Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
Probier mal.“ Adam hielt ihr die Gabel mit einem Stück vom tasmanischen Lachs vor den Mund.
„Nein, lieber nicht. Ich bin wirklich satt.“ Sie schaffte es nicht, ihn mit Kosenamen anzusprechen.
„Aber er ist köstlich, Darling.“
„Ich weiß. Ich habe schon davon gegessen.“ Ihr war bewusst, dass die anderen sie beobachteten.
„Aber ich möchte es nicht stehen lassen.“
Dann verschluck dich daran , wollte sie sagen. Doch sie gab nach und ließ sich von ihm die Gabel in den Mund führen.
„Braves Mädchen“, sagte er, als er die Gabel zurückzog. Den Spott in seinen Augen sah nur sie, doch da war auch eine Sinnlichkeit, die ihr unter die Haut ging.
Er machte in derselben Art mit dem Dessert weiter, dann mit dem Käse und den Crackern. Es fiel Jenna unglaublich schwer, nicht zusammenzuzucken, wenn er sie berührte, und nicht rot zu werden, wenn er mit dieser leisen erotischen Stimme mit ihr sprach. Es war verrückt, aber nach einer Weile genoss sie fast, dass ein Mann ihr so viel Aufmerksamkeit schenkte. Lewis war alles andere als aufmerksam gewesen.
Nach einer angemessenen Pause beschlossen einige der anderen Gäste, schwimmen zu gehen. Chelsea stellte ihren fantastischen Körper vor Adam zur Schau und versuchte, ihn aus dem Liegestuhl zu locken.
„Nein, ich bin heute zu faul.“ Er streckte den Arm nach Jenna aus, die auf der Liege neben ihm lag, und nahm ihre Hand. „Jenna und mir geht es gut hier.“
Der Nachmittag verging. Die Angestellten stellten große Sonnenschirme auf, Getränke und Snacks wurden gereicht. Jenna blieb bei antialkoholischen Getränken und freute sich, dass Adam es ihr gleichtat. Sie amüsierte sich tatsächlich, und auch er schien entspannt … zumindest bis Chelsea kam und sich auf die freie Liege neben Adam setzte und begann, um seine Aufmerksamkeit zu buhlen. Sie tat es auf eine Art, die als gesellig interpretiert werden konnte.
Jenna wusste es besser.
Und auch Adam, nach der leichten Anspannung um seinen Mund herum zu urteilen.
So war es eine Erleichterung, als sich am späten Nachmittag alle zurückzogen, um sich für die Dinnerparty umzukleiden. Das Gefühl der Erleichterung verließ Jenna allerdings sofort, als sie gemeinsam mit Adam die Suite betrat und ihr bewusst wurde, dass das Essen erst in ein paar Stunden serviert würde. Wie würden sie sich die Zeit bis dahin vertreiben? Sicher nicht gemeinsam im Bett.
Adam ließ sich auf die Matratze fallen und sank seufzend in die Kissen. „Mann, die Frau ist anstrengend.“
„Ruh dich aus, und schlaf ein Stündchen.“
„Du hast nichts dagegen?“
„Überhaupt nicht. Ich gehe vielleicht nach unten und sehe, ob ich irgendwo ein Buch finde.“
„Das geht nicht.“
„Warum nicht?“
„Man hält uns für ein Liebespaar. Und ich kann dir versprechen, dass du keine Zeit zum Lesen hättest, wenn wir es wirklich wären. Wir hätten Sex.“
Ein Beben ging durch ihren Körper. „Dann gehe ich ins Wohnzimmer. Auf dem Tisch liegen ein paar Zeitschriften.“
Er stützte sich auf den Ellenbogen ab, und sie sah ein Funkeln in seinen Augen. „Du kannst dich zu mir legen, wenn du möchtest.“
„Ich möchte aber nicht.“ Mit weichen Knien ging sie ins andere Zimmer.
„Schade.“ Er ließ sich wieder in die Kissen fallen.
Sie warf einen Blick zurück und sah, dass er die Augen geschlossen hatte. Sie war sicher, dass er bereits eingeschlafen war.
Statt sich mit einer Zeitschrift auf die Couch zu setzen, trat sie auf den Balkon und genoss die Abendsonne über den Bergen. Es dauerte etwas, bis sich ihr Pulsschlag wieder beruhigt hatte, doch schließlich boten ihr die herrliche Aussicht und die Ruhe eine willkommene Abwechslung zu dem ununterbrochenen Geschnatter am Pool.
Ob es die vielen Eindrücke waren, die sie inspirierten, oder nicht, plötzlich sprudelte sie vor Einfällen für ein neues Design, und sie verspürte das dringende Verlangen, ihre Ideen für einen Kettenanhänger zu Papier zu bringen. Wenn sie doch nur an ihr Skizzenpapier gedacht hätte! Adam hatte sie wohl zu sehr abgelenkt.
Sie erinnerte sich, auf dem Tisch mit den Zeitschriften einen Stift und einen Block gesehen zu haben. Sie huschte zurück ins Wohnzimmer und setzte sich an den kleinen Tisch, um zu zeichnen, solange die Eingebung so lebendig war.
Sie wusste nicht, wie lange sie dort schon gesessen hatte, als sie Adams Stimme hörte. „Was machst du?“
Sie drehte sich zu ihm um und schnappte nach Luft, als sie sein zerzaustes Haar
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