dax’ Wohnzimmer von ihrem Schlafzimmer trennte. Diese glitt zur Seite, und Kira zog ihn über die Schwelle. Kaum war die Tür wieder geschlossen, nahm der Lärmpegel bedeutend ab. »Na also«, sagte Kira. »Das ist schon besser.«
    »Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll«, gestand Odo zögernd. Stunden-, nein, tagelang hatte er sich diese Unterhaltung ausgemalt und nach Worten gesucht, die Kira und ihn einander wieder näher brächten, bislang allerdings nicht die richtigen gefunden.
    »Ich glaube, wir sollten da anfangen, wo das alles begann«, antwortete sie. »Mit Ihnen … mit
dir
und der Formwandlerin.«
    Die geschlechtsspezifische Bezeichnung kam Odo immer noch seltsam vor, wenngleich er doch selbst von der Gründer
in
sprach. Zwar hatte er sich inzwischen mehrmals mit

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