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Falltür - bitte klopfen

Falltür - bitte klopfen

Titel: Falltür - bitte klopfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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durchbrannten.
    »Es war schrecklich!« sagte sie
mit brüchiger Stimme. »Ich wollte gerade zu Bett gehen und trat ans Fenster —
und da sah ich diesen fürchterlichen Menschen draußen, der mich mit den Augen
verschlang!«
    Sie ließ sich an meine Brust
sinken und schlang mir die Arme um den Hals. »Larry«, stöhnte sie
herzerweichend, »du mußt mich retten!«
    Ich legte die Arme schützend um
sie, während ich darüber nachdachte, wie ich Westcott einreden konnte, daß eine
Woche bei weitem nicht zum Besprechen einer neuen Serie ausreichte und daß wir
zumindest einen Monat brauchen würden. Aber dann brachte mich der Klang seiner
Kommandostimme unmittelbar in meinem Rücken in die schmerzliche Wirklichkeit
zurück.
    »Darf ich fragen«, schnarrte
er, »was, zum Donnerwetter, hier vorgeht?«
    »Keine Minute länger bleibe ich
in diesem schauderhaften Haus!« zeterte Wanda über meine Schulter hinweg.
»Draußen treibt sich ein Irrer herum!«
    »Haben Sie getrunken?«
    »Ich habe mein Fenster
geöffnet, und da habe ich ihn gesehen«, erklärte sie ihm. »Er hat mich
angestarrt, jawohl! Ein schreckliches, bösartiges Gesicht! Seine Augen haben in
der Dunkelheit gefunkelt, und als ich schrie, da hat er... hat er nur gelacht!«
    »Sie müssen getrunken haben«,
grollte Westcott. »Und Sie lassen sie gefälligst los, Baker! Haben Sie denn
überhaupt kein Gefühl für Anstand und Sitte?«
    Ich löste Wandas Arme von
meinem Hals, schob sie sanft beiseite und wandte mich zu ihm um. Westcott war
noch vollständig angezogen, weshalb ich ihn verdächtigte, er habe sich gerade
hinunterschleichen und sich noch ein Stück von dem Avocadokürbiskuchen unter
den Nagel reißen wollen, als Wanda geschrien hatte.
    »Ich bin aus dem Zimmer
gegangen, um nachzusehen, wer da schrie«, erklärte ich kühl, »und im gleichen
Augenblick lief Wanda vorbei. Ich wollte sie beruhigen, das ist alles.«
    »Wirklich?« Die borstigen
Brauen hoben sich.
    »Ja — wirklich!« schnauzte ich.
»Und sollten Sie nicht lieber nach dem Fenstergucker suchen, statt hier
herumzustehen und unangebrachte Bemerkungen loszulassen?«
    »Was?« Einen Augenblick lang
glaubte er offensichtlich, nicht recht gehört zu haben. Jemand vom Personal
widersprach ihm? Unmöglich!
    »Einer Ihrer Gäste wird von
einem Fenstergucker fast zu Tode geängstigt, und Sie wissen nichts Gescheiteres
zu tun, als herumzustehen und zu schwatzen«, wiederholte ich. »Warum schauen
Sie nicht rund ums Haus mal nach?«
    »Die Sache ist absolut
idiotisch!« rief er aus. »Sämtliche Schlafzimmer liegen mindestens zehn Meter
über der Erde. Und überhaupt befindet sich außer uns kein Mensch auf der
Insel.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
protestierte Wanda. »Vielleicht ist er heimlich in einem Boot gekommen?«
    »Unsinn.« Westcott knirschte
mit den Zähnen. »Die ganze Sache ist nichts weiter als ein Produkt Ihrer
Phantasie.«
    »Und was ist mit den Leuten im
Haus?« forschte ich. »Was ist mit diesem Typ aus Tausendundeiner Nacht, mit
diesem — wenn man ihn so nennen kann — Menschen namens Emile?«
    »Ich weise jede Andeutung, daß
Emile solch einer Tat fähig wäre, aufs entschiedenste zurück«, verkündete
Westcott aufwendig. »Er steht seit vielen Jahren in meinen Diensten, und ich
vertraue ihm völlig. Außerdem befand er sich zu dem Zeitpunkt, als ich die
Schreie hörte, unten bei mir in der Bibliothek, um letzte Anweisungen für
morgen entgegenzunehmen.« Sein Schnurrbart bebte ärgerlich. »Ich schlage vor,
Sie beide ziehen sich jetzt in Ihre Zimmer zurück und legen sich schlafen. Wir
haben einen arbeitsreichen Tag vor uns, und wir werden früh beginnen müssen!«
Er musterte Wanda unfreundlich. »Ich erlaube mir den Vorschlag, Miss Prebble,
daß Sie ein Beruhigungsmittel einnehmen, ehe Sie sich zurückziehen. Vielleicht
verhindert es, daß Ihre Phantasie nochmals mit Ihnen durchgeht — und verhilft
uns zu einer ungestörten Nachtruhe!«
    Er drehte sich auf dem Absatz
um, blieb stehen — und dann fuhr er noch einmal auf mich los. »Und noch eins, Baker!
Ungehörigkeit ist etwas, das ich mir von niemand bieten lasse. Wenn Sie es
nochmals wagen sollten, mich wie vorhin anzusprechen, dann sind wir geschiedene
Leute. Ist das klar?«
    Ein Seitenblick auf das
durchsichtige Baby-doll Wandas genügte mir, klein beizugeben.
    »Gewiß, gern, natürlich, Mr.
Westcott«, versicherte ich. »Ich weiß selbst nicht, was über mich gekommen ist.
Aber ich verspreche Ihnen, daß es

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