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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Lüge.«
    »Ich meine es ernst, Tilly.«
    »Ich auch«, die alte Dame schmunzelte.
    »Arkady ist verschollen.«
    Tillys Lächeln verschwand. »Was genau meinst du damit?«
    »Sie wurde zuletzt vor vier Tagen mit einem entflohenen Sträfling bei Clydens Gasthof gesehen. Ich glaube, er hat sie entführt.«
    »Du klingst nicht sehr überzeugt.«
    »Bin ich auch nicht«, gab er zu. Er hielt es für wahrscheinlich, dass er Tilly nur dann als willige Mitverschwörerin gewinnen konnte, wenn er sie gänzlich einweihte.
    »Dieser Sträfling entpuppt sich nicht zufällig als unser unsterblicher Prinz?«, fragte sie neugierig.
    Stellan runzelte die Stirn. »Sie hat dir von ihm erzählt?«
    »Arkady wollte etwas über das Tarot wissen. Sein Name … mag bei dieser Unterhaltung gefallen sein.«
    Er musterte Tilly argwöhnisch und fragte sich, ob auch sie zu Arkadys Plan gehören konnte, Kyle Lakesh zu befreien. »Weißt du irgendetwas darüber, Tilly?«
    »Etwas Konkretes?«, fragte sie, zog ihre Handschuhe aus und legte sie auf ihren Schoß. Dann fuhr sie fort: »Nein. Aber dein Mädchen war von dem unsterblichen Prinzen höchst eingenommen. Es würde mich kaum wundern, wenn sie lieber nicht Alarm geschlagen hat, als er zu fliehen versuchte.«
    Stellan lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schloss die Augen. Bei den Gezeiten! Konnte dies noch schlimmer werden? Dann öffnete er die Augen wieder und starrte Tilly an. Wie würde wohl ihre Reaktion auf seine nächste Enthüllung ausfallen? »Sie tat weit mehr als nicht Alarm schlagen, Tilly. Sie hat meine Unterschrift auf seinen Entlassungspapieren gefälscht.«
    Tilly schien beeindruckt. »Ein einfallsreiches Mädchen, nicht wahr?«
    »Dies ist kein Scherz.«
    »Ich scherze nicht«, versicherte Tilly ihm.
    Stellan zögerte und stellte dann die Frage, vor der er sich am meisten fürchtete. »Glaubst du, sie ist mit ihm durchgebrannt?«
    Die alte Dame lächelte. »Nicht mit Absicht.«
    »Nicht mit Absicht? Was soll das heißen?«
    »Ich meine, mein Lieber, sie mag nach einer Möglichkeit gesucht haben, ihn vor Declan Hawkes zu schützen, aber Arkady hat zu viel Respekt vor dir und weiß viel zu genau, was auf dem Spiel steht, um das alles für eine Affäre mit einem Verrückten wegzuwerfen.«
    Stellan war nicht überzeugt. »Aber wenn er sie nicht gegen ihren Willen mitgenommen hat …«
    Tilly lächelte. »Du hast doch jetzt nicht vor, so zu tun, als wärst du eifersüchtig?«
    Er starrte sie finster an. Was sie da andeutete, gefiel ihm gar nicht. »Ich liebe meine Gemahlin. Wie kannst du es wagen, etwas anderes anzunehmen?«
    »Ich zweifle nicht daran, dass du Arkady liebst, Stellan, nur eben nicht so ganz nach Art der meisten anderen Ehemänner.« Sie tätschelte sein Knie. »Sieh mich nicht so an. Du denkst vielleicht, dass ich eine komische alte Närrin bin, weil ich mit Tarotkarten spiele, aber die Wahrheit ist, dass ich viel gerissener bin, als es den Anschein hat.«
    Es war ganz klar, was sie meinte. Stellans Herz klopfte heftig, als ihm im Nachhinein bewusst wurde, wie gefährlich nahe er die ganze Zeit der Aufdeckung gewesen war. Tilly war ein regelmäßiger Gast im Palast. Hatten er oder Jaxyn etwas Dummes getan? Etwas gesagt, das sie verraten hatte? Hatte Arkady sein Geheimnis mit einer vertrauenswürdigen Freundin geteilt, ihr vielleicht ihre Enttäuschung anvertraut? Und war Tilly wirklich eine vertrauenswürdige Freundin? Es war eine Sache, sie zu bitten, für Arkady zu lügen. Tilly liebte Arkady heiß und innig, wie Stellan wusste. Von ihr zu erwarten, dass sie sein Geheimnis bewahrte, stand auf einem ganz anderen Blatt.
    »Dann ist dir vermutlich bewusst«, wagte sich Stellan behutsam vor, »welche Stellung Jaxyn Aranville in meinem Haushalt einnimmt.« Er musste einfach Klarheit darüber haben, wo er stand.
    »Also, mit Stellungen befasse ich mich nicht gern allzu genau«, sagte sie mit einem hinterlistigen Lächeln. »Aber wenn du mich fragst, ob ich glaube, dass du ihn nur eingestellt hast, weil er gut mit Crasii umgehen kann, dann bist du ein Idiot, Stellan Desean.«
    Er schüttelte den Kopf und fragte sich, wie lange sie es schon wusste. »Hast du irgendwem davon erzählt?«
    »Und mich selbst von der Einladungsliste des Palastes gestrichen? Ich bin alt, Stellan, aber nicht dumm.«
    Er seufzte vor Erleichterung. »Hilfst du uns?«
    »Natürlich helfe ich. Was willst du von mir?«
    »Ich brauche dich als Hebamme.«
    »Bist du schwanger?«, fragte sie

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