Fallen Angels 01 - Die Ankunft
Diners auf dem Boden hatte aufschlagen sehen. »Und ich …«
Es dauerte ein Weilchen, bis ihre Liste aufgezählt war, und das Profil des Priesters nickte feierlich, als sie verstummte. »Mein Kind, du weißt gewiss, wo du vom rechten Pfad abgekommen bist.«
»Ja, das weiß ich.«
»Und die Verstöße gegen Gottes Gesetze können nicht …«
Während die Stimme des Priesters fortfuhr, schloss Marie-Terese die Augen und nahm die Botschaft aufrichtig in sich auf. Der Schmerz darüber, was sie tat und wie tief sie gesunken war, zerquetschte ihr schier die Lungen, bis sie keine Luft mehr bekam.
»Marie-Terese.«
Sie schüttelte sich und öffnete die Augen. »Ja, Vater?«
»… und daher werde ich dir …« Der Priester hielt inne. »Wie bitte?«
»Sie haben meinen Namen gesagt.«
Ein Stirnrunzeln zeichnete sich auf seinem Profil ab. »Nein, mein Kind, das habe ich nicht. Aber als Buße für deine Sünden trage ich dir …«
Marie-Terese drehte den Kopf herum, obwohl außer der Holzwand und dem Samtvorhang nichts zu erkennen war.
» … te absolvo a peccatis tuis in nomine patris et filii et spiritus sancti. Amen .«
Sie ließ den Kopf sinken, dankte dem Priester, und nachdem er das Fensterchen wieder geschlossen hatte, holte sie tief Luft, hob ihre Tasche vom Fußboden auf und trat aus dem Beichtstuhl. Von nebenan hörte sie die Stimme des anderen Sünders. Leise. Gedämpft. Absolut nicht zu verstehen.
Auf dem Weg zum seitlichen Ausgang zwang ihre Paranoia sie dazu, die ganze Kirche mit den Augen abzusuchen. Die beiden Frauen mit den Schleiern waren immer noch da; der betende Mann mit der Baseballkappe war weg, aber zwei andere waren aus der Kälte hereingekommen und saßen jetzt ganz hinten, wo er gekniet hatte.
Sie hasste es, sich über die Schulter zu blicken, weil sie glaubte, ihren Namen gehört zu haben, und sich Sorgen zu machen, sie könnte verfolgt werden. Aber seit sie Las Vegas verlassen hatte, war sie hyperwachsam, und sie hatte so eine Ahnung, dass das immer so bleiben würde.
Draußen eilte sie im Laufschritt zu ihrem Wagen und atmete erst wieder auf, als sie im Inneren saß und die Türen verriegelt hatte. Ausnahmsweise sprang der Camry sofort an, als hätte sich ihr Adrenalin auf den Motor übertragen, und sie machte sich auf in Richtung Iron Mask.
Kurze Zeit später bog sie auf den Parkplatz des Clubs und stieg mit ihrer Reisetasche bewaffnet aus, von ihrer eigenen Paranoia zu Tode genervt. Kein Auto war ihr gefolgt. Keine dunklen Schatten schlichen sich heimlich heran. Überhaupt nichts Ungewöhnliches war zu bemerken.
Ihr Blick wanderte zu der Seitenstraße, in der die beiden Leichen gefunden worden waren … und sie wurde unerbittlich daran erinnert, warum sie die ganze Zeit in Furcht lebte.
»Wie geht’s?«
Sie wirbelte so schnell herum, dass ihre Reisetasche ihr einen heftigen Stoß versetzte. Aber es war nur Trez, der in der Tür wartete. »Äh … gut.« Auf seinen misstrauischen Blick hin hielt sie eine Hand hoch. »Frag nicht nach. Nicht heute Abend. Ich weiß, dass du es gut meinst, aber dazu bin ich gerade nicht in der richtigen Verfassung.«
»Okay«, murmelte er und trat zurück, um sie passieren zu lassen. »Ich gebe dir den Raum, den du brauchst.«
Gott sei Dank hielt er Wort und ließ sie vor der Tür zur Umkleide allein, damit sie sich umziehen konnte. Kurze Zeit später lief sie in ihrer grauenhaften Uniform und mit toupierten Haaren, zentimeterdickem Lidschatten und fettig bemalten Lippen durch den langen schwarzen Flur in den öffentlichen Bereich des Clubs, vollkommen abgespalten von sich selbst und dem Ort, an dem sie sich befand.
Langsamen Schrittes suchte sie den Rand des Geschehens ab, und es dauerte nicht lange, bis sie einen Kunden gefunden hatte. Ein wenig Blickkontakt, ein bisschen Hüfte, ein angedeutetes Lächeln, und sie hatte ihren ersten Kandidaten für den Abend am Haken. Der Mann war durch und durch Zivilist - mit anderen Worten: Er hätte überall völlig normal ausgesehen außer in Gothic-Landien. Er war gute eins achtzig groß, hatte braunes Haar und braune Augen und roch nach Calvin Klein, Eternity for Men - ein Klassiker, der darauf hindeutete, dass er nicht so sehr der Mann von Welt war, aber wenigstens eine einigermaßen brauchbare Nase besaß. Sein Aufzug war ganz okay, aber nicht übertrieben, und bestand einfach nur aus einem in eine schwarze Hose gesteckten Oberhemd. Und er trug keinen Ehering.
Das Gespräch über die
Weitere Kostenlose Bücher