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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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ihn los, ohne sich weiter um das Keuchen des anderen zu kümmern, und zerknüllte das Foto von sich zu einer Papierkugel. Sich selbst verfluchend, sah er sich auf dem Parkplatz der leer stehenden Lagerhalle um. Dämlich. Verflucht dämlich von ihm, diesem schmierigen Arsch über den Weg zu trauen.
    Die Sache war schließlich die - Namen waren nicht so wichtig. Jeder Trottel konnte irgendeinen Hinz oder Kunz auf einen Ausweis oder eine Geburtsurkunde oder einen Reisepass drucken. Man brauchte nur den richtigen Schrifttyp und ein Laminiergerät, das auch Hologramme herstellen konnte. Aber das erkennungsdienstliche Foto, das eigene Gesicht, die Physiognomie, seine Visage ... wenn man nicht die finanziellen Mittel und die Kontakte besaß, sich chirurgisch komplett neu zurechtschnippeln zu lassen, dann war das das einzig wahre Identifizierungsmerkmal, das man besaß.
    Und seines war gerade per Postwurfsendung in den Orbit gejagt worden. Gott allein mochte wissen, wie viele Leute es gesehen hatten.
    Oder wer dadurch seinen Aufenthaltsort näher eingekreist hatte.
    »Komm schon, ich hab dir doch einen Gefallen damit getan.« Der Promoter lächelte und ließ seine Goldzähne blitzen. »Je mehr Zuschauer, desto mehr Geld verdienst du ...«
    Isaac schob dem Kerl seinen Finger in die Optik. »Du solltest jetzt wirklich mal die Fresse halten. Und vergiss nicht, was ich gesagt habe.«
    »Klar. Okay. Schon gut.«
    Es folgte eine Reihe von In-Ordnungs, Null-Problemos und Wie-du-willsts, aber Isaac kehrte dem Blabla seinen Rücken zu.
    Um ihn herum stiegen erwachsene Männer aus ihren Autos aus und schubsten einander herum wie Fünfzehnjährige, die typischen aufgedrehten Stammtisch-Sportler, die sein Publikum ausmachten: Näher als von außen mit der Nase gegen den Maschendrahtzaun gedrückt würden sie dem Achteck, dem hiesigen Äquivalent des Rings beim Boxen, nie kommen.
    Dass für lsaac das lukrative, aber illegale Freistilkämpfen fast vorbei war, spielte keine Rolle. Die Leute, die nach ihm suchten, brauchten keine Hilfestellung, und die lustige kleine Nahaufnahme nebst Telefonnummer mit 617er Vorwahl war exakt die Art von Publicity, die er nicht brauchen konnte.
    Ihm hatte gerade noch gefehlt, dass ein Agent oder ... Gott bewahre, Matthias' rechte Hand ... hier auftauchte.
    Außerdem war es einfach zu dämlich von diesem Promoter. Für unerlaubte Faustkämpfe, gepaart mit illegalen Wetten, machte man einfach keine Werbung. Und überhaupt, wenn man sich die Zuschauermenge so ansah, sprach sich die Sache auch so ausreichend herum.
    Leider war der Kerl, der das Ganze organisierte, ein geldgieriger Schwachkopf.
    Die Frage lautete jetzt: Sollte lsaac kämpfen oder nicht? Die Flyer waren gerade erst gedruckt worden, zumindest laut dem Mann, der sie ihm gezeigt hatte ... Und wenn er so im Geiste die Summe überschlug, die er bisher auf die hohe Kante gelegt hatte, konnte er die extra ein-, zweitausend Mäuse, die er heute Abend verdienen würde, verdammt gut gebrauchen.
    Er blickte sich erneut um und wusste, dass er ins Achteck steigen musste. Scheiße ... Noch ein Mal, um seine Brieftasche besser zu polstern, und dann war er weg.
    Nur noch ein letztes Mal.
    Also machte er sich mit großen Schritten auf den Weg zum Hintereingang der Lagerhalle, ohne sich um das Raunen der Bewunderung, die auf ihn gerichteten Zeigefinger und das Getuschel zu kümmern. Diese Leute sahen ihm jetzt schon seit einem Monat dabei zu, wie er irgendwelche Kerle windelweich prügelte, und ganz offensichtlich machte ihn das in ihren Augen zu einem Helden.
    Was einem völlig kranken Wertesystem entsprach, wenn man Isaac fragte. Er war ungefähr so weit vom Helden entfernt, wie man überhaupt nur sein konnte.
    Die Türsteher traten beiseite, um ihn durchzulassen, und er nickte ihnen zu. Das war sein erster Kampf in dieser speziellen »Sportstätte«, aber im Endeffekt waren sie alle gleich. In und um Boston gab es reichlich Lager-, Fabrik- und sonstige Hallen, in denen fünfzig Männer, die wünschten, sie wären Chuck Liddell, einem halben Dutzend, die das jedenfalls nicht waren, dabei zusehen konnten, wie sie in einem provisorischen Kampfkäfig im Kreis herumtobten. Und diesen wenig spannenden Zahlenspielen hatte Isaac es zu verdanken, dass der Promoter sein Gesicht nun vervielfältigt hatte. Denn im Gegensatz zu den anderen Faustkämpfern wusste er, was er tat.
    Wobei er in Anbetracht des vielen Geldes, das die amerikanische Regierung in seine Ausbildung

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