Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

– bis er ihn tatsächlich gefunden und ausbaldowert hat, wie er ihn bergen kann, ist die Königsflut längst wieder zurückgegangen.«
    Cayal nickte. Er war damit zufrieden. Wenn sie den Kristall des Chaos schon nicht zu zerstören vermochten, konnten sie ihn wenigstens so gut verstecken, dass niemand – nicht einmal ein Gezeitenfürst – ihn finden würde. Er hob die hölzerne Kiste auf seinen Schoß und warf Declan einen fragenden Blick zu.
    »Bist du dir sicher?«
    Declan nickte ohne Zögern. Eine zerstörte Welt lastete schon schwer genug auf seinem unsterblichen Gewissen. »Absolut.«
    »Wir werden hier festsitzen.«
    »Ich weiß.«
    »Ich sage nur –«
    »Tu es, Cayal!«, unterbrach er ihn ungeduldig.
    Der unsterbliche Prinz nickte, atmete einmal tief durch und stieß den Kasten aus dem Hubschrauber. Er klatschte ein paar Sekunden später auf das Wasser, dümpelte noch einen Moment auf der Oberfläche und versank in den Wellen.
    Sie saßen schweigend da und sahen den Kristall des Chaos verschwinden. Dann drehte sich Cayal wieder zu Declan um. »Dieser Augenblick wird in die Geschichte eingehen als das Edelste oder das Dämlichste, was wir je getan haben, Ratz.«
    »Nur die Zeit kann das erweisen«, stimmte Declan zu und griff nach vorn, um die Maschine wieder zu starten.
    »Und dir ist klar, dass wir ihn vielleicht wieder rausholen müssen, oder? Eines Tages werden wir diese Welt verlassen wollen, ich meine, nichts währt ewig.«
    »Außer uns«, sagte Declan über dem wiederbelebten Brüllen der Maschine. Er zog den Steuerknüppel an sich, während Cayal die Tür schloss, und ließ die Gezeiten erst los, als er sicher war, dass sie genug Höhe gewonnen hatten, um ein Zusammentreffen mit den Wellen zu vermeiden. Dann lenkte er den Helikopter nach Norden, zurück in Richtung Guam und in die neue Zukunft, die sie gerade geschaffen hatten.
    Und zurück zu der ungeklärten Frage, was er nun Arkady sagen sollte.