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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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herangeholt und benutzten die überstehende Kante der Arbeitsfläche, um daran zu essen.
    »Bereit für das nächste Wendemanöver?«
    »Ja!«
    Gemeinsam zählten Marie-Terese und Robbie den Countdown, dann vollführte sie wieder den Salto mortale mit dem Handgelenk, und ihr wunderschöner Engel von einem Sohn strahlte sie wieder an, als wäre sie die Sonne in seiner Welt.
    Sie stellte ihm seinen Teller hin und setzte sich vor den Salat, den sie vorher für sich zubereitet hatte. Beim Essen schielte sie zu dem Stapel Post hinüber; sie brauchte sie nicht aufzumachen, um zu wissen, auf was sich die Rechnungen beliefen. Zwei davon waren dicke Brocken: Mit dem Privatdetektiv, der Robbie aufgespürt hatte, und der Anwaltskanzlei, die ihre Scheidung durchgefochten hatte, hatte sie Ratenzahlung vereinbaren müssen, da sie 127 000 Dollar nicht einfach aus dem Geldbeutel ziehen konnte. Selbstverständlich brachte Ratenzahlung Zinsen mit sich, und anders als bei den Kreditkarten kam eine Nichterfüllung ihrer finanziellen Verpflichtungen nicht infrage: Sie würde nicht riskieren, dass sich dieser Privatdetektiv oder die Anwaltskanzlei auf die Suche nach ihr machten. Solange sie pünktlich zahlte, gab es keinen Grund, warum ihr derzeitiger Aufenthaltsort ans Licht kommen sollte.
    Und sie schickte ihre Zahlungsanweisung immer per Post aus Manhattan ab.
    Nach achtzehn Monaten hatte sie etwa drei Viertel ihrer Schulden abgezahlt, aber zumindest war Robbie in Sicherheit und bei ihr, und das allein zählte.
    »Du bist besser als die da.«
    Marie-Terese wurde aus ihren Grübeleien gerissen. »Wie bitte?«
    »Die Kellnerin hat gerade das Tablett mit dem Essen fallen gelassen.« Robbie deutete auf den kleinen Bildschirm. »Das würde dir nie passieren.«
    Marie-Terese wandte sich dem Fernseher zu. Es lief gerade ein Werbespot, in dem eine total gestresste Frau einen miesen Tag bei der Arbeit in einem Lokal hatte. Ihre Haare standen in alle Richtungen ab, die Uniform war mit Ketchup zugekleistert und das Namensschild hing schief.
    »Du bist eine bessere Bedienung, Mama. Und Köchin.«
    Schnitt, nun saß die eben noch gestresste Kellnerin in einem pinkfarbenen Bademantel auf einem weißen Sofa und tauchte die schmerzenden Füße in ein Fußsprudelbad. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht verhieß die reine Wonne, das Gerät linderte offensichtlich ihre Fußbeschwerden.
    »Danke, mein Schatz«, gab Marie-Terese heiser zurück.
    Nun wurde die Bestell-Hotline, eine kostenpflichtige Achthunderter-Nummer, unter dem Verkaufspreis von 49,99 eingeblendet - »Aber halt! Wenn Sie jetzt sofort anrufen, kostet es nur 29,99 Dollar!«, erklärte der Ansager. Als ein roter Pfeil neben dem Preis zu blinken begann, sagte der Sprecher aus dem Off: »Ist das nicht ein tolles Schnäppchen?«, woraufhin die selige, entspannte Kellnerin wieder ins Bild kam: »Ja, genau!«
    »Jetzt komm«, sagte Marie-Terese. »Zeit für dein Bad.«
    Robbie rutschte vom Stuhl und trug seinen Teller zur Spülmaschine. »Ich brauche keine Hilfe mehr, ich kann schon allein baden.«
    »Das weiß ich.« Mein Gott, er wurde so schnell erwachsen. »Vergiss nur nicht …«
    »Mich auch hinter den Ohren zu waschen. Das sagst du jedes Mal.«
    Während Robbie die Treppe hochstürmte, machte Marie-Terese den Fernseher aus und wusch Pfanne und Teigschüssel ab. Sie wünschte sich inständig, sie wäre nur eine Kellnerin … und könnte den ganzen Stress einfach abstellen, indem sie ein kleines Sprudelbad in die Steckdose stöpselte.
    Das wäre das Paradies.
    Aller guten Dinge waren drei.
    Endlich wachte Jim in einem Krankenhausbett auf. Er lag auf einem weißen Laken, eine dünne weiße Decke über die Brust gezogen, ein niedriges Geländer zu beiden Seiten an der Bettkante. Und das Zimmer passte auch dazu: Die Wände waren cremefarben gestrichen, in einer Ecke gab es ein Badezimmer, an der Decke hing ein Fernseher, der zwar lief, aber auf stumm geschaltet war.
    Den Ausschlag gab natürlich letztendlich die Infusion in seinem Arm.
    Er hatte nur geträumt. Der ganze Mist mit den vier verschrobenen Snobs und dem Schloss und allem Drumherum war nur ein merkwürdiger Traum gewesen. Gott sei Dank.
    Jim hob die Hand, um sich über das Gesicht zu reiben, und erstarrte. Auf der Innenfläche befand sich ein Grasfleck. Und seine Nase tat weh, als wäre er geschlagen worden.
    Unvermittelt ertönte Nigels aristokratische Stimme in seinem Kopf so klar und deutlich, dass es mehr als nur eine Erinnerung sein

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