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Fallen Angel 07 Tanz der Rose

Titel: Fallen Angel 07 Tanz der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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gemeinsamen Reise machte ich mir deswegen schwere Vorwürfe. «
    Stephen dachte plötzlich an den Sturm, jenes Stück, das die Fitzgerald-Truppe aufgeführt hatte, als er sie zum erstenmal sah. Er liebte besonders die Szene, in der Prospero seinem Bruder Antonio einen vor zwölf Jahren begangenen Mordversuch verzeiht. Bisher hatte er diese Geschichte immer auf sich selbst und Michael bezogen, obwohl zwischen ihnen nie ein Verbrechen gestanden hatte, sondern nur gegenseitiges Mißtrauen.
    Von kaum ertragbaren Schmerzen geplagt, schloß Stephen kurz die Augen. Blackmer hatte ihm Schlimmes angetan, aber er war viel zu erschöpft, um Zorn empfinden zu können. Er wollte auch diesen Fall vorurteilslos und gerecht entscheiden. Es war kein vorsätzlicher Mordversuch gewesen, soviel stand fest, und als Richter hatte er gelernt, zwischen geheuchelter und echter Reue der Angeklagten zu unterscheiden. Blackmers Reue war echt, davon war Stephen überzeugt. Und war es nicht seine Pflicht, das schurkische Verhalten seines Vaters wiedergutzumachen?
    »Wenn ich ihn nach Australien schicke, wird Great Ashburton ohne Arzt sein, und Blackmer ist ein guter Arzt. Deshalb bevorzuge ich eine andere Lösung. « Mit strenger Miene suchte er die Augen seines Halbbruders. »Geben Sie mir Ihr Ehrenwort als ein Kenyon, nie wieder jemandem absichtlich Schaden zuzufügen? «
    Blackmer blinzelte verblüfft, bevor er stammelte: »J... ja. «
    »Dann kehren Sie nach Hause und in Ihre Praxis zurück. « Trocken fügte Stephen hinzu: »Obwohl ich nicht an Ihrem Ehrenwort zweifle, werden Sie bestimmt Verständnis dafür haben, daß ich in Zukunft für mich und meine Familie einen anderen Arzt bevorzugen werde. «
    »Sie... Sie wollen mich ungestraft davonkommen lassen? « murmelte Blackmer ungläubig. »Nach allem, was ich getan habe? «
    Stephen legte seine Hand auf Rosalinds. Dieser Kontakt gab ihm Kraft, und plötzlich begriff er, warum es ihm leichtfiel zu verzeihen. »Letztlich habe ich von Ihrer Tat profitiert - was natürlich nicht heißen soll, daß es angenehm war, vergiftet zu werden! « Er schaute zu seiner Frau auf. »Ich hätte Rosalind nie kennengelemt, wenn Sie mir nicht meinen baldigen Tod prophezeit hätten. «
    Und er hätte auch nie den spirituellen Glauben gefunden, der seinem Leben jetzt eine neue Dimension gab. Durch ein Verbrechen seines Halbbruders war ihm endlich ein Glück beschieden worden, von dem er noch vor kurzem nicht einmal zu träumen gewagt hätte.
    Sein Blick kehrte zu Blackmer zurück. »Ich werde Sie als Sohn des alten Herzogs anerkennen, und wenn Sie den Namen Kenyon tragen wollen, habe ich nichts dagegen. Eines Tages werde ich auch bereit sein, Sie näher kennenzulernen, aber dafür müssen Sie mir noch etwas Zeit lassen. «
    Blackmers gefaßte Haltung geriet ins Wanken. »Mein Gott! Ihr Großmut beschämt mich... «Er bedeckte seine Augen, während er mühsam um Fassung rang. Als er seine Hand wieder senkte, sagte er leise: »Ich schwöre, fortan nicht mehr zu sündigen. «
    Stephen wandte sich an Michael. »Akzeptierst du mein Urteil? Ich erwarte nicht, daß du dich mit Blackmer anfreundest. Ich bitte dich nur, ihn nicht umzubringen. «
    Michael seufzte schwer. »Rosalinds Bemerkung, daß jeder von uns Fehler macht, hat mir ins Gedächtnis gerufen, wie oft ich selbst darauf angewiesen war, daß Freunde mir meine Torheiten verziehen. Deshalb darf ich mich nicht darüber beklagen, daß du Gnade vor Recht ergehen läßt. « Er legte einen Arm um Catherine und zog sie an sich. »Die Hauptsache ist schließlich, daß du wieder gesund wirst. Allerdings glaube ich, daß ich Heiligkeit immer dir und meiner Frau überlassen werde. Zu mir paßt eher ein Schwert als ein Heiligenschein. «
    Zu entkräftet, um mehr als die Augen zu bewegen, fixierte Stephen den anderen Arzt im Raum. »Kinlock, Sie sind hier der einzige, der nicht zur Familie gehört. Sind Sie bereit, Schweigen zu bewahren? «
    »Mir bleibt wohl nichts anderes übrig. « Kinlock warf seinem Kollegen einen grimmigen Blick zu. »Wenn Sie ein Rechtsanwalt wären, könnte ich Ihr Verhalten leichter entschuldigen. Juristen ist alles zuzutrauen, aber ein Arzt sollte mehr Moral besitzen. «
    »Ich werde mir selbst nie verzeihen, meinen Eid gebrochen zu haben«, erwiderte Blackmer. »Diese Strafe mag verglichen mit meinem Verbrechen sehr leicht sein, aber ich versichere Ihnen, daß auch Gewissensbisse eine Strafe sein können. «
    Rosalind meldete sich streng zu

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