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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Erster. Er beugte sich nach vorn und stützte die Ellbogen auf die in Jeans steckenden Knie. Einen Moment überlegte er angestrengt, dann zuckte er mit den Schultern, als hätte er nach einer beschönigenden Formulierung gesucht, sich dann aber gegen eine Lüge entschieden.
    »Sie ist ein Dämon. Und stark besorgt wäre noch untertrieben.«

Fünfunddreißig
    Vin war unglaublich beeindruckt von Marie-Terese. Obwohl sie gerade erst mit Angst und Schrecken in der Unwirklichkeit empfangen worden war und dann auch noch eine Ich-liebedich-Keule übergebraten bekommen hatte, hielt sie sich tapfer und sah Eddie mit klugen, ruhigen Augen an.
    »Ein Dämon«, wiederholte sie.
    Eddie und Adrian nickten, während Jim sich wortlos auf die Couch setzte, die kalte Bierflasche auf das geschwollene Gesicht drückte und sich gegen die zerfetzten Polster lehnte. Seinem abgrundtiefen Seufzer nach schmerzte die neue Prellung noch viel schlimmer, als sie aussah.
    »Was bedeutet das?«, fragte sie.
    Mit gleichmäßigem, vernünftigem Tonfall erklärte Eddie: »In ihrem Fall ist die gängige Vorstellung von so einem Wesen weitgehend zutreffend. Sie ist auf Zerstörung programmiert, und sie ist hinter Vin her. Alles und jeder, der ihr dabei in die Quere kommt, befindet sich in akuter Gefahr.«
    »Aber warum Vin?« Sie drehte sich zu ihm um. »Warum du?«
    Vin öffnete den Mund, doch es kam nichts Vernünftiges heraus. »Ich … ich habe ehrlich keine Ahnung.«
    Eddie wanderte auf und ab, vom Bücherregal zu dem zersprungenen Spiegel und wieder zurück. »Du hast gesagt, du seiest zu einem Medium gegangen, das dir ein Ritual empfohlen hat. Wie hast du es zu dir gerufen?«
    »Aber das ist es ja gerade«, gab Vin zurück. »Ich habe es nicht gerufen. Ich hab nur versucht, diese Visionen loszuwerden. Sonst nichts.«
    »Du hast irgendetwas gemacht.«
    »Aber ganz bestimmt nicht mich freiwillig für diesen Scheiß gemeldet, verlass dich drauf.«
    Eddie nickte und warf einen Blick über die Schulter. »Das glaube ich dir. Leider bin ich mir ziemlich sicher, dass du reingelegt wurdest. Ich weiß nicht, was genau du machen musstest, aber ich garantiere dir, dass es nicht darum ging, diese Trancen loszuwerden. Damit Devina sich an die Arbeit machen kann, muss man ihr einen Zugang bahnen.« Jetzt wandte sich Eddie wieder Marie-Terese zu. »In seinem Fall hat das, was er getan hat, ihn weit geöffnet, und Devina hat sich das zunutze gemacht.«
    »Also hat sie keine Verbindung zu diesen Trancen?«
    »Nein. Sie kann sie verdunkeln, solange sie ihn fest im Griff hat - aber wahrscheinlich empfängt er die Visionen jetzt wieder, weil Devinas Macht geschwächt ist. Warum genau er ausgewählt wurde - das muss man sich als eine Art metaphysischen Autounfall vorstellen. Vin war zur falschen Zeit am falschen Ort, dank einem sehr schlechten Rat.« Jetzt sah Eddie Vin in die Augen. »Dieses Medium - wie hast du sie gefunden? Hatte sie vielleicht eine Fehde mit dir?«
    Seine Visionen kehrten also zurück. Na ganz toll.
    »Ich kannte sie nicht mal.« Vin zuckte die Schultern. »Irgendso eine Frau in der Innenstadt, die ich zufällig gefunden habe.«
    Eddie erschauderte, als hätte Vin ihm gerade erzählt, er habe sich von einem Klempner am Dickdarm operieren lassen. »Gut, also … und was hat sie dir aufgetragen?«
    Vin wanderte im Zimmer herum, die Hände in die Hüften gestemmt. Der Abend, als er sich oben in seinem Zimmer eingeschlossen hatte, kehrte zurück - und was er damals getan hatte, war nicht unbedingt etwas, das er so gern einem sehr gemischten Publikum erzählen wollte.
    Das merkte Eddie offenbar. »Okay, darauf kommen wir später zurück. Wo hast du es getan?«
    »In meinem Zimmer. In meinem Elternhaus - Moment, Moment, jetzt mal ganz langsam … Meinst du damit etwa, ich bin für das alles verantwortlich?« Vin fasste sich an die Brust, die erdrückende Last auf seinem Herzen machte das Atmen schwierig. »Wenn ich nicht zu der Frau gegangen wäre, dann hätte ich … mein Leben gar nicht so gelebt?«
    Die darauffolgende Stille war seine Antwort. »Ach du Scheiße.« Und dann dämmerte es ihm allmählich. Devina hatte gesagt, sie hätte ihm alles gegeben … Bedeutete das, sie hatte ihm auch etwas genommen? »O mein Gott … sogar die Tode? Willst du damit sagen … ich bin auch der Grund für die Tode?«
    »Was für Tode?«
    »Meine Eltern. Sie starben ungefähr eine Woche später.«
    Eddie warf Adrian einen Blick zu. »Das hängt davon

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