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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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verströmte.
    Anfangs versuchte Warlock sie nicht zu beachten. Er redete sich ein, dass sie nur zufällig in dieselbe Richtung gingen. Doch als er und Boots in die Gasse zwischen den Lagerhäusern einbogen, die zum Eingang des Zwingers führte, stießen sie auf einen weiteren Burschen, der ihnen den Weg versperrte.
    Sie blieben stehen und starrten den Herausforderer an. Ohne sich umzusehen, wusste Warlock, dass drei der jungen Männer, die ihnen gefolgt waren, von hinten nachrückten.
    »Zeit für deine Wahl, Bootsie«, verkündete der Kerl vor ihnen. Er war durchnässt und verdreckt, aber es gab keinen Zweifel, worauf er aus war.
    Warlock hatte keine Ahnung, wer der Kerl war. Er mochte einer der vielen Bewohner des Zwingers sein, die ihn letzte Nacht so argwöhnisch angestarrt hatten. Er konnte auch irgendein Streuner sein, den der unwiderstehliche Duft einer läufigen Frau angezogen hatte. Wer immer er war, er kannte Boots offensichtlich und hatte vor, derjenige zu sein, den sie erwählte, wenn der Zeitpunkt ihrer Hitze kam.
    Bevor er es unterdrücken konnte, drang ein tiefes Knurren aus Warlocks Kehle, um den Herausforderer zu warnen. Hinter sich vernahm er ähnliche Knurrlaute von den drei anderen Kerlen. Er warf einen Blick auf Boots, die neben ihm stand, wachsam, aber furchtlos.
    Warum sollte sie sich auch fürchten? Hier steht sie, fast bereit zum Akt, vor ihrer Nase fünf gesunde Männer, die sich für das Privileg, sich mit ihr zu paaren, gegenseitig umbringen würden.
    Die junge Canide lächelte – zweifellos geschmeichelt – und trat einen Schritt rückwärts, sodass sie an der Wand des verfallenen Lagergebäudes lehnte. »Warum macht Ihr Jungs das nicht erst mal unter euch aus, hm?«
    Ihre Worte lösten einen Tumult aus. Der Bursche, der den Weg zum Zwinger versperrte, hing an Warlock dran, ehe der eine Bewegung machen konnte, und die anderen drei stürmten brüllend auf ihn los. Warlock hieb drauflos mit Klauen, Zähnen, Fäusten, Füßen .. schlug mit allem um sich, was ihm zur Verfügung stand, um seine Angreifer abzuwehren. Verrückterweise kam es ihm zugute, dass auch die drei Kerle ihn ansprangen, denn sie zerrten als Erstes den Caniden von ihm weg, warfen ihn zu Boden und prügelten ihn in wenigen Augenblicken bewusstlos. Damit blieben nur noch die drei Jüngeren übrig, von denen einer sofort jaulend flüchtete, als sein Wangenknochen mit Warlocks gewaltiger Faust Bekanntschaft machte.
    Warlock wandte sich den letzten beiden zu. Sie hatten sich aus dem Handgemenge gelöst und waren jetzt etwas vorsichtiger, da der erste Angreifer bewusstlos in der mülligen Gasse lag und ihr Begleiter sie im Stich gelassen hatte. Warlock war mit Abstand der Größere, aber er war als Hausdiener ausgebildet, und dies waren Streuner, gewohnt, nur durch schnelle Reaktionen und kämpferisches Geschick zu überleben. Es gab auch nicht viel Bewegungsfreiheit. Die Gasse war übersät mit abgefallenen Schalbrettern und mehreren Generationen Schutt.
    Schweigend verfolgte Boots von ihrem Aussichtspunkt an der Hauswand den Schlagabtausch. Ihre Augen waren geweitet und ihr Duft stark genug, um die drei verbliebenen Männer zu wilden Verzweiflungstaten zu treiben beim Versuch, ihre Gunst zu erringen.
    »Denkste, du kannst es mit uns beiden aufnehmen?«, höhnte der Kerl auf der Unken Seite, und sein Grinsen offenbarte eine stattliche Anzahl fehlender Zähne. Sein geflecktes graues Fell war rissig und vernarbt, Zeugnis der vielen Kämpfe, die er schon überlebt hatte.
    »Schätze, wenn ich dich zuerst töte, rennt dein kleiner Freund hier genauso schnell weg wie der andere«, sagte Warlock achselzuckend und atmete schwer. Er musste seine ganze Willenskraft aufbieten, um dem berauschenden, moschusartigen Duft zu widerstehen, der die enge Gasse erfüllte. »Sodass ich genau genommen nur dich töten muss.«
    Als Antwort griff der Mann mit wütendem Knurren an. Er stürzte sich mit aufgerissenem Mund auf Warlock, hatte es offenbar auf die Kehle seines Gegners abgesehen. Ein weniger tapferes Wesen wäre vor solcher Wildheit sicher zurückgeschreckt, und darauf baute der Kerl vermutlich auch. Er hatte jedoch nicht damit gerechnet, dass sein Gegner kühl blieb, statt die Fassung zu verlieren. Als sein Angreifer mitten in der Luft war, bückte sich Warlock blitzschnell, griff sich eins der herumliegenden Schalbretter und schwang es mit aller Kraft. Der andere Canide krachte so heftig gegen das Brett, dass es Warlock fast die Schulter

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