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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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verängstigt, aber ihre ersten Worte waren: »Alles okay bei dir?«
    In diesem Augenblick wusste er, dass er sie liebte. Schlicht und ergreifend.
    Leider blieb aber keine Zeit, sich jetzt damit aufzuhalten.
    Vin küsste sie rasch. »Du musst hier weg. Falls sie zurückkommt.«
    Und sobald Marie-Terese in Sicherheit war, würde er Jim anrufen. Er brauchte unbedingt Verstärkung, und niemand war dazu besser geeignet als ein alter Haudegen, der schon einmal den Tod besiegt hatte und den Vorfälle, bei denen die meisten Kerle sich ins Tutu machen würden, völlig kaltließen.
    Ohne Vorwarnung wurden Marie-Terese die Knie weich. »I… ich glaube, ich werde ohnmächtig.«
    »Kopf runter, komm, schön auf die Knie …« Sanft legte er ihr die Hand auf die nackte Schulter, half ihr auf den Boden und beugte sie nach vorn, so dass ihr langes Haar den Marmor streifte und die Hände locker auf ihren Knöcheln lagen. »Und jetzt ganz langsam ein- und ausatmen.«
    Als sie ein paar tiefe Luftzüge nahm und ihr Körper erbebte, hätte Vin sich gern die Haut von den Knochen gerissen. Gottverdammt, er war noch viel schlimmer als ihr Exmann. Zerstörerischer.
    Obwohl sein Herz zum ersten Mal in seinem Erwachsenenleben am rechten Fleck saß, war Marie-Terese durch Vins Schuld viel Schlimmerem ausgesetzt, als die Mafia ihr je hätte antun können.
    Und diese Betonschuh-Freunde waren ja nicht gerade zartbesaitet.
    Marie-Terese hob den Kopf. »Ihre Augen … Was um Himmels willen habe ich da gerade gesehen?«
    »Vin! Hey, Vin!«
    Beim Klang des gedämpften Gebrülls reckte Vin den Hals um den Türrahmen und rief: »Jim?«
    »Ja«, kam es zurück. »Ich hab Verstärkung dabei, wie man so schön sagt.«
    »In dem Fall kommt doch rauf.« Das war ja perfekt. Es gab im oberen Stock einen Hinterausgang, durch den Marie-Terese notfalls fliehen konnte - und es wäre noch besser, wenn ihnen jemand Deckung gäbe.
    »Ich geh mir nur schnell ein paar Klamotten holen«, informierte er Marie-Terese. »Wie wär’s, wenn du dich auch anziehst?«
    Als sie nickte, küsste er sie, brachte ihr ihre Sachen und zog dann auf dem Weg nach draußen die Schlafzimmertür hinter sich zu.
    Als er schwere Stiefel auf den Stufen hörte, zog Vin sich rasch eine Trainingshose über und holte seine Pistole aus dem Nachttisch - er hoffte doch stark, dass Jims »Verstärkung« auf einer Wellenlänge mit ihm lag.
    Und siehe da: So war es in der Tat. Die beiden großen Kerle waren die gleichen, die Vin auch schon im Krankenhaus gesehen hatte, nachdem Jim den Stromschlag bekommen hatte, und obwohl sie wie Zivilisten gekleidet waren, hatten sie dennoch den Blick von Kämpfern.
    Jim hingegen hatte den glasigen, leeren Blick eines Menschen, der gerade in einen Autounfall verwickelt worden war. Unübersehbar hatte er kürzlich etwas Schlimmes erlebt, wobei seine Stimme trotzdem stark und gleichmäßig klang, als er mit dem Kopf auf den linken Mann deutete. »Das hier ist Adrian. Und das Eddie. Sie sind unsere Freunde, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Gott sei Dank , dachte Vin.
    »Euer Timing könnte nicht besser sein«, stellte er fest und schüttelte den beiden Vorgestellten die Hand. »Ihr glaubt ja nicht, wer gerade gegangen ist.«
    »Doch, das glauben wir, verlass dich drauf«, murmelte Jim.
    »Ich hätte da ein paar Fragen an dich«, fing der mit den Piercings an. »Wir kennen deine Freundin. Leider sogar ziemlich gut.«
    »Sie ist nicht meine Freundin.«
    »Tja, noch ist sie leider nicht aus deinem Leben verschwunden. Aber wir werden versuchen, uns darum zu kümmern. Unser Freund Jim hier meinte, du hättest mit siebzehn eine Art Ritual vollzogen. Könntest du das mal beschreiben?«
    »Es sollte mich von dem befreien, was in mir war.«
    Natürlich öffnete Marie-Terese genau in diesem Augenblick die Tür. Sie trug jetzt wieder ihre Jeans und die Fleecejacke, hatte die Haare zum Pferdeschwanz gebunden und die Hände vorn in die Jacke gesteckt.
    »Was ist in dir?«
    Vin rieb sich über das Gesicht und warf den Männern einen schnellen Blick zu. Bevor er sich noch überlegt hatte, wie er die Wahrheit angemessen verbrämen sollte, unterbrach Marie-Terese seine mentale Gymnastik. »Ich will alles wissen, Vin. Die ganze Geschichte. Und jetzt, wo ich diese Frau von nahem gesehen habe, habe ich ein Recht, es zu erfahren - denn offen gestanden, bin ich mir nicht ganz sicher, was ich gerade vor mir hatte.«
    Mist. So gern er sie aus allem herausgehalten hätte, konnte er doch

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