Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
sie spürte seinen warmen Atem … als wäre es ihrer … bis sie wieder selbst atmen konnte.
Langsam wich er zurück. Sie holte tief Luft in dem Bewusstsein, dass etwas zwischen ihnen geschah, das nicht mehr rückgängig zu machen sein würde. Der Funke war übergesprungen. Einen Augenblick später füllten sich seine Augen mit männlicher Genugtuung. Jenna erstarrte.
„Ich sollte dir eine knallen.“
„Hmm, ein bisschen pervers.“
Sie hob trotzig das Kinn. „Nur, weil ich dir keine geknallt habe, bedeutet das nicht, dass ich mir das noch einmal gefallen lasse.“
Herausfordernd sah er sie an, ein Lächeln umspielte seine sinnlichen Lippen. „Mit anderen Worten, du willst nicht meine Geliebte sein, und ich erwarte es besser gar nicht erst von dir.“
„Genau.“
„In Ordnung.“
Sie schnaubte. Was für ein Spiel spielte er?
Er zog die Augenbrauen hoch. „Du scheinst überrascht.“
„Das bin ich auch. Ich hätte nicht erwartet, dass du so schnell aufgibst.“
„Wer sagt, dass ich das getan habe?“ Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, dann wurde er ernst. „Bleib über Nacht.“
„Was? Waren wir uns nicht gerade einig, dass …“
„Es ist spät. Du kannst im Gästezimmer schlafen.“
Forschend sah sie ihn an. „Ist das wirklich nötig, Adam?“
„Ich fürchte, ja. Es ist mir gerade erst in den Sinn gekommen, aber ich wäre nicht überrascht, wenn Chelsea morgen früh vor meiner Tür stünde, um zu sehen, ob du noch da bist.“
Jenna fühlte sich unbehaglich. „Dafür gibt es einen Ausdruck. Stalking.“
„Den Eindruck kann man bekommen, obwohl ich keinen Beweis habe. Jedes Mal, wenn sie mich anruft, oder selbst wenn sie morgen früh kommen würde – sie schiebt immer Todd als Grund vor. Vor Gericht hätte ich keine Chance.“ Er verzog das Gesicht. „Nicht, dass ich so weit gehen würde.“
„Vielleicht solltest du mit Todd sprechen?“ Sie sprach ihren Verdacht nicht aus, dass Todd möglicherweise ohnehin längst etwas gemerkt hatte.
„Noch nicht. Ich habe die Hoffnung, dass deine Gegenwart sie zur Vernunft bringen wird.“
„Und wenn nicht?“
„Darüber mache ich mir Gedanken, wenn es so weit ist.“
Plötzlich waren alle Argumente, warum sie nach Hause gehen sollte, nicht mehr wichtig. Sie stellte ihr Glas auf dem kleinen Tisch ab. „Ich glaube, ich gehe jetzt ins Bett.“
Er nickte nur, schien aber erfreut, dass sie bleiben würde. „Soll ich dir ein T-Shirt von mir geben?“
„Das wäre nett.“ Sie wunderte sich, dass er keine anzügliche Bemerkung übers Nacktschlafen machte.
„Aber tu mir bitte einen Gefallen“, sagte er schließlich. „Mach kein Licht an.“
„Warum nicht?“
„Für den Fall, dass Chelsea und Todd vorbeigehen. Sie kennen das Penthouse. Sie können es von der Straße aus sehen.“ Die Ader an seiner Schläfe pulsierte. „Verdammt! Ich hasse es, so zu leben!“
Trotz allem empfand sie Mitleid mit ihm. Er war zwar daran gewöhnt, ständig öffentlich wie ein Goldfisch im Aquarium betrachtet zu werden, aber ohne Zweifel hatte er sich immer auf seine engsten Freunde verlassen können.
Bis jetzt.
Jetzt waren sein bester Freund und dessen Frau diejenigen, die er sich vom Leib halten musste.
Es ist merkwürdig, eine Frau über Nacht in meiner Wohnung zu haben, aber nicht in meinem Bett, dachte Adam. Er kehrte auf den Balkon zurück, nachdem er Jenna das Gästezimmer gezeigt und sich noch einen kleinen Brandy eingeschenkt hatte. Im Dunkeln setzte er sich auf den Liegesessel, die frische Brise kühlte seine Haut. Es hatte keinen Sinn, ins Schlafzimmer zu gehen und sich auszuziehen. Noch nicht. Nicht, solange er an Jenna dachte, die wahrscheinlich genau in dieser Minute sein T-Shirt über den Kopf und ihren herrlichen Körper zog.
Seufzend versuchte er, die Vorstellung zu verdrängen, doch es fiel ihm schwer. Jenna war so wunderschön und hatte so fantastisch in ihrem Abendkleid ausgesehen, ob aus einem Secondhandshop oder nicht. Sie war eine Bereicherung des Balls gewesen, hatte sich jedem gegenüber behauptet, einschließlich Chelsea. Er hatte schon lange nicht mehr eine so schöne Zeit mit einer Frau gehabt, vor allem nicht bei einem offiziellen Anlass.
Obwohl es ihm schwerfiel, in ihrer Gegenwart wirklich entspannt zu sein. Seit sie sich geküsst und miteinander getanzt hatten, sehnte er sich danach, mit ihr ins Bett zu gehen.
Besser, er dachte nicht länger darüber nach, sonst würde er nie zur Ruhe kommen. Er ahnte, dass
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