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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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beim Namen nennen«, sagte sie. »Dieser Asteroidengürtel war früher mal Amyrantha. Das sind keine zufällig herumschwirrenden Asteroiden. Das sind Grabsteine. Sie sind alles, was von einer Welt blieb, die wir zerstörten. Du kannst es in schöne Worte kleiden, so lange du willst. Wenn du anfängst, mit deinen Bergwerken den Asteroidengürtel auszubeuten, raubst du die Gräber vieler Millionen Unschuldiger aus, die vor Millionen von Jahren starben, damit du hier rumsitzen und Gott spielen kannst … oder den Industriemagnaten geben, oder was dir sonst so einfällt.«
    »Ich hab den Spalt nicht geöffnet, der Amyrantha vernichtete«, meinte Declan verkniffen. »Ich wurde gegen meinen Willen reingezogen, als ich versucht hab, Lukys daran zu hindern.«
    »Und diese Erfahrung hat dich hoffnungslos emotional verstümmelt, wie man sieht«, merkte Maralyce trocken an.
    »Der Punkt ist«, griff Lukys ein, um die Diskussion zu versachlichen, »dass die Erforschung des Asteroidengürtels im Begriff ist, uns erhebliche Probleme zu bereiten.«
    »Was für Probleme?«, fragte Declan. »Von Problemen ist mir nichts bekannt.«
    »Das liegt daran, dass du der Boss bist, Declan. Untergebene sind äußerst zurückhaltend, wenn es darum geht, Bossen von Problemen zu berichten, insbesondere Bossen, die den Ruf haben –«
    »Exzentrisch zu sein?«, bot Cayal hilfreich an.
    »Und wo liegt nun das Problem?«, fragte Arryl und gönnte Cayal ein winziges Lächeln. Wenigstens sie hatte ihren Sinn für Humor nicht ganz verloren.
    »Das Problem ist, das Declan Forschungssonden losgeschickt hat. Und wie Forschungssonden nun mal so sind, sie forschen und sondieren.«
    »Lass mich raten. Sie fanden noch etwas anderes, abgesehen von genug Eisenerz, um den Planeten die nächsten zweihundert Jahre damit zu versorgen.«
    Cayal war leicht überrascht, dass ausgerechnet Kentravyon als Erster darauf kam, aber schließlich war Kentravyon zwar irre, aber nicht blöd.
    »Oh ja«, sagte Lukys. »Sie fanden etwas.«
    Er fuhr mittels Fernsteuerung das Licht herunter und drehte seinen Sessel zum Bildschirm um, der hinter ihm an der Wand hing.
    »Das ist ein Mitschnitt aus der ständigen Liveaufzeichnung vom AEVITAS-Raumforschungsschiff Cape Canaveral«, erläuterte Coryna, während sich auf dem Schirm ein scharfes 2-D-Bild aufbaute. »Wie ihr an der Datumssignatur erkennen könnt, geschah das Folgende vor zwei Wochen. Lukys berief dieses Treffen ein, fünf Minuten nachdem uns klar geworden ist, was sie da gefunden haben.«
    »Woher habt ihr das?«, fragte Declan, die Augen auf den Schirm geheftet. »Genauer gefragt, wie seid ihr da rangekommen?«
    Der Ratz klang überrascht und mächtig verstimmt, dass Lukys und Coryna Aufzeichnungen seiner Forschungssonde besaßen, die er selbst noch nicht gesehen hatte.
    »Unseren Quellen zufolge«, fuhr Coryna fort, »fürchtete die Crew der Cape Canaveral, wenn sie ihre Entdeckung nicht öffentlich machten, würde sie vertuscht werden.«
    »Du solltest dir deine Leute besser aussuchen, Declan«, mahnte Lukys leicht missbilligend. »Idealismus kann leicht zum Verhängnis werden, wenn pragmatische Entscheidungen erforderlich sind.«
    Lukys hatte die Aufzeichnung etwas vorgespult, während er sprach.
    Jetzt sahen sie die Aufnahme eines Asteroiden. Die Sonde näherte sich einem zigarrenförmigen Felsblock.
    »Wie bist du da rangekommen, Lukys?«, fragte Hawkes gereizt.
    »Es wurde einer jungen Frau übersandt, die in der AEVITAS-Leitzentrale beschäftigt ist. Offenbar ist sie mit dem Schiffsarzt verlobt, der seiner Freundin nahelegte, sie müsse der Welt einen Gefallen tun, indem sie die Nachricht an die Öffentlichkeit bringt, bevor jemand es verhindern kann. Ich schätze, die Neuigkeit wird sich innerhalb eines Tages über alle Sender rund um die Welt verbreiten.«
    Welche Neuigkeit? Cayal konnte sich nichts Langweiligeres vorstellen als die Liveübertragung eines Forschungsschiffs, das die Oberfläche eines toten Steinklumpens abscannte. Er wollte das gerade laut sagen, als das Bild leicht ruckelte. Die Aufzeichnung hatte keinen Ton, aber ganz offensichtlich hatte hier ein Mensch die Kamera übernommen, wohl weil ihm etwas aufgefallen war. Die Scharfeinstellung arbeitete. Ein Punkt am Horizont formte sich rasch zu etwas Größerem. Die Kamera zoomte heran.
    Auf der anderen Tischseite erhob sich Declan und lehnte sich vor, um das Objekt besser erkennen zu können.
    »Oh mein Gott«, entfuhr es ihm kaum hörbar.
    Cayal

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