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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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hängen.
    Seine distanzierten grauen Augen ruhten auf ihr. »Keine Ahnung, was du von mir halten sollst, stimmt’s?«
    Ja, genau … aber das würde sie nicht in Worte fassen, aus Angst, es käme falsch an.
    »Ist schon okay.« Er drückte ihre Hand und stand auf. »Ich verstehe das. Glaub mir, ich mache dir nicht den geringsten Vorwurf.«
    »Wie kann ich helfen?«, fragte sie.
    Vom Fenster her sah er sie an. »Verlass die Stadt. Und vielleicht sollten wir uns nicht mehr sehen. Das ist wahrscheinlich sicherer für dich, und das ist für mich im Moment das Allerwichtigste. Ich werde nicht zulassen, dass sie dir etwas antut. Egal, was ich dafür tun muss. Sie wird dir nichts tun.«
    Sie sah ihn an und spürte eine Regung tief in ihrem Inneren, als sie erkannte, dass Vin ihr ganz realer Märchenprinz war. Da stand er und war bereit, für sie in den Kampf zu ziehen, egal auf welchem Schlachtfeld der Krieg stattfinden würde … Er war willens, Verletzungen hinzunehmen und Opfer für sie zu bringen … Er war der Drachentöter, den sie herbeigesehnt hatte, als sie noch jünger war, und den zu finden sie jede Hoffnung verloren hatte, als sie älter wurde.
    Noch wichtiger aber war: Als es einfacher für ihn gewesen wäre, den Lügen dieser Frau zu glauben, als er Devinas frei erfundenem Märchen über Jim hätte Gehör schenken können, da hatte er zu ihr gehalten. Er hatte Vertrauen in sie gehabt, trotz ihrer und seiner Vergangenheit.
    Tränen brannten in ihren Augen.
    »Ich glaube, ich sollte mal nach unten gehen und mit den anderen sprechen«, sagte er rau. »Du möchtest vielleicht lieber nach Hause.«
    Aber sie schüttelte den Kopf und stand auf, den Ritter in schimmernder Rüstung konnten auch zwei spielen. »Ich bleibe, wenn es dir nichts ausmacht. Und ich halte dich nicht für einen Freak. Ich finde, du bist …« Sie suchte nach den richtigen Worten. »Du bist genau richtig, so wie du bist. Mehr als das - du bist ein wundervoller Mann und ein großartiger Liebhaber, und ich … mag dich einfach.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich möchte nichts an dir verändern, und ich habe auch keine Angst vor dir. Das Einzige, was ich mir vielleicht wünschen würde … ist, dass ich dir schon vor vielen Jahren begegnet wäre.«
    Es entstand ein langes Schweigen. »Danke«, sagte er heiser.
    Sie ging zu ihm, und als sie ihre Arme um ihn schlang, murmelte sie: »Du musst mir nicht danken. Es ist einfach so.«
    »Doch, das ist ein Geschenk«, raunte er in ihr Haar. »Man sollte sich immer bedanken, wenn man etwas Unersetzliches bekommt, und für mich ist … akzeptiert zu werden das Kostbarste, was du mir jemals geben konntest.«
    Als Marie-Terese an seiner Brust leise aufschluchzte, sagte Vin drei kleine Worte: »Ich liebe dich.«
    Sie riss die Augen auf, doch er schob sie ein Stückchen von sich weg und hielt eine Hand hoch. »So empfinde ich. An dem Punkt befinde ich mich. Und ich erwarte keine Antwort. Ich wollte nur, dass du es weißt.« Er deutete mit dem Kopf zur Tür. »Gehen wir runter und bringen es hinter uns.«
    Als sie trotzdem noch zögerte, zog er sanft an ihr. »Komm schon.«
    Erst nachdem er sie geküsst hatte, ließ sie sich von ihm aus dem Zimmer führen. Und in Anbetracht des Karussells in ihrem Kopf war sie selbst beeindruckt, dass ihr Gleichgewichtssinn immerhin noch gut genug funktionierte, um durch die Tür, die Treppe hinunter und ins Wohnzimmer zu laufen, ohne zu stolpern.
    Noch als sie sich zu den anderen gesellten, hatte Marie-Terese das Gefühl, sie sollte ihm vielleicht etwas erwidern, irgendetwas, aber Vin schien ganz ehrlich auf keine Reaktion irgendwelcher Art zu warten.
    Wodurch sie sich auf seltsame Weise geehrt fühlte - wahrscheinlich weil es bedeutete, dass sein Geschenk für sie bedingungslos war.
    Die drei Männer hatten ganz offenbar den Biervorrat aufgespürt, denn alle hielten Flaschen in der Hand, und Jim stellte die beiden anderen vor, die mit ihm gekommen waren. Aus irgendeinem Grund vertraute Marie-Terese ihnen allen - was sehr ungewöhnlich für sie war, da sie sich normalerweise in Gesellschaft großer, muskelbepackter Angehöriger des anderen Geschlechts nicht besonders wohlfühlte.
    Bevor noch einer von ihnen den Mund aufmachen konnte, sagte sie laut und deutlich: »Was zum Teufel ist diese Frau? Und wie besorgt muss ich sein?«
    Die Männer starrten sie allesamt an, als wäre ihr ein zweiter Kopf gewachsen.
    Eddie - falls sie den Namen richtig verstanden hatte - erholte sich als

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