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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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zerfetzten Handflächen auf seine Schultern. Der Geruch ihres verfaulten Fleisches biss ihm in die Nebenhöhlen, ihre spitzen, harten Oberschenkel gruben sich in ihn hinein. Grässliche Hände tasteten nach seinem Reißverschluss, und er wich innerlich zurück.
    Nein … nein, das wollte er nicht. Er wollte sie nicht.
    Als Vin in Panik versuchte, den Mund aufzumachen, und seinen Kiefer nicht bewegen konnte, lächelte sie. Ihre Wachslippen entblößten Zähne, die in schwarzem Zahnfleisch verankert waren. »Du gehörst mir, Vin. Und ich nehme mir immer, was mir gehört.«
    Devina befreite seinen Schwanz aus der Hose, der vor Entsetzen steif war, und richtete ihn zwischen ihren gespreizten Beinen auf.
    Er wollte das nicht. Er wollte sie nicht. Nein …
    »Es ist zu spät, Vincent. Es wird Zeit, dass ich dich für mich beanspruche - nicht nur in dieser Welt, sondern auch in der nächsten.«
    Damit nahm sie ihn, ihr verwesender Körper umfing den seinen, hielt sein Fleisch in einem kalten, kratzigen Griff.
    Das Einzige, was sich an ihm regte, waren seine Tränen. Sie liefen ihm über die Wangen, über das Kinn und auf den Hals, wo sie von seinem Kragen aufgesogen wurden. Eingeklemmt unter ihr, gegen seinen Willen genommen, versuchte er, zu schreien, um Hilfe zu rufen …
    »Vin! Vin, wach auf!«
    Er schlug die Augen auf. Devina stand unmittelbar vor ihm, ihr wunderschönes Gesicht in Panik verzerrt, die eleganten Hände zu ihm ausgestreckt.
    »Nein!«, brüllte er. Dann riss er sie beiseite und sprang auf die Füße, allerdings zu schwungvoll, so dass er mit dem Gesicht voran auf den Teppich stürzte und - wie sein Whiskeyglas - hörbar aufschlug.
    »Vin …?«
    Er warf sich auf den Rücken herum und hielt die Hände vors Gesicht, um sie abzuwehren …
    Doch sie griff ihn überhaupt nicht mehr an. Devina lag halb ausgestreckt auf der Couch, dort wo er gerade noch gesessen hatte, das schimmernde Haar auf dem Polster ausgebreitet, an das er sich gelehnt hatte, die makellose helle Haut betont von einem elfenbeinfarbenen Seidennachthemd. Ihre Augen waren, wie seine vorhin gewesen waren - weit aufgerissen, entsetzt, verwirrt.
    Keuchend hielt er sich die hämmernde Brust und versuchte zu entschlüsseln, was real war.
    »Dein Gesicht«, sagte sie schließlich. »Mein Gott … dein Hemd. Was ist passiert?«
    Wer war sie? , fragte er sich. Der Traum oder … was er jetzt vor sich sah?
    »Warum schaust du mich so an?«, flüsterte sie, die Hand auf den Hals gelegt.
    Vin schielte nach seiner Hose. Der Reißverschluss war zu, der Gürtel geschlossen, sein Schwanz weich in seiner Boxershorts. Dann blickte er sich um: Alles war noch so, wie es immer aussah, in perfekter luxuriöser Ordnung. Die Flammen des Elektrokamins beleuchteten die Szenerie aufs Effektvollste.
    »Scheiße …«, ächzte er.
    Devina setzte sich langsam auf, als hätte sie Angst, ihn wieder zu erschrecken. Mit einem Blick auf die Whiskeyflasche neben der Couch stellte sie fest: »Du bist betrunken.«
    Wohl wahr. Sturzbetrunken. So heftig, dass er nicht sicher war, ob er noch stehen konnte. So sehr, dass er halluzinieren konnte … So sehr, dass vielleicht nichts von alledem gerade passiert war. Was wirklich eine Wohltat wäre.
    Allein der Gedanke, dass alles nur ein schnapsduseliger Alptraum gewesen sein könnte, beruhigte ihn mehr als jeder tiefe Atemzug.
    Mit viel Schwung stand er auf, aber durch den ganzen Sprit hatte sein Gleichgewichtssinn gelitten, er torkelte herum und donnerte gegen die nächste Wand.
    »Warte, ich helfe dir.«
    Er hielt die Hand hoch. »Nein, bleib …« Mir vom Leib. »Mir geht’s gut. Alles im grünen Bereich.«
    Vin riss sich zusammen, und als er sich wieder stabilisiert hatte, musterte er ihr Gesicht. Darin war nur Liebe und Sorge und Verwirrung zu entdecken. Auch Verletzung. Sie sah aus wie eine irrsinnig attraktive Frau, die den Mann vor ihren Augen mit ganzer Seele liebte.
    »Ich geh ins Bett«, sagte er.
    Damit drehte er sich um und ging, und sie folgte ihm schweigend nach oben. Er versuchte, sich nicht verfolgt zu fühlen, und musste sich daran erinnern, dass sie nicht das Problem war. Er war das Problem.
    In der Tür zum Badezimmer bat er: »Lass mich einen Moment allein.«
    Er schloss die Tür ab, machte die Dusche an, zog sich aus und stellte sich unter das heiße Wasser. Er konnte den Strahl nicht spüren, nicht einmal auf seinem lädierten Gesicht, und nahm das als Beweis dafür, dass er noch besoffener sein musste, als er

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