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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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er ein Stipendium an einer von Deke Hawkins’ zahlreichen Stiftungen errungen hatte – die selbstredend dem Zweck dienten, die Steuerlast zu senken, und nicht, wie die populären Medien kolportierten, noblem Altruismus entsprangen.
    »Bitten Sie ihn herein, Taine«, sagte Declan, »und sagen Sie mir Bescheid, wenn der Jet wieder startklar ist.«
    »Jawohl, Sir.«
    Taine wandte sich zur Tür und verschwand in einem Vorzimmer der Suite. Einen Augenblick später öffnete sich die Tür wieder, und sein Gast trat ein. Er trug eine große, ansonsten unauffällige quadratische Holzkiste an einem eingelassenen Elfenbeingriff.
    Der Neuankömmling war in einen gut geschnittenen Anzug gekleidet. Er trug einen teuren Seidenschlips und eine neue goldene Uhr, die wahrscheinlich mehr gekostet hatte, als Taine im Jahr verdiente, sowie echte Lederschuhe, was sich dieser Tage nur die allerreichsten Erdenbürger leisten konnten. Seine Ausstattung stand in starkem Kontrast zu der bei ihrem letzten Treffen … und ist zweifellos von mir bezahlt, sinnierte Declan.
    Das hab ich davon, dass ich den unsterblichen Prinzen auf die Lohnliste gesetzt habe.
    Cayal durchquerte wortlos den Raum und platzierte die Kiste auf der Glasplatte des Schreibtischs, bevor er sich zu Declan umdrehte. Er sah selbstzufrieden aus.
    »Gab es irgendwelchen Ärger?«
    Cayal schüttelte den Kopf. »Nichts Ernstes. Der Zoll hat sich ein bisschen angestellt, als wir gelandet sind, aber Arryl hat ein wenig mit den Wimpern geklimpert. Das half.«
    »Wirklich?«, fragte Declan ein wenig skeptisch. Nach seiner Erfahrung ließen sich Zollbeamte – ungeachtet des Landes oder Hafens -nicht so leicht ablenken.
    »Na ja … und wahrscheinlich hast du jetzt fünf japanischen Kindern mit Eltern im Zolldienst die Schule und vielleicht auch noch die Universität finanziert.«
    Declan nickte. Das war eher realistisch. »Wo ist Arryl jetzt?«
    »Sie hat einen Linienflug nach Paris gebucht, um mit dem legendären Schädel der Verdammnis zu Lukys und Coryna zu stoßen«, sagte er. Cayal liebte die Bezeichnung Schädel der Verdammnis. Jedes Mal, wenn er die Phrase benutzte, grinste er breit.
    Declan nickte wieder, aber er erwiderte Cayals Lächeln nicht. Cayal mochte seinen Spaß an der Vorstellung haben, dass er nun seine lange überfällige Rache an Lukys für die Zerstörung Amyranthas bekam, aber jetzt war noch nicht der Zeitpunkt, diese Erwartung zu genießen. »Uns bleibt wenig Zeit, ehe Lukys merkt, dass es eine Fälschung ist.«
    Cayal nickte zustimmend. »Ich bin bereit, wenn du es bist, Ratz.«
    Declan betrachtete den Kasten. »Hast du überprüft –?«
    »Ob das auch der echte Kristall des Chaos ist? Nein, das hab ich natürlich nicht überprüft. Ich dachte, wir treiben diesen ganzen Aufwand für einen kleinen Jux.«
    Declan war nicht belustigt. Er starrte Cayal an und ließ sein Schweigen für sich sprechen.
    Der unsterbliche Prinz grinste und klopfte Declan sacht auf die Schulter. »Entspann dich, Ratz. Wenn du mir nicht glaubst, mach einfach die Kiste auf. Er wird dir schön die Gezeiten aus den Poren ziehen.«
    Declan wollte den Kasten öffnen. Unbedingt. Aber er fürchtete, wenn er das tat, würde es das dünne Band des Vertrauens zerstören, das sich seit Paris zwischen ihnen entwickelt hatte. Abgesehen davon war es völlig undenkbar, dass Arryl mit dem echten Stück auf dem Weg zu Lukys war. Wie Declan und Cayal war sie noch immer untröstlich über den Verlust von Amyrantha und außerordentlich entschlossen, ihrer neuen Heimat Erde dieses Schicksal zu ersparen. Ein paar Tage nachdem Lukys verkündet hatte, es sei an der Zeit, die Erde zu verlassen, hatte ein zweites, geheimes Treffen zwischen den dreien stattgefunden und zu dieser gefährlichen Verschwörung geführt.
    Es mochte einst eine Zeit kommen, wie Declan wusste, da er auf eine Kolonne toter Welten in seinem Kielwasser zurückblicken würde. Aber so weit war es noch nicht. Nicht für ihn. Und nicht für Arryl, und – was ihn ein wenig überrascht hatte – auch nicht für Cayal.
    »Gezeiten. Mach das verdammte Ding auf«, sagte Cayal und schüttelte den Kopf. »Ich bin auch nicht beleidigt.«
    Declan brauchte keine weitere Ermunterung. Er öffnete die Hakenverschlüsse an der Vorderseite des antiken Kastens und hob den Deckel. Von außen war die Kiste mit Bedacht von unauffälliger Gewöhnlichkeit, aber innen ganz mit purem Gold ausgeschlagen. Darin saß der Kristall des Chaos. Zu seiner großen

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