Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
auskugelte, und fiel dann wie ein Sack zu Boden. Bewusstlos lag er da, und wo seine Nase gewesen war, gab es nur noch blutige Masse.
    Warlock warf einen kurzen Blick auf ihn, dann wandte er sich seinem letzten Gegner zu.
    Der letzte Canide duckte sich und floh mit eingekniffenem Schwanz, ohne sich noch einmal umzusehen.
    Ein triumphierendes Grinsen breitete sich über Warlocks Gesicht aus. Er drehte sich zu Boots um.
    Sie betrachtete die zwei bewusstlosen Bewerber und lächelte. »Du meine Güte … was bist du doch für ein Held.«
    »Ich lebe nur, um Eure Ehre zu verteidigen, Mylady«, erklärte er mit einer geschmeidigen Verbeugung.
    »Bei den Gezeiten!«, rief sie aus. »Höfische Umgangsformen. Das bekommt man nicht alle Tage.«
    »Es kommt auch nicht alle Tage vor, dass man sich berufen fühlt, die Ehre einer Lady zu verteidigen«, sagte er und wagte sich einen Schritt näher.
    Boots sah zu ihm auf. Noch immer lächelte sie. Ihre dunklen Augen waren geweitet, und sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, um sie zu befeuchten. »Weißt du was … gerade jetzt … ist Schmeichelei eigentlich gar nicht nötig …«
    Warlock zögerte noch. Er hatte einmal gesehen, wie ein Mann von einer Frau, die noch nicht bereit war, getötet wurde. Trotz ihrer unverblümten Herausforderung, trotz der wilden Erregung ihres Dufts widerstand er noch. Er hatte genügend Selbstkontrolle, genügend Selbsterhaltungstrieb, um sicherzustellen, dass wirklich klar war, was sie wollte.
    Sie knurrte und verdrehte die Augen. »Bei den Gezeiten! Worauf wartest du noch, du großer Trottel? Brauchst du eine schriftliche Einladung?«
    »Macht man das nicht so bei euch im Palast?«, fragte er grinsend zurück, dann packte sie ihn an den Ohren und zog seinen Mund auf ihren.
    Warlock dachte, er müsste sterben, so sehr begehrte er sie. Rasch legte er seine Arme um sie und zog sie fest an sich. Gegen die Wand gedrückt stieß sie ein tiefes Knurren aus, dann bot sie ihm ihre Kehle dar, warf den Kopf zurück und entblößte ihre verwundbarste Stelle -ein Zeichen des Vertrauens und der Lust, das ihn keuchend nach Atem ringen ließ.
    Es gab keinen Bedarf an einem Vorspiel. Eine ganze Nacht und ein Tag mit ihrem betörenden Duft war alles, was er an Erregung und Anreiz brauchte. Warlock konnte kaum glauben, wie schnell jeder Anschein von Kultiviertheit verflog und der nackte Instinkt die Herrschaft übernahm. Es war helllichter Tag. Nur ein paar Meter weiter lag auf der einen Seite eine verkehrsreiche Straße, auf der anderen das Gebäude, das mehrere Dutzend Caniden ihr Zuhause nannten.
    Aus der Entfernung mögen wir menschlich aussehen, dachte Warlock mit jenem Teil seines Verstandes, der noch zivilisiert genug war, um entsetzt zu sein, wie leicht sein tierischer Instinkt ein ganzes Leben der sorgsamen Selbstkontrolle verdrängte, aber in mancher Hinsicht sind wir noch immer, woraus wir einst entstanden. Er wollte jaulen wie ein Hund, als er ihr den Kittel wegriss, um in ihre Brust zu beißen. Seine Hand wanderte die knubbelige Reihe der gelbbraunen Zitzen hinab, die unter dem weichen Fell bis zu ihrem gespannten Unterbauch verliefen – noch ein Beweis für ihre tierische Abstammung –, und er schrie in glückseliger Qual auf, als ihre Klauen über seinen Rücken harkten.
    Boots hat unrecht, entschied er und löste sich von ihr. Schnell drehte er sie herum und stieß sie mit dem Gesicht gegen die Wand, um sie von hinten nehmen zu können. Boots streckte ihm eifrig ihr Hinterteil entgegen und empfing ihn mit einem entzückten Aufschrei. Sie hob ihren buschigen Schwanz ganz hoch und grub tiefe Schrammen in die verrottete Lagerhauswand, als er in sie eindrang.
    Wir sind doch Tiere.
     

58
     
     
    Am vierten Tag nach Arkadys Verschwinden wusste Stellan, dass ihm keine Wahl blieb, als dem König ihre Entführung zu beichten. Die Vorbereitungen für Entenys Rückkehr nach Herino waren in vollem Gange, und er tönte immer öfter, dass er Arkady in ihren Gemächern aufsuchen wolle, ehe er aufbrach – es sei doch klar, dass ein Besuch ihres Königs sie im Nu aufmöbeln und zweifelsfrei ihre Genesung fördern würde.
    Stellan hatte keine genaue Erklärung abgegeben, was Arkady fehlte. Die sehr allgemeine Umschreibung ›ein Frauendilemma‹ schien alle zu befriedigen und reichte sogar aus, um Declan Hawkes fernzuhalten. Königin Inala hatte Arkady nie sonderlich gemocht und schien froh, dass ihre Gesellschaft ihr erspart blieb, allerdings wurde es ab

Weitere Kostenlose Bücher